Einsamkeit

Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen leiden unter Einsamkeit, einem Phänomen, das alle Generationen und Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen betrifft. Die Folgen von Einsamkeit sind vielfältig, von Depressionen bis hin zu Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Schäden. Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema, zu wissenschaftlichen Definitionen und zum Fünf-Säulen-Modell, mit dem sich die Landesregierung der Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen entgegenstellt.

Du Wir Eins – Nordrhein-Westfalen gegen Einsamkeit.

Initiativen und Angebote gegen Einsamkeit

Hier finden Sie eine Übersicht zu verschiedenen Angeboten und Initiativen in Nordrhein-Westfalen. Damit haben Sie eine Anlaufstelle auch in Ihrer Nähe.

 

Angebot Institution Ort PLZ Straße und Hausnummer Telefon-Nr. Webseite Beschreibung
"Senior*innen: Sicher durch das Internet" Ev. Johanneswerk gGmbH - Helene-Schweitzer-Zentrum Steinheim 32839 Flurstrasse 2 015153996171 Webseite

"Senior*innen: Sicher durch das Internet"

Arbeitskreis Demenz Duisburg West Schritt für Schritt – Laufen gegen das Vergessen Arbeitskreis Demenz Duisburg West Schritt für Schritt – Laufen gegen das Vergessen Duisburg 47138 Bonhoefferstraße 21a 0203 29833580 Webseite

Stadtteilspaziergänge für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Auf der Route der Stadtteilspaziergänge gibt es 2-3 kleine Aktionen für die Spazierenden (z.B.: Kleine Musikeinlage die zum Singen einläd, ein Getränkestand, eine Bank an der bekannte Gedichte vorgetragen werden)
Im Anschluss des Spazierganges wird zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Dies ist für die Teilnehmenden kostenlos.

ATS-Begegnungsstätte Mehrgenerationenhaus Caritasverband Leverkusen e. V. Leverkusen 51381 Theodor-Gierath-Str. 4 0214 855 42 498 Webseite

Die ATS-Begegnungsstätte im Stadtteil Lützenkirchen bietet durch das umfangreiche Programm (bspw. Themennachmittage, Mittagstisch, Schlemmernachmittag) und tägliche Präsenz eine breit aufgestellte Initiative um Einsamkeit bei Senior*innen einzudämmen. Der offene Bereich mit hauptamtlicher Präsenz lädt zum Verweilen und Klönen ein.

Anwohnercafé DRK Mehrgenerationenhaus und Haus der Begegnung Olpe - DRK-Kreisverband Olpe e.V. Olpe 57462 Löherweg 9 02761-2643 Webseite

Für Anwohner des MGH´s wird monatlich ein Kaffeetrinken angeboten.

Arbeit und Leben e.V. DGB/VHS Bundesarbeitskreis / Arbeit und Leben e.V. Wuppertal 42107 Robertstr. 5a 0202 97 404 - 0 Webseite

Setzt sich für die aktive Gestaltung der Demokratie durch politische Bildung ein.

ArtAsyl | Kunst verbindet Kulturen ArtAsyl e.V. Köln 50931 Nietzsche Straße 2 Webseite

Ein seit 2015 bestehender Verein, der ehrenamtlich Angebote in den folgenden Bereichen schafft:
Empowerment und Partizipation
Workshops
Kulturelle Bildung und Vermittlung
Netzwerke
Events

Begegnungs- und Nachbarschaftsgarten in zwei Stadtteilen von Iserlohn Servicestelle Ehrenamt der Stadt Iserlohn Iserlohn 58636 Theodor-Heuss-Ring 24 02371 2172079 Webseite

Im Wohnpark Buchenwäldchen hatten wir vereinsamte Menschen zu einem Nachbarschaftsfest eingeladen und für ein bürgerschaftliches Engagement geworben. Beim Fest haben wir dann mit allen Teilnehmenden Ideen für die Neugestaltung einer öffentlichen Fläche neben einem Städtischen Sozialkaufhaus gesammelt. Diese haben wir anschließend an mehreren Aktionstagen gemeinsam realisiert: Gestaltung von Kräuterbeeten und Beerensträuchern, Bau von Sitzgelegenheiten und einer fest verankerten Feuerstelle. Die Aktivitäten werden in den nächsten Wochen ausgebaut, auch in Kooperation mit einer Grundschule vor Ort.

An einem anderen Standort in Stadtteil Heide-Hombruch haben wir direkt neben einem Städtischen Quartierstreff (Jugendzentrum) und einer Städtischen Kita einen weiteren Nachbarschafts- und Begegnungsgarten auf einer städtischen Fläche aufgebaut. Hier hatten wir den Start mit einem Informationsabend gewählt und auch dabei die Ideen der Anwesenden gesammelt. An mehreren Aktionstagen wurden dort Hochbeete gebaut, Beerensträucher und Staudenbeete angelegt sowie eine Feuerstelle geschaffen. Vor wenige Tagen haben wir den Nachbarschafts- und Begegnungsgarten mit den Beteiligten eingeweiht. Hier sind ebenfalls Sitzgelegenheiten und weitere Bau- und Pflanz- und Pflegeaktionen geplant.

Wir möchten beide Begegnungs- und Nachbarschaftsgärten nachhaltig dazu nutzen, künftig auch mit kulturellen und sozialen Angeboten seitens der Stadt Iserlohn zu beleben. Wir sehen, dass sich durch unsere niedrigschwellige Herangehensweise bereits auch einige Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit vereinsamten Seniorinnen und Senioren freiwillig engagieren.
In Planung ist überdies, beide Nachbarschafts- und Begegnungsgärten auch mit Unterstützung von Schulklassen einer Gesamtschule im Rahmen einer Projektwoche weiter zu gestalten und zu pflegen. Wir möchten hierbei Jugendliche für das Thema Einsamkeit sensibilisieren, deren freiwilliges Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz stärken und vor allem auch deren Ideen in unsere Vorhaben des Iserlohner Modellprojekts gegen Einsamkeit einfließen lassen.

AWO Mehrgenerationenhaus "Bürgerzentrum Alte Heid" AWO - Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Oberhausen e.V. Oberhausen 46047 Alte Heid 13 02088500081 Webseite

Mehrgenerationenhäuser fördern das nachbarschaftliche Miteinander und tragen zur Attraktivität einer Kommune bei. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und fördern ein nachbarschaftliches Füreinander.

Das Mehrgenerationenhaus „Bürgerzentrum Alte Heid“ der AWO Oberhausen steht daher allen Menschen offen – jede und jeder ist willkommen.

Der generationenübergreifende Ansatz gibt dem Haus den Namen und ist Alleinstellungsmerkmal: Jüngere helfen Älteren und umgekehrt.

Hier kommen Menschen miteinander ins Gespräch und knüpfen Kontakte. Hier können sich alle Interessierten mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen und zugleich vom Wissen und Können der anderen profitieren.

In den barrierefrei erreichbaren Räumlichkeiten unseres Mehrgenerationenhauses gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die so vielfältig sind, wie die Nutzerinnen und Nutzer selbst.
Eine Übersicht unserer Angebote im Mehrgenerationenhaus erhalten Sie auf der hier verlinkten homepage.

AWO Zukunftsschmiede- Für Menschen im Übergang zur Rente AWO Kreisverband Gütersloh e.V. Gütersloh 33330 Böhmerstr. 13 05241-903516 Webseite

Für den neuen Lebensabschnitt gibt es einige Möglichkeiten, was mit der neugewonnenen Zeit geschehen soll. Sei es, endlich mehr Sport zu machen, Museumsbesuche, mehr Zeit für die Familie zu haben, sich sozial engagieren, neuen Interessen nachgehen oder sich einer Gruppe anschließen. Für diese Fragen bietet die AWO-Zukunftsschmiede einen Rahmen. 
Als AWO sind wir immer offen und interessiert, welche Wünsche und Ideen die Menschen haben und bieten die Möglichkeit, gemeinsame Interessen zufinden. Das kann von neuen Gruppenaktivitäten- gemeinsames Kochen, Handwerkeln, regelmäßigen Austauschtreffen oder Ausflügen bis hin zu ehrenamtlichem Engagement reichen. Die Bandbreite ist groß. 

 

 

Begegnung vor Ort Begegnung vor Ort - Verbände der Freien Wohlfahrtspflege Dortmund - Stadt Dortmund Dortmund 44145 Rolandstraße 10 0231 8494-274 Webseite

Raum und Möglichkeiten für ältere Menschen in Ihrer Nachbarschaft„Begegnung Vor Ort“ ist der Name des Projektes, mit dem die Stadt Dortmund und die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege die Begegnungsarbeit für Senior*innen in den Stadtbezirken stärken wollen.Denn in jedem Stadtbezirk bekommen die ehrenamtlich Aktiven in der Seniorenarbeit nun zusätzliche hauptamtliche Unterstützung! Die Aufgabe ist, vorhandene Angebote zu unterstützen, weitere Menschen im Stadtteil zu erreichen und gemeinsam Neues zu schaffen. Das Ziel: lebendige Begegnung vor Ort. Im weiteren wird beispielsweise auf das Angebot der Diakonie in Dortmund verwiesen.

 

 

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Aktuelle Top-Meldungen

10.10.2024

Mit einem „Wettbewerb der Ideen“ können Interessierte ihre Ideen für den Aktionsplan...

Bis zum Ende des Jahres 2024 plant die Landesregierung, den ersten Aktionsplan gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen vorzulegen. Von Bürgerinnen und Bürgern bis zu Verbänden können alle den Plan unterstützen: einfach eine Idee einreichen und im besten Fall Teil des Aktionsplans werden.

  • 1:35
  • Video: Land NRW

03.04.2024

Rikscha fahren, wertvolle Gespräche führen, neue Beziehungen entstehen lassen: Das alles bietet das Projekt „Flaniermobil – Radeln ohne Alter“ der Caritas Aachen. Ehrenamtliche Piloten fahren Seniorinnen und Senioren sowie andere Menschen, die nicht mehr selbst in die Pedale treten können, an ihr Ziel. Gemeinsam sammeln Passagiere und Piloten im Flaniermobil schöne Stunden – da bleibt keine Zeit für Einsamkeit.

  • 1:15
  • Video: Land NRW

27.02.2024

Um ältere Menschen in Kontakt und in einen Austausch zu bringen und gleichzeitig bereits die Jüngsten in unserer Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren, engagiert sich das Malteser-Projekt „Alter Falter“ in Münster gegen Einsamkeit. Ein gelungenes Beispiel für Unterstützung, Aufklärung und Kontaktaufnahme und nur eine von vielen Initiativen gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst

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„Einsam kann sich jeder fühlen, unabhängig von Alter und Einkommen, vom Geschlecht oder sogar davon, wie viele Menschen man um sich herum hat.

Die wenigsten reden darüber, einsam zu sein und darunter zu leiden. Es scheint, als haftet dem Thema ein Stigma an. Mit gravierenden Folgen.

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Definition von Einsamkeit

Eine der renommiertesten Einsamkeitsforscherinnen, Frau Prof. Dr. Luhmann definiert Einsamkeit wie folgt: „Einsamkeit wird definiert als eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen.“

Man kann zum Beispiel allein sein, aber nicht einsam, aber auch unter Menschen sein und sich trotzdem einsam fühlen. Es kommt immer auf die Qualität der Verbindungen an.

Risikofaktoren

Erst in jüngster Zeit werden in der Einsamkeitsforschung neben individuellen Faktoren, die Einsamkeit auslösen können, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut, Migrationshintergrund, Partnerlosigkeit, einfache Bildung und gesundheitliche Einschränkungen, auch räumliche Faktoren (zum Beispiel Mangel an Grünflächen, Freizeitangeboten) in den Blick genommen. Einsamkeit ist ein Phänomen, das alle Menschen betreffen kann. Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Als Beschleuniger der Entwicklung kann die Covid-19 Pandemie gesehen werden. Während des ersten Lockdowns kam es beispielsweise zu einem sprunghaften Anstieg der einsamen Menschen in Deutschland. Während dieses Zeitraums waren 40, 1 Prozent der Menschen in Deutschland manchmal einsam.

Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Von Einsamkeit besonders betroffene Gruppen

Die Landesregierung wird alle von Einsamkeit Betroffenen ansprechen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialer Schicht. Denn Einsamkeit ist keine reine Frage des Alters. Sie tritt in allen Altersgruppen auf. Vulnerable bzw. gefährdetste Gruppen sind unter anderem Jugendliche bzw. junge Erwachsene, ältere Menschen (älter als 75 Jahre), Alleinerziehende, Menschen in Umbruchsituationen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Folgen von chronischer Einsamkeit

Im Abschlussbericht der Enquetekommission (PDF, 5 MB) heißt es, Einsamkeit könne genauso schädlich sein wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag, wie Alkoholmissbrauch oder Übergewicht. Das bedeutet, dass chronische Einsamkeit eine messbare Auswirkung auf die seelische und körperliche Gesundheit haben kann. Und Einsamkeit hat auch eine politische Dimension: Wer einsam ist, steht der Gesellschaft und auch unserer Demokratie distanzierter gegenüber. Deshalb ist es unserer aller Aufgabe, Einsamkeit zu begegnen.

Die Stabstelle I P 3 „Einsamkeit“ wurde im Oktober 2022 im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten geschaffen, um dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe – der Eindämmung von Einsamkeit – Rechnung zu tragen. Dem Kampf gegen Einsamkeit hat die nordrhein-westfälische Landesregierung damit erstmals Priorität auf der politischen Agenda eingeräumt. Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter.

Fünf-Säulen-Modell

Mit einem Fünf-Säulen-Modell und unter Einbindung von Wissenschaft und anderen Akteuren begegnen wir Einsamkeit in unserem Land.

Fünf-Säulen-Modell gegen Einsamkeit

1. Säule: Phänomen Einsamkeit weiter erschließen

Die Zahl der Menschen in Nordrhein-Westfalen, die unter Einsamkeit leiden, hat während der Pandemie zugenommen. Es ist davon auszugehen, dass von diesem Anstieg Jugendliche und junge Erwachsene sowie Eltern kleiner Kinder besonders betroffen sind. Neben der Gruppe der älteren Menschen (älter als 75 Jahre) sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders häufig von erhöhtem Einsamkeitsempfinden betroffen. Über das Einsamkeitsempfinden, Risikofaktoren und Schutzmechanismen bei Jugendlichen und jungen Erwachsene ist hingegen noch wenig bekannt. In vielen Ländern, in denen Strategien gegen Einsamkeit entwickelt werden, stehen vor allem ältere Menschen als Zielgruppe im Fokus. Maßnahmen zur Einsamkeitsprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es bisher sehr wenig.

Deshalb braucht es insbesondere mehr wissenschaftliche Daten zum Anstieg von Einsamkeit bei der jungen Generation und ihren Ursachen. Die Landesregierung wird unter anderem eine Studie in Auftrag geben, die den Anstieg von Einsamkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht, um gezielt früh wirksame Strategien zur Prävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu entwickeln. Neben der neuen Fokussierung auf die junge Generation wird die Landesregierung die Zielgruppe der älteren Menschen und weiterer vulnerabler Gruppen parallel im Blick behalten. Im Fokus steht dabei die Einsamkeitsprävention. Die Landesregierung wird sich kontinuierlich weiter mit Expertinnen und Experten austauschen und auf dessen Grundlage zielgenaue Maßnahmen (weiter-)entwickeln.

2. Säule: Sensibilisieren der Öffentlichkeit

Als zweite Säule soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit weiter sensibilisiert und enttabuisiert werden. Die Botschaft ist: Jede und Jeder kann etwas gegen Einsamkeit tun – schon mit kleinen Gesten. Die Landesregierung hat Ende 2022 die Stabstelle Einsamkeit in der Staatskanzlei eingesetzt. Die Stabstelle arbeitet ressortübergreifend und übernimmt zentrale Koordinationsaufgaben. Sie sorgt für weitere Vernetzung innerhalb der Landesregierung und außerhalb mit Initiativen, Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen, die sich der Eindämmung von Einsamkeit verschrieben haben. Im Dezember 2022 hatte sich der Ministerpräsident zum Auftakt der Arbeit der Stabstelle mit Expertinnen und Experten und Landtagsabgeordneten, die Teil der Enquete-Kommission waren, über das Thema und seine Herausforderungen ausgetauscht. Diesen Dialog mit Expertinnen und Experten wird der Ministerpräsident kontinuierlich fortsetzen.

Zum Sensibilisieren gehört auch der Besuch von Initiativen, um die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Einsamkeit zu stärken und bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote bekannter zu machen (Beispiel: Hospitanz des Ministerpräsidenten bei der Einsamkeitshotline für Ältere Menschen „Silbernetz“ am 2. Juni 2023 in dem zentrum-plus der AWO Düsseldorf).

3. Säule: Identifikation von Best Practices

Die Landesregierung wird bestehende Projekte und Initiativen zur Einsamkeitsbekämpfung und Einsamkeitsprävention in Nordrhein-Westfalen auf einer Online-Plattform zusammenführen – für eine bessere Vernetzung und für bessere Zugänge für Betroffene, Beteiligte und Interessierte. Dabei sucht die Landesregierung den engen Dialog mit dem Bund und den anderen Ländern. Auch der Erfahrungsaustausch mit Japan, den Niederlanden, und Großbritannien steht im Vordergrund, die mit eigenen Ministerien bzw. Kampagnen Vorreiter bei der Eindämmung von Einsamkeit sind. So hat Ministerpräsident Hendrik Wüst im Juni 2023 während seiner Reise nach Japan gezielt Gespräche zum Thema Einsamkeit geführt und Initiativen, die Einsamkeit bekämpfen, besucht.

4. Säule: Entwicklung niederschwelliger Maßnahmen

Die Landesregierung wird zudem die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Initiativen stärken, eigene niedrigschwellige Maßnahmen weiterentwickeln und Neue anstoßen. Durch die Bündelung von bereits bestehenden Maßnahmen unter Einbindung aller Resorts will die Landesregierung erreichen, dass das Thema Einsamkeitsprävention stärker in den in Frage kommenden Förderprogrammen des Landes verankert und damit eine Weiterentwicklung der Hilfsinfrastruktur möglich wird. Das Ziel ist die Schaffung eines Aktionsplans gegen Einsamkeit.

5. Säule: Unterstützung von Aktiven und Ehrenamtlichen vor Ort

Ehrenamtlich engagierte Menschen leisten in Nordrhein-Westfalen bereits einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit. Sie will die Landesregierung weiter stärken und fördern. Sport und Ehrenamt sind dabei wichtige Pfeiler, um ein starkes Bündnis gegen Einsamkeit zu schmieden.

Studie „Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie“

Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie

24.11.2023

Prof. Dr. Maike Luhmann et al. (2023)

Einsamkeit wurde lange Zeit vor allem als ein Problem des hohen Alters betrachtet. Doch mit der CO- VID-19-Pandemie wurde vielen bewusst, dass Einsamkeit Menschen jeden Alters treffen kann. Besonders stark scheinen die Auswirkungen der Pandemie für Jugendliche und junge Erwachsene zu sein. Mit dieser von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalens (NRW) beauftragten Studie sollen einige Lücken im empirischen Forschungsstand zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden, mit einem besonderen Fokus auf NRW.

  • 0:44
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Ruhr-Universität Bochum

  • 2:00
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Psychologin und Podcasterin


Impulspapier: „Jung und einsam – Internationale Perspektiven für ein neues politisches Handlungsfeld“

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) / Leonie Schwichtenberg, Karenina Schröder, Michael Seberich

Aktuelle Studien zeigen, dass junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren eine der am stärksten von Einsamkeit betroffenen Gruppen weltweit sind. In dem Kooperationsprojekt von Liz Mohn Stiftung, Bertelsmann Stiftung und Landesregierung wurde untersucht, wie andere Länder Jugendeinsamkeit bekämpfen. Die Publikation liefert zehn Handlungsempfehlungen für die Politik in Deutschland, die auf dem von Ministerpräsident Hendrik Wüst initiierten Einsamkeitskongress am 6. Juni 2024 in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vorgestellt wurden. Weitere Informationen

Download (PDF, Deutsch, 3 MB)

Download (PDF, Englisch, 3 MB)

„Menschen fehlt Gesellschaft
und der Gesellschaft fehlen Menschen.“

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Kontaktdaten „Stabsstelle Einsamkeit“

Um dem wachsenden Phänomen der Einsamkeit besser begegnen zu können, hat die Landesregierung als erstes und einziges Bundesland die „Einsamkeit“ im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten eingerichtet. Damit setzen wir eine der zentralen Handlungsempfehlungen der Enquetekommission um.

Sina Breitenbruch-Tiedtke
Referatsleiterin
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1302
E-Mail: sina.breitenbruch-tiedtke@stk.nrw.de 

Marc Zabel
Referent
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1675
E-Mail: Marc.Zabel@stk.nrw.de