Gesundheitskompetenz von Menschen mit Behinderung muss gestärkt werden

Am 14. Oktober 1992 erklärten die Vereinten Nationen den 3. Dezember zum alljährlichen „Internationalen Tag der Behinderten“. Anlässlich des nun lautenden „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung“ verdeutlicht die Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte Claudia Middendorf, dass die Gesundheitskompetenz von Menschen mit Behinderung gestärkt werden muss:

„Die Fähigkeit, sich zum Thema Gesundheit zu informieren, den Inhalt für sich selbst einzuordnen und zur Bewältigung und Prävention von Krankheit oder zur Gesundheitsförderung anzuwenden, ist unterschiedlich ausgeprägt. Die Gründe sind vielfältig, weshalb es für Menschen mit Behinderung nach wie vor schwieriger ist als für Menschen ohne Behinderung, Zugang zu einer guten gesundheitlichen Versorgung zu erhalten.

Die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung erfordert besondere ärztliche Kompetenzen. Die ärztliche Kommunikation zu Diagnose und Behandlung ist nicht immer an den Bedürfnissen dieser Zielgruppe ausgerichtet. Daher gibt es bedauerlicherweise Fälle, bei denen dies in der Regelversorgung nicht bedacht wird.

Das Zusammenspiel aus Inklusion und Gesundheitskompetenz stellt damit weiterhin eine Herausforderung dar. Dieses kann nur gelingen, wenn auch eine barrierefreie Kommunikation in Leichter Sprache und ein barrierefreier Zugang zu den medizinischen Einrichtungen gegeben sind. Daher ist eine adressatengerechte Strategie zur Förderung der Gesundheitskompetenz unter Berücksichtigung besonderer Belange von Menschen mit Behinderung unabdingbar. Oberstes Ziel muss sein, alle Menschen für eine gesunde Lebensweise zu begeistern und den Gedanken der Gesundheitsförderung zu stärken.

Den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung möchte ich nutzen, um daran zu erinnern, dass es nun darauf ankommt, was wir aus diesem Tag machen. Im Sinne der Betroffenen gilt es, das ärztliche Personal mit dem Aufzeigen von Handlungs- und Optimierungspotenzialen in der Versorgung dieser Patientengruppe zu unterstützen.“