Landesregierung fördert mehr Präventionsarbeit gegen weibliche Genitalbeschneidung
Genitalbeschneidung verletzt die Menschenrechte von Mädchen und Frauen. Auch in Nordrhein-Westfalen leben nach Schätzungen etwa 22.000 Betroffene sowie knapp 4.000 potenziell gefährdete Mädchen.
Genitalbeschneidung verletzt die Menschenrechte von Mädchen und Frauen. Auch in Nordrhein-Westfalen leben nach Schätzungen etwa 22.000 Betroffene sowie knapp 4.000 potenziell gefährdete Mädchen. Am Internationalen Tag „Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung” der UN-Menschenrechtskommission, am heutigen 6. Februar, hat Gleichstellungsministerin Josefine Paul in Köln Vertreterinnen der Fachstellen YUNA Rheinland und YUNA Westfalen-Lippe getroffen und die neuen Räumlichkeiten der Fachstelle Rheinland besichtigt. Zur Eröffnung hat die Fachstelle Rheinland in Köln außerdem ab 14.00 Uhr zu einem Nachmittag der Offenen Tür eingeladen.
Das Projekt YUNA ist aus einem Modellprojekt der Lobby für Mädchen e.V. in Köln hervorgegangen. Nach dem erfolgreichen YUNA-Modellprojekt fördert das Land seit 2023 in beiden Landesteilen die Prävention und Beratung bei weiblicher Genitalbeschneidung (FGM/C). Nordrhein-Westfalen unterstützt die Fachstellen in Köln und Herford mit insgesamt rund 400.000 Euro pro Jahr. Das landesweite Projekt wird durch die Lobby für Mädchen in Köln für das Rheinland und durch die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen in Herford für Westfalen-Lippe umgesetzt.
Bedrohte und betroffene Mädchen und Frauen finden in den Fachstellen, telefonisch oder per Videokonferenz Hilfe und können sich beraten lassen. Darüber hinaus sensibilisieren und qualifizieren die Mitarbeiterinnen von YUNA Fachkräfte, die mit Mädchen und Frauen aus Prävalenzländern arbeiten, in Fortbildungen und Fallbesprechungen. Zudem will YUNA Menschen erreichen und in Workshops schulen, die sich in ihren Communities gegen weibliche Genitalbeschneidung aussprechen. Die Zusammenarbeit mit Communities sowie eine engagierte Netzwerkarbeit sind dabei zentrale Bausteine der Präventions- und Sensibilisierungsarbeit.
Gleichstellungsministerin Josefine Paul: „Weibliche Genitalbeschneidung ist eine gewaltsame und schreckliche Praxis. Um diese schwere Menschenrechtsverletzung in Nordrhein-Westfalen entgegenzutreten und um die bedrohten und betroffenen Mädchen und Frauen zu schützen und zu unterstützen, fördern wir flächendeckende Beratungs- und Präventionsangebote. An den beiden Standorten unseres Projekts YUNA in Köln und Herford arbeiten die Beraterinnen deshalb auch mit Angehörigen von potenziell Betroffenen, mit Fachkräften und Multiplikatorinnen. Denn Aufklärung und Sensibilisierung sind die wichtigsten ersten Schritte, um dieser unmenschlichen Praxis entgegen zu treten.“
Stefanie Gilles, Leiterin der Fachstelle YUNA/Rheinland: „Wir möchten den Internationalen Tag ‘Nulltoleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung’ nutzen, um Mädchen und jungen Frauen sowie der Öffentlichkeit einen Einblick in unsere Arbeit zu geben und öffnen dafür unsere Türen. Wir freuen uns, unsere Arbeit gemeinsam mit der Fachstelle YUNA Westfalen-Lippe landesweit auszubauen und fortzuführen.”
Weibliche Genitalbeschneidung ist ein weltweites Phänomen, das – mit regionalen Unterschieden – in Nordafrika, im arabischen Raum und in einigen asiatischen Ländern verbreitet ist. In Deutschland und in den meisten Ländern weltweit ist sie strafbar.
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