Land fördert Aufbau einer klimaneutralen Glasproduktion im Rheinischen Revier
Nordrhein-Westfalen will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen.
Ministerpräsident Wüst: Vorhaben stellt Weichen für einen modernen, klimaneutralen Industriestandort und ist Baustein für die Entwicklung des Rheinischen Reviers zum „Energierevier der Zukunft“
Minister Pinkwart: Hochinnovatives Projekt im Rheinischen Revier – Vorbild für eine nachhaltige Glasproduktion auf Basis von Wasserstoff und erneuerbarem Strom
Nordrhein-Westfalen will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen. Ein wichtiger Baustein ist das Projekt „COSiMa – CO2-neutraler Saint-Gobain Industriestandort Herzogenrath“, bei dem der Einsatz von Wasserstoff in der energieintensiven Industrie demonstriert wird. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Vorhaben im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW mit rund 3,6 Millionen Euro. Anlässlich der Förderbescheid-Übergabe am Unternehmensstandort in Herzogenrath machten sich Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart heute (12. Januar 2022) ein Bild von den Produktionsanlagen.
Ministerpräsident Wüst: „Das Projekt Cosima von Saint Gobain zeigt: wir haben alle Chancen, nachhaltigen Klimaschutz, eine starke Industrie und sozialen Zusammenhalt miteinander zu versöhnen. Als Industrieland trägt Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung im Klimaschutz. In Herzogenrath soll Europas erste industrielle CO2-neutrale Glasproduktion entstehen. Damit stellen wir die Weichen für einen modernen, klimaneutralen Industriestandort und für die Entwicklung des Rheinischen Reviers zum ´Energierevier der Zukunft`. Für die Zukunft gilt: Wir müssen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit
langfristig verbinden und den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft weiter forcieren.“
Minister Pinkwart: „Mit dem Projekt COSiMa startet ein hochinnovatives Vorhaben im Rheinischen Revier. Es zeigt, dass ambitionierter Klimaschutz auch eine Chance darstellt, energieintensive Industrie neu aufzustellen und zu modernisieren. Wasserstoff und erneuerbarer Strom bilden die Grundlagen für eine klimaneutrale Glasproduktion in Herzogenrath. Das Projekt kann im Erfolgsfall auf zahlreiche Standorte in Europa und auch weltweit übertragen werden. So wird Klimaschutz nicht nur zum Innovationstreiber und Wettbewerbsvorteil für die Industrie in Nordrhein-Westfalen, sondern die hier entwickelten Klimaschutztechnologien werden zugleich zu dringend benötigten Lösungen auf globaler Ebene.“
Insgesamt hat das Projekt „COSiMa“ ein Volumen von 5,6 Millionen Euro. Neben Saint-Gobain beteiligen sich auch das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. und die Institute für Industrieofenbau und Wärmetechnik sowie Technische Thermodynamik der RWTH Aachen an dem Projekt. Mit Wasserstoff und erneuerbarem Strom können am Standort in Herzogenrath künftig über 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Ziel des Projektes ist die Vorbereitung der weltweit ersten klimaneutralen Glasproduktion im Jahr 2030. Bei der Glasproduktion werden Temperaturen von mehr als 1.500 Grad Celsius benötigt, die bislang vor allem durch die Verbrennung von fossilem Erdgas erreicht werden. Am Produktionsstandort von Saint-Gobain in Herzogenrath sollen diese Prozesse auf Wasserstoff und erneuerbaren Strom umgestellt werden. Mit Hilfe smarter Infrastruktur soll zusätzlich die Ressourceneffizienz des Industriestandortes durch optimierte Nutzung der Energie- und Stoffströme deutlich erhöht werden. In dem auf drei Jahre angelegten Projekt wird zunächst die technische Machbarkeit durch umfangreiche Modellierungsarbeiten und Laborversuche geprüft und erarbeitet. Die industrielle Umsetzung erfolgt in einer zweiten Phase.
Wasserstoff ist ein zentrales Element zur Erreichung der Klimaschutzziele und für die Modernisierung des Wirtschafts- und Energiestandorts Nordrhein-Westfalen. Daher forciert die Landesregierung den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Rahmen der Wasserstoff-Roadmap für Nordrhein-Westfalen. Wasserstoff kann in der Industrie eingesetzt werden, um zum Beispiel Stahl, Glas oder Dünger klimaneutral herzustellen. Auch im Verkehrssektor werden bereits erste Busflotten mit Wasserstoff betrieben, das Land arbeitet intensiv am Markthochlauf von Tankstellen und Lkws mit Wasserstoff und fördert auch Kommunen und Regionen beim Aufbau ihrer Wasserstoffinfrastruktur.
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