Ackerboden ist Boden des Jahres 2023
Staatssekretär Dr. Berges stellt bei Soester Ackerbautagung die Zukunftsaufgaben im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Nutzung von Böden heraus
Der Ackerboden ist vom Kuratorium Boden im Rahmen seiner Aktion zum Boden des Jahres 2023 erklärt worden – damit wird die verantwortungsvolle Nutzung von Böden durch die Landwirtschaft in diesem Jahr besonders hervorgehoben.
Der Ackerboden ist vom Kuratorium Boden im Rahmen seiner Aktion zum Boden des Jahres 2023 erklärt worden – damit wird die verantwortungsvolle Nutzung von Böden durch die Landwirtschaft in diesem Jahr besonders hervorgehoben. Ackerboden ist die Basis für den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln und darüber hinaus für Einsatzstoffe zum Beispiel zur Energiegewinnung.
Bei der zweitägigen Ackerbautagung am landwirtschaftlichen Versuchsgut Merklingsen der Fachhochschule Südwestfalen in Soest hat Dr. Martin Berges, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die Notwendigkeit des besonderen Schutzes der Ressource Ackerboden herausgestellt. Vor Ort diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis zentrale Fragen zur Zukunft landwirtschaftlicher Bodennutzung, zum Beispiel: Welche Produktionsverfahren sind zum Schutz der Biodiversität und zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele die besten? Mit welchen Methoden können der Humusaufbau und die Nährstoffbalance verbessert und mehr Kohlenstoff in Böden gespeichert werden?
Staatssekretär Dr. Martin Berges: „Nordrhein-Westfalen verfügt über eine Vielzahl fruchtbarer Ackerböden. Die Böden in der Jülich-Zülpicher Börde und Soester Börde zählen zum Beispiel zu den fruchtbarsten in ganz Europa. Ackerböden sind lebende, hochkomplexe Systeme, die einen verantwortungsvollen Umgang für einen ausgewogenen Nährstoff- und Wasserhaushalt erfordern. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere Bäuerinnen und Bauern landwirtschaftliche Böden und ihre Fruchtbarkeit erhalten.“
Ackerböden sind landwirtschaftliches Kapital und ein Garant des Ertrags. Anders als Wälder, Moore oder andere Biotope sind sie nicht besonders geschützt. Der zunehmende Flächenverbrauch stellt sich weiterhin als Herausforderung für die Landwirtschaft dar: Jeden Tag nimmt der Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland um etwa 55 Hektar zu – vielfach auf Kosten von Ackerböden.
Schutz der Ackerböden im Fokus
Staatssekretär Dr. Martin Berges: „Die Inanspruchnahme von Ackerböden für andere Nutzungen entzieht der Landwirtschaft dauerhaft die Grundlage ihrer Produktion. Aber auch aufgrund extremer Wetterereignisse können Böden zum Beispiel durch Erosion geschädigt werden. Ich begrüße daher die zahlreichen Bemühungen der heimischen Betriebe, die Ressource Boden und seine Gesundheit gemeinsam zu schützen.“
Auf europäischer Ebene hat die EU-Kommission für dieses Jahr den Entwurf eines Bodengesundheitsgesetzes angekündigt. Dieses Gesetz soll ein wesentlicher Baustein zur Umsetzung der europäischen Bodenstrategie 2030 sein, mit der bis 2050 u.a. einer weiteren Degradation von Böden vorgebeugt werden soll. In dem Gesetz sollen auch Maßnahmen zum Flächenverbrauch, zum Bodenmonitoring und zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung geregelt werden.
Staatssekretär Dr. Martin Berges: „Vorsorge für gesunde Ackerböden zusammen mit der Landwirtschaft ist oberstes Gebot. Deshalb setzen wir mit der Landwirtschaftskammer NRW auf vielfältige Weiterbildungsangebote, um aktuelle pflanzenbauliche Kenntnisse stetig zu erweitern und über Erfahrungsaustausch und Beratung schneller in die Praxis zu bringen. Und es geht auch darum, technische Möglichkeiten weiterzuentwickeln und anzuwenden.“
Zum Hintergrund:
Die Landwirtschaftskammer NRW unterstützt den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit mit einem bodenspezifischen Beratungsangebot mit themenspezifischen Arbeitsgruppen, Erosionsberatung und Demonstrationsvorhaben auf den Modellbetrieben zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Seit 2022 gibt es die Landesinitiative „Präventiver Erosionsschutz in Ostwestfalen-Lippe“. Außerdem beteiligt sich die Landwirtschaftskammer an dem bundesweiten Modell- und Demonstrationsvorhaben Humus-Klima-Netz zum Humusaufbau unter Leitung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Im Rahmen der vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Landesinitiativen werden mehrere Dauerversuche bodenkundlich intensiv begleitet.
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