Zweite Woche der Menschenrechte startet mit Fotoausstellung zur Pressefreiheit
Minister Liminski: Damit unsere Prinzipien nicht nur auf dem Papier stattfinden, muss jede und jeder Einzelne sich für ein freies, friedliches und faires Zusammenleben einsetzen
Um die Aufmerksamkeit auf die vielen mutigen Menschen zu richten, die unter Einsatz von Leib und Leben für Grundrechte in ihren Ländern eintreten, führt die Landesregierung in diesem Jahr zum zweiten Mal eine Woche der Menschenrechte durch. Vom 3. bis zum 10. Dezember 2024 finden Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Schulbesuche und Filmabende statt.
Kriege und Konflikte in vielen Teilen der Welt sorgen dafür, dass Menschenrechte immer häufiger in Gefahr geraten. Autokraten schränken Grundrechte ein und inhaftieren willkürlich Kritiker, Frauenrechte werden teils systematisch unterdrückt, Journalistinnen und Journalisten werden entführt und getötet. Um die Aufmerksamkeit auf die vielen mutigen Menschen zu richten, die unter Einsatz von Leib und Leben für Grundrechte in ihren Ländern eintreten, führt die Landesregierung in diesem Jahr zum zweiten Mal eine Woche der Menschenrechte durch. Vom 3. bis zum 10. Dezember 2024 finden Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Schulbesuche und Filmabende statt.
Minister für Internationales und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski: „Unser Grundgesetz und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen definieren die Würde und die Rechte jedes Menschen unmissverständlich als Grundlage unseres Zusammenlebens. Damit unsere Prinzipien nicht nur auf dem Papier stattfinden, muss die Politik und der Rechtsstaat als Ganzes, aber auch jede und jeder Einzelne sich für ein freies, friedliches und faires Zusammenleben einsetzen. In der Woche der Menschenrechte lassen wir Menschenrechtsverteidiger aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort kommen, um das Augenmerk der Öffentlichkeit auf ihre persönliche Lage und Perspektive zu lenken.“
Zum Auftakt haben am Montagabend, 2. Dezember 2024, eine Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion zum Thema „Keine Freiheit ohne Pressefreiheit“ in Düsseldorf stattgefunden. In Kooperation mit „Reporter ohne Grenzen“ und dem Solinger Zentrum für verfolgte Künste werden noch bis zum 16. Dezember 2024 Fotos aus internationalen Krisenregionen wie Ruanda, Kolumbien, Belarus und Myanmar im Bilker Bunker gezeigt.
„In einem Jahr, das von Wahlen und bewaffneten Konflikten geprägt ist, wird auch die Pressefreiheit weltweit massiv angegriffen. In vielen Ländern der Welt ist unabhängige journalistische Arbeit praktisch unmöglich. Aber auch in Deutschland und Nordrhein-Westfalen gibt es Übergriffe auf Medienschaffende – und jeder ist einer zu viel. Die russische Propaganda beweist täglich: Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit. Starker und unabhängiger Journalismus ist daher die beste Verteidigung der Demokratie gegen Desinformation und die Feinde der Freiheit“, so der Minister bei der Ausstellungseröffnung.
Im Düsseldorfer Maxhaus ist am Dienstag, 3. Dezember 2024, der Dokumentarfilm „White Torture“ der iranischen Friedensnobelpreisträgerin und Menschenrechtsverteidigerin Narges Mohammadi zu sehen, der Folter und Haftbedingungen in den Gefängnissen in Iran thematisiert. In der Landesvertretung Berlin gibt es am Mittwoch, 4. Dezember 2024, einen Filmabend mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“. Er macht die Ungerechtigkeiten in der iranischen Gesellschaft sichtbar und porträtiert eine junge Frau in ihrem Kampf für ihre Rechte, der trotz aller Bemühungen mit ihrer Hinrichtung endet.
In Tel Aviv veranstaltet das Büro des Landes in Israel am Mittwoch, 4. Dezember 2024, eine Debatte zu „Saubere Umwelt – ein Menschenrecht?!“. Im Partnerland Nordmazedonien findet mit Unterstützung der Landesregierung eine Konferenz zur „Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten im Angesicht von Krieg, Nationalismus und Autoritarismus“ in Skopje statt.
Schulministerin Dorothee Feller und Staatssekretär Dr. Urban Mauer besuchen Schulen in Düsseldorf und Herne, um dort eine Ausstellung zum Thema Menschenrechte zu eröffnen und sich bei einem interaktiven Gallery Walk über die alltägliche Umsetzung der Kinderrechte zu informieren.
Die Landeszentrale für politische Bildung beteiligt sich mit einer Artikelserie zu Menschenrechten im Alltag. Auf der Internetseite und auf Instagram wird täglich ein neuer Beitrag veröffentlicht zu Fragen, wie man sich ehrenamtlich engagieren kann, welche beruflichen Perspektiven es in der Menschenrechtsarbeit gibt oder mit welchen dringenden Fragen und Konflikten sich aktuell die Forschung beschäftigt.
Das Ministerium der Justiz veröffentlicht eine Sonderreihe des Podcasts „Recht verständlich.“ Hochkarätige Gäste aus Praxis und Lehre nehmen in fünf Folgen zu Fragen der Menschenrechte Stellung. Die Serie „Menschenrecht verständlich“ wird bis 9. Dezember 2024 täglich veröffentlicht und ist auf der Internetseite der Justiz aufrufbar.
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung lädt zu einer zweitägigen internationalen Expertenkonferenz über das Thema „Arbeitsmigration in der Grenzregion - Ausbeutungsstrukturen bekämpfen“ ein: Es lässt sich immer wieder feststellen, dass niederländische Arbeitsverleiher den auf deutscher Seite günstigeren Wohnraum ankaufen oder anmieten, Leiharbeitnehmer aus Südosteuropa in ihren Heimatländern oft mit falschen Versprechungen anwerben und in menschenunwürdigen Unterkünften einquartieren. Aus diesem Grund fanden bereits fünfmal erfolgreiche Kontrollen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet statt – gemeinsam mit den Kommunen vor Ort sowie niederländischen und anderen europäischen Behörden.
Eine Übersicht aller Aktivitäten im Rahmen der Woche der Menschenrechte finden Sie hier. Dort werden beispielhafte Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten im Videointerview vorgestellt, die über das Writers-in-Exile-Programm der PEN-Zentrum Deutschland, einer Vereinigung für verfolgte und unterdrückte Schriftsteller, hier Zuflucht finden. Der kubanische Lyriker, Fotograf und Journalist Ariel Maceo Telléz und der irakische Schriftsteller und Journalist Mubeen Khishany berichten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen.
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