Für den Wald der Zukunft: Start des Forschungsnetzwerks Wald NRW
Der Wald und die Waldwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stehen vor großen Herausforderungen.
Der Wald und die Waldwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stehen vor großen Herausforderungen. Die Folgen des Klimawandels wie Witterungsextreme und die zunehmende Trockenheit und Hitze beeinträchtigen die Vegetation. Wissenschaft und Forschung können einen wichtigen Beitrag zum Umbau der Wälder leisten, damit sie im Klimawandel besser Bestand haben. Über aktuelle Forschungsergebnisse und Erkenntnisse zur Waldzukunft diskutierten daher am 30. und 31. Oktober in Arnsberg auf Initiative des für den Wald zuständigen Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Veranstaltung „Waldforschung NRW“. Auf dem Programm der Fachtagung standen Themen wie die Chancen von Digitalisierung im Wald für die Klimaanpassung, die Leistungsfähigkeit von Waldböden oder Klimaschutz und Holzbau.
Forstministerin Silke Gorißen verkündete dort die Gründung des „Forschungsnetzwerkes Wald NRW“: „Der Wald in Nordrhein-Westfalen ist ein bedeutender Klimaschützer, liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz und ist ein beliebter Ort der Erholung – und vor allem benötigt er Unterstützung! Für die große gemeinsame Aufgabe, den Wald so umzubauen, dass er im Klimawandel besser Bestand hat, brauchen wir auch Expertise aus Wissenschaft und Forschung. Wir wollen noch besser verstehen, wie wir den Wald mit all seinen vielfältigen Funktionen erhalten können. Neue Erkenntnisse kann das Forschungsnetzwerk Wald NRW liefern: Wir fördern hier den wissenschaftlichen Austausch und sorgen dafür, dass wichtige Erfahrungen aus der forstlichen Praxis in den Dialog rund um den Wald der Zukunft einfließen.“
Das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen koordiniert das neue Foschungsnetzwerk und sorgt dafür, dass auch praktische Erfahrungen mit einbezogen werden. Dr. Bertram Leder, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft: „Das Netzwerk bündelt die Forschungsansätze etlicher Institutionen und stößt neue Projekte an. Das Netzwerk forscht zu allen Ökosystemleistungen des Waldes und es liefert Antworten für alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer – für private, für kommunale und nicht zuletzt auch für das Land selbst.“
Dr. Marcus Lindner, European Forest Institute: „Durch Klimawandel und Extremwetterereignisse sind unsere Wälder zunehmend gestresst und es braucht neue wissenschaftliche Erkenntnisse, um die nachhaltige Waldbewirtschaftung fit für die Zukunft zu machen. Das Forschungsnetzwerk Wald NRW bringt unterschiedliche Forschungsgruppen zusammen, um gemeinsam Wissenslücken zu schließen und neue Lösungen an die Entscheidungsträger in Politik und Praxis zu vermitteln.“
Das Land erhebt bereits seit Jahren Grundlagendaten über die Wälder und die Waldwirtschaft, insbesondere über das forstliche Umweltmonitoring. Viele relevante Daten, zum Beispiel forstliche Bodenkarten, bietet das Onlineportal www.waldinfo.nrw für Waldbesitz und Öffentlichkeit. Die verschiedenen Daten bilden eine Grundlage zur Waldforschung in Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse der Waldforschung sollen allen Waldbesitzerinnen und -besitzern zur Verfügung stehen.
Seit 2017 werden bereits einzelne Veranstaltungen zur Waldforschung NRW von dem für den Wald zuständigen Landesministerium initiiert und organisiert – gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen, dem European Forest Institute und dem Forschungsnetzwerk Agrar NRW. Das erfolgreiche Agrar-Netzwerk großer und kleiner Akteure aus Wissenschaft und Praxis, das sich regelmäßig auch auf Fachveranstaltungen austauscht, dient als Inspiration für das neue Forschungsnetzwerk Wald NRW, das auch einen wichtigen Bestandteil der zu erarbeitenden Waldstrategie für Nordrhein-Westfalen darstellen wird.
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