Minister Schneider: NRW stärkt die Rechte gehörloser Menschen

Am 27. September 2015 ist Internationaler Tag der Gehörlosen

25. September 2015

NRW stärkt die Position und die Rechte gehörloser Menschen. „Künftig sollen gehörlose Eltern in Kitas und Schulen mit Hilfe von Gebärdensprachdolmetschern mit den Lehrkräften kommunizieren können. Außerdem werden wir ein Kompetenzzentrum aufbauen, das gehörlose Menschen bei ihrer selbstbestimmten Lebensführung unterstützen soll“, sagte Sozialminister Guntram Schneider anlässlich des Internationalen Tages der Gehörlosen am 27. September 2015.

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NRW stärkt die Position und die Rechte gehörloser Menschen. „Künftig sollen gehörlose Eltern in Kitas und Schulen mit Hilfe von Gebärdensprachdolmetschern mit den Lehrkräften kommunizieren können. Außerdem werden wir ein Kompetenzzentrum aufbauen, das gehörlose Menschen bei ihrer selbstbestimmten Lebensführung unterstützen soll“, sagte Sozialminister Guntram Schneider anlässlich des Internationalen Tages der Gehörlosen am 27. September 2015.
 
Nach dem jüngst dem Landtag übersandten Entwurf eines Inklusionsstärkungsgesetzes sollen gehörlosen Eltern die Kosten für Gebärdendolmetscher bei Beratungen in Schulen, Kindertageseinrichtungen und auch mit Tagespflegemüttern und -vätern erstattet werden. „Für gehörlose Eltern“, so Minister Schneider weiter, „ist es wie für alle anderen Eltern unverzichtbar, mit Kindertageseinrichtungen und Schulen zusammenzuarbeiten und so die Bildung und Erziehung ihrer Kinder gemeinsam zu fördern.“
 
Bisher habe die Rechtsordnung eine Kostenerstattung für den Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern ausschließlich in Verwaltungsverfahren vorgesehen, nicht aber bei Terminen wie Elternabenden oder Elternsprechtagen. „Es war längst überfällig, hier zu einer Entlastung gehörloser Eltern zu kommen, denn bisher müssen sie die Kosten für Gebärdensprachdolmetscher noch selbst tragen“, so Schneider weiter. „Künftig müssen sich die Bildungseinrichtungen auf eine barrierefreie Kommunikation in der Sprache der Gehörlosen einstellen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Inklusion“. Das Landeskabinett hat den Entwurf des Inklusionsstärkungsgesetzes Mitte September 2015 verabschiedet und in den Landtag eingebracht. Die erste Lesung des Gesetzes ist für den 30. September 2015 vorgesehen.
 
Außerdem wird Nordrhein-Westfalen voraussichtlich Anfang 2016 ein landesweit tätiges „Kompetenzzentrum für sinnesbehinderte Menschen“ bekommen. Hierfür läuft derzeit das Ausschreibungsverfahren. Die Beratung zu allen Fragen der Inklusion von Menschen mit Sinnesbehinderungen wird dort unter anderem in Gebärdensprache erfolgen. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Unterstützung der Selbsthilfeorganisationen und der Ausbau ortsnaher inklusiver Beratungs- und Unterstützungsangebote. „Das Kompetenzzentrum wird die vorhandenen Beratungsangebote nicht ersetzen, sondern ergänzen. Es soll eine zusätzliche Unterstützung für die Inklusion hörgeschädigter und taubblinder Menschen leisten“, betonte Minister Schneider.
 
Der Internationale Tag der Gehörlosen findet immer am letzten Sonntag im September statt. Er wurde im Jahr 1958 von der World Federation of the Deaf (WFD – Weltverband der Gehörlosen) ins Leben gerufen. Mit dem Internationalen Tag der Gehörlosen soll auf die Situation der gehörlosen Menschen aufmerksam und für die Gebärdensprache Werbung gemacht werden.
 
In NRW leben 2,7 Millionen Menschen mit Behinderungen. Rund 1,8 Millionen von ihnen sind schwerbehindert und davon etwa 12.000 Menschen gehörlos.
 

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