Mit 10.000 Litern Wasser im Tank: Forstministerin Gorißen stellt „Fire Fighter“ gegen Waldbrand vor

22. Mai 2023
phb Wald

Der „Fire Fighter“ verspricht Verstärkung im Kampf gegen Waldbrände: Das geländegängige Fahrzeug mit Löschaufsatz des Landesbetriebs Wald und Holz NRW kann abseits der Wege auf Waldflächen fahren und dort Flammen löschen – sogar in bis zu rund 50 Metern Entfernung.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Der „Fire Fighter“ verspricht Verstärkung im Kampf gegen Waldbrände: Das geländegängige Fahrzeug mit Löschaufsatz des Landesbetriebs Wald und Holz NRW kann abseits der Wege auf Waldflächen fahren und dort Flammen löschen – sogar in bis zu rund 50 Metern Entfernung. Forstministerin Silke Gorißen hat am 22. Mai im Arnsberger Wald das neue „Spezialfahrzeug“ in der Flotte des Landesbetriebs Wald und Holz NRW vorgestellt, das die Feuerwehren im Einsatz unterstützen soll. Denn auch schon jetzt ist die Waldbrandgefahr in Nordrhein-Westfalen vorhanden – trotz eher regenreichem Frühling. Im Kreis Lippe oder im Oberbergischen Kreis kam es in diesem Jahr schon zu Waldbränden.

Forstministerin Silke Gorißen: „Trockenheit, geringer Niederschlag und der starke Borkenkäferbefall haben dem Wald in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Niemals waren eine starke Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung wichtiger, um die Sicherheit von Menschen und Natur zu garantieren. Dazu braucht es auch moderne und leistungsstarke Gerätschaften – wie zum Beispiel das Spezialfahrzeug ‚Fire Fighter’ des Landesbetriebs Wald und Holz. Ich freue mich sehr, das Forstfahrzeug mit seinem 10.000-Liter-Tank mit Wasserwerfer für den Einsatz gegen Waldbrände vorzustellen. Zusammen mit unserem im letzten Jahr vorgestellten Waldbrandschutzkonzept sind unsere Feuerwehren und Forstleute noch besser für den Fall der Fälle vorbereitet.“

10.000 Liter Wasser im Tank gegen die Flammen

Das Spezialfahrzeug des Landesbetriebs Wald und Holz NRW zur Unterstützung der Feuerwehren gegen Waldbrände besteht aus einem 10.000-Liter-Tank, der auf einem sogenannten „Forwarder“, einem Tragschlepper für Holz, befestigt wird. Es dauert nur sieben Minuten, bis er befüllt ist. Der Wasserwerfer kann – via Fernbedienung – aus bis zu 100 Metern Entfernung bedient werden und wirft bis zu 900 Liter Wasser pro Minute, bis zu 47 Meter weit. Dabei ist er mit einem möglichen Wendekreis von 360 Grad sehr flexibel. Eine weitere Stärke: Das Fahrzeug kann auch abseits der Waldwege fahren.

Im Forstlichen Bildungszentrum in Neheim-Hüsten, ein Fachbereich des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft des Landesbetriebs Wald und Holz, werden Forstleute ausgebildet, um das hochkomplexe Fahrzeug professionell zu bedienen. Dort wird der „Fire Fighter“ auch stationiert sein.

Thomas Kämmerling, Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz, zu dem das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft gehört, erläutert: „Um einen ‚Forwarder‘ fahren zu können, ist eine Ausbildung von acht Wochen mit abschließender Prüfung zum ‚Geprüften Forstmaschinenführer‘ erforderlich. Beim Forstlichen Bildungszentrum verfügen wir über die Maschine und die Mitarbeiter, die den ‚Forwarder‘ mit ‚Fire Fighter‘ bedienen können. Darüber hinaus sind einige Mitarbeiter bei der Freiwilligen Feuerwehr und sind in der Lage, Waldbrände zu bekämpfen.“

Überall aus Nordrhein-Westfalen kann das Fahrzeug im Falle eines Waldbrands zur Unterstützung angefordert werden. Bewährt sich das geländegängige Forstfahrzeug mit dem Löschaufsatz im Kampf gegen die Flammen, sollen auch an anderen Maschinenstützpunkten im Land solche Löschaufsätze stationiert werden, um die Feuerwehren unterstützen zu können im Fall eines Waldbrands.

Land stellte 2022 Konzept zur Vorbeugung und zur sicheren Bekämpfung von Waldbränden vor

Um die Wälder in Nordrhein-Westfalen in Zukunft besser gegen Waldbrände zu schützen und damit die Feuerwehr die Flammen im Ernstfall sicher und effizient bekämpfen kann, hat das Land Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr das Konzept zur „Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung in Nordrhein-Westfalen“ vorgestellt. Es bildet die Grundlage für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und den Feuerwehren. Gemeinsam haben der Minister des Innern, Herbert Reul, und die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Gorißen, das neue Konzept zur Vorbeugung und zur sicheren Bekämpfung von Waldbränden am 9. August in Wermelskirchen offiziell vorgestellt. In das Konzept fließen die Fachexpertise und Erfahrung der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und der Forstexperten vom Landesbetrieb Wald und Holz ein.

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