Grenzüberschreitenden Herausforderungen gemeinsam begegnen

Drei-Länder-Treffen: Ministerin Staudte empfängt Piet Adema und Silke Gorißen auf der Agritechnica

14. November 2023
PHB Gorißen, Silke - lächelnd, vor Flaggen (2022)

Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und die Niederlande sind direkte Nachbarn im Herzen Europas und auf vielfältigen Ebenen miteinander vernetzt.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und die Niederlande sind direkte Nachbarn im Herzen Europas und auf vielfältigen Ebenen miteinander vernetzt. Als erzeugerstarke Agrarländer pflegen alle drei einen guten Austausch über zentrale landwirtschaftliche Fragen, aktuell unter anderem: Wie ist der Stand bei der Umsetzung bei den Vorgaben zu Öko-Regelungen im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP)? Und mit welchen Maßnahmen kann der Austausch im Falle einer Tierseuchenbekämpfung weiter verbessert werden? Diese und weitere Themen standen am 13. November im Mittelpunkt eines Drei-Länder-Treffens im Rahmen der Agritechnica in Hannover, der Weltleitmesse für Agrartechnik. Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen kam mit ihrem niederländischen Amtskollegen, Piet Adema und Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte zu einem Gespräch zusammen und unternahm einen gemeinsamen Rundgang über die Messe.

Nordrhein-Westfalens Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen unterstrich im Rahmen der Agritechnica die Bedeutung des Dialogs mit den landwirtschaftlichen Betrieben: „Wir brauchen auch in Zukunft starke landwirtschaftliche Betriebe. Unsere Landwirtinnen und Landwirte stehen für die Versorgung unserer Bevölkerung, für Ernährungssicherheit, hochwertige Produkte und nicht zuletzt den Erhalt unserer Kulturlandschaft. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und die Niederlande sind eng miteinander verbundene Handelspartner und profitieren vom intensiven Austausch, um die gemeinsamen Herausforderungen der Transformation praxistauglich anzugehen und den grenzüberschreitenden Umgang mit Tierseuchen zu beraten.“

Piet Adema, niederländischer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Lebensmittelqualität: „Eine enge Zusammenarbeit mit unseren deutschen Nachbarn ist für den niederländischen Agrarsektor von entscheidender Bedeutung. Wir sind wichtige Handelspartner und stehen vor denselben Herausforderungen, um der Landwirtschaft mehr Nachhaltigkeit zu verleihen. Wir alle müssen ebenfalls mit Tierseuchen wie der Blauzungenkrankheit, der Vogelgrippe oder der Afrikanischen Schweinepest umgehen. Ihre Verbreitung macht keinen Halt an unseren nationalen Grenzen und deshalb müssen wir grenzüberschreitend gemeinsam im Kampf gegen sie handeln. Erfreulicherweise gibt es eine gute Zusammenarbeit niederländischer und deutsche Behörden im Falle von Tierseuchenvorfällen bzw. -ausbrüchen. Das Drei-Länder-Treffen ist daher eine wichtige Gelegenheit, um unsere Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.“

Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Unsere Länder stehen vor ähnlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir uns austauschen und auch voneinander lernen. Die Ziele des europäischen Green Deals können nur grenzüberschreitend und gemeinsam erreicht werden. Bei der Prävention von Tierseuchen werden wir zukünftig noch intensiver im Rahmen einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe zusammenarbeiten."

In ihrem Gespräch waren die Ministerinnen und der Minister sich einig, dass sowohl der Tierschutz als auch die Tiergesundheit nicht an Grenzen halt machen dürfen. Insbesondere eine Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Tierseuchen und ihren wirtschaftlichen Folgen für die Tierhalter sollte intensiviert werden. Gegenüber der EU-Kommission setzen die drei Länder sich unter anderem für eine Verkürzung der Dauer der Sperrfristen bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in einem schweinehaltenden Betrieb ein, wenn es sich um einen Punkteintrag handelt und Wildschweine in der Region nicht betroffen sind. Das dient der Vorbeugung möglicher Tierschutzprobleme in den Betrieben z.B. infolge der Verlängerung der Haltedauer von Schweinen und trägt bei konsequenter Umsetzung tierseuchenrechtlicher Vorgaben gleichzeitig dazu bei, wirtschaftliche Verluste zu minimieren.

Auch die Umsetzung der Nitratrichtlinie war Thema, hier tauschten sich die Ministerinnen und der Minister insbesondere zu der Weiterentwicklung einer effizienten Überwachung der Wirtschaftsdünger-Transporte aus. Einig war man sich darin, dass der Aufbau einer zentralen Meldedatenbank für Wirtschaftsdünger ein wertvolles Instrument für die Kontrolle ist. In den Gesprächen ging es außerdem um die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Landwirtschaft, den Pflanzenschutz sowie den Tierschutz und die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union.

Auf dem Programm stand ebenfalls ein Messerundgang auf der Agritechnica. Auf der Weltleitmesse für Landtechnik informierten sich die Ministerinnen und der Minister über die neuesten technischen Entwicklungen in der Agrarbranche. Im Mittelpunkt des Rundgangs standen die Themen Künstliche Intelligenz sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittelreduktion.

Kontakt

Pressekontakt

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843- 1022
E-Mail: presse [at] mlv.nrw.de

Bürgeranfragen

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843-0
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de