Wiederhergestellt nach der Unwetterkatastrophe 2021: Ministerin Gorißen eröffnet Waldweg im Märkischen Kreis

Bis zu 100-prozentige Förderung des Wiederaufbaus von Wegen möglich – Antragsfrist verlängert

13. Juli 2023
PHB Gorißen, Silke - ernst, blauer Hintergrund (2022)

Die Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat auch die wichtige Infrastruktur der Waldwege in Nordrhein-Westfalen erheblich getroffen. Landesweit wurden rund 800 Kilometer Wegstrecke in den Wäldern zerstört oder stark beschädigt.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Die Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat auch die wichtige Infrastruktur der Waldwege in Nordrhein-Westfalen erheblich getroffen. Landesweit wurden rund 800 Kilometer Wegstrecke in den Wäldern zerstört oder stark beschädigt. Über 500 Kilometer davon befinden sich derzeit in der Planungs- und Wiederaufbauphase. Auch im Wald des Märkischen Kreises haben Sturm und Starkregen schwere Schäden verursacht. Am Donnerstag, 13. Juli 2023, hat Forstministerin Silke Gorißen gemeinsam mit Uwe Schmalenbach, Bürgermeister der Gemeinde Herscheid, und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen einen der ersten wiederhergestellten Forstwege im Kreisgebiet symbolisch eröffnet.

Forstministerin Silke Gorißen: „Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder dieser schweren Naturkatastrophe vor Augen. Auch in den Wäldern haben der Starkregen und das Hochwasser tiefe Spuren hinterlassen und vielerorts Waldwege unpassierbar gemacht. Die Landesregierung unterstützt daher auch den Wiederaufbau des Waldwegenetzes, der Stück für Stück vorangeht. Wir brauchen gute Waldwege, damit wir den Naturschatz Wald mit seinen einzigartigen Attraktionen erwandern und erleben können. Zuverlässige Wege sind außerdem für Feuerwehren und Einsatzkräfte notwendig, um schnell zur Waldbrandstelle zu gelangen. Zudem funktioniert die Wiederbewaldung nur mit einem ordentlichen Wegenetz, das auch wichtig ist für den Transport von Holz.“

Das Forstministerium Nordrhein-Westfalen hat sich deshalb sehr frühzeitig dafür eingesetzt, dass betroffene Kommunen in Zusammenarbeit mit den Regionalforstämtern die Wegeinfrastruktur in Wäldern im Rahmen der Förderrichtlinie Wiederaufbau schnell und möglichst unkompliziert wiederaufbauen können. Hierbei wurde auch bedacht, dass es für die vielen privaten Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen unkomplizierte Lösungen gibt, damit das Wegenetz wieder instandgesetzt werden kann.

Forstministerin Silke Gorißen: „Die engagierte Gemeinde Herscheid, die hiesigen privaten Waldbesitzer und die tatkräftigen Mitarbeiter des Regionalforstamts Märkisches Sauerland zeigen, wie gute Zusammenarbeit aus einem Guss funktioniert, um mithilfe von Fördermitteln das Waldwegenetz wieder in Schuss zu bringen. Genauso wie hier im Märkischen Kreis geht es nun an weiteren Waldwegen in den betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen vorwärts.“

Uwe Schmalenbach, Bürgermeister der Gemeinde Herscheid: „Für uns als staatlich anerkannter Erholungsort mit hohem Waldanteil hat die Wiederherstellung der beschädigten Waldwege eine besonders große Bedeutung. Ich freue mich, dass dank der guten Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt die ersten Waldwege erneuert sind. Selbstverständlich unterstützen wir als Gemeinde auch bei den privaten Waldwegen, für die eine Förderung in diesen Tagen bereits bewilligt wurde. So kann die notwendige Wiederaufforstung erfolgen und der Brandschutz im Wald gewährleistet werden.“

Thomas Kämmerling, Leiter Wald und Holz NRW: „Für die Erhaltung produktiver und für den Naturschutz wertvoller Wälder ist eine an den Klimawandel angepasste Infrastruktur der Waldwege essenziell. Auch die Waldbrandvorsorge ist ein Teilaspekt davon. Nordrhein-Westfalens Waldwege dienen nicht nur der Erholung und dem Tourismus – im Falle eines Waldbrandes müssen die Einsatzkräfte in der Lage sein, schnell und problemlos zur Gefahrenstelle zu gelangen. Wald und Holz NRW unterstützt daher bei Planung und Koordination des Wiederaufbaus. Darüber hinaus forscht unser Zentrum für Wald und Holzwirtschaft gemeinsam mit verschiedenen Universitäten und Institutionen daran, die möglichen Auswirkungen der Klimaänderung mit ihren veränderten Niederschlagsverteilungen und -intensitäten auf die Wege im Wald und das damit verbundene Wasserregime zu analysieren und Anpassungsstrategien zu entwickeln.“

Wiederaufbau von Waldwegen: Bis 100 Prozent Förderung möglich

Die Förderung des Wiederaufbaus der Wald- und Forstwege erfolgt überwiegend im Rahmen des kommunalen Wiederaufbaus aufgrund der Förderrichtlinie „Wiederaufbau Nordrhein-Westfalen“. Mit der jüngsten Novellierung der Richtlinie wurde die Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen vereinfacht und eine 100-prozentige Unterstützung für private Waldbesitzerinnen und Besitzer sichergestellt – so, wie dies auch beim Wiederaufbau der Wald- und Forstwege im sauerländischen Herscheid der Fall ist. Den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern entstehen dann bei der Abwicklung des Wiederaufbaus über die Kommunen keine Aufwendungen.

In Fällen, in denen Kommunen nicht die Möglichkeit haben, die Infrastruktur durch eigene Initiative wiederaufzubauen, können Waldbesitzende dann die Instandsetzung der Anlagen und Wege durch eigene Antragsstellung über die Regionalforstämter bei der Geschäftsstelle Forst des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen zu 80 Prozent fördern lassen.

Fristverlängerung bis 2030

Da viele Betroffene noch keinen Antrag auf Wiederaufbauhilfe gestellt haben, wird die Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Antragsfrist verlängern. Die Antragsfrist für Wiederaufbauförderung ist auf den 30. Juni 2026 und die Bewilligungsfrist auf den 31. Dezember 2030 verlängert worden. Für Anträge der kommunalen Infrastruktur nach Nr. 6 der Förderrichtlinie gilt ebenfalls die neue Frist 30. Juni 2026. Hierunter fallen auch Unternehmen mit überwiegend kommunaler Beteiligung und Anträge für Land- und Forstwege, die öffentlich zugänglich sind. Die Bewilligung muss auch hier bis zum 31. Dezember 2030 erteilt sein. Dafür hat sich Nordrhein-Westfalen erfolgreich im Bundesrat stark gemacht.

Weitere Informationen zur Förderung: https://www.wald-und-holz.nrw.de/forstwirtschaft/foerderung

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