Nach Anschlag in Solingen: Ministerpräsident Wüst unterrichtet Landtag

Eine Woche nach dem Anschlag auf ein Stadtfest in Solingen hat Ministerpräsident Hendrik Wüst den Landtag in Düsseldorf in einer Sondersitzung unterrichtet.

30. August 2024
Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht am Rednerpult im Plenarsaal des Landtags

„Der Terror von Solingen ist eine Zäsur“, mit diesen Worten hat Landtagspräsident André Kuper am Freitagvormittag eine Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags eröffnet. Eine Woche nach dem Anschlag auf die Feierlichkeiten zum 650. Stadtjubiläum mit drei Toten und acht Verletzten hat der Landtag in Düsseldorf den Opfern zunächst mit einer Schweigeminute gedacht. Im Landtag wurde auch ein Kondolenzbuch für die Opfer des Solinger Anschlags ausgelegt.

Im Anschluss unterrichtete Ministerpräsident Hendrik Wüst die Abgeordneten zum tödlichen Messerangriff. „Das Attentat von Solingen hat unser Land ins Mark getroffen. Doch sein Ziel, einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben, hat der Attentäter verfehlt“, so Wüst. „Wir bieten dem Terrorismus die Stirn. Wir verteidigen unsere Freiheit und wir bewahren uns unsere Weltoffenheit.“ Die Demokratie und das Miteinander in Nordrhein-Westfalen seien stärker als jeder Terrorismus, so der Ministerpräsident. Das ganze Land sei in diesen Tagen enger zusammengerückt. Wüst forderte: „Ziehen wir aus dieser Nähe die Kraft, unsere Freiheit besser zu verteidigen.“

Denn die Freiheit sei „das Wertvollste, was wir haben“, erklärte Wüst weiter. Freiheit sei die Grundlage, auf der die Gesellschaft ruhe – etwa die Freiheit, jederzeit seine Meinung äußern zu dürfen, zu glauben oder nicht zu glauben oder zu lieben, „wen wir wollen“. „Die Freiheit, miteinander fröhlich zu sein, zu feiern – ob zu Hause oder auf einem Marktplatz. Unsere Generation, wir, empfinden diese Freiheit als selbstverständlich. Aber sie ist es nicht. Unser aller Freiheit wurde am vergangenen Freitag angegriffen. Das war ein Akt des Terrors – barbarischer, menschenverachtender Terror“, benannte Wüst die Tat.

  • 20:40
  • Video: Land NRW

30.08.2024

In Trauer vereint und entschlossen für die Freiheit – Nordrhein-Westfalen nach Solingen

Ministerpräsident Hendrik Wüst unterrichtet den Landtag.

Zur Sondersitzung hatte Landtagspräsident Kuper auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Solingen sowie Hilfs- und Rettungsdienste und die Notfallseelsorge eingeladen. „Unsere Gedanken gelten den Familien und Angehörigen der Ermordeten, den Verletzten sowie den körperlich wie seelisch Verwundeten», so Kuper.

Bei dem Anschlag hatte ein Mann am vergangenen Freitagabend auf einem Stadtfest in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den mutmaßlichen 26-jährigen Täter unter anderem wegen Mordes.

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