Medien-Fachkräfte-Beirat überreicht Empfehlungen an Medienminister Liminski

Der Fachkräftemangel hat auch die Medienbranche in Nordrhein-Westfalen voll erfasst. Er mindert bereits heute ihre Innovations- und Wertschöpfungskraft. Dabei steht die Branche angesichts der demografischen Veränderungen erst am Anfang einer Entwicklung, die sie auf lange Sicht intensiv beschäftigen muss. Vor diesem Hintergrund haben sich auf Einladung von Medienminister und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski 33 Akteurinnen und Akteure der Medienbranche seit dem Frühjahr 2023 zusammengefunden, um gemeinsam Empfehlungen für zusätzliche Anstrengungen der Branche zu entwickeln und Möglichkeiten der Unterstützung durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalens zu erörtern. Im Rahmen der Abschlusssitzung des Beirats, die am Montag, 27. November 2023, in der Staatskanzlei des Landes-Nordrhein-Westfalen stattgefunden hat, überreichten die Beiratsmitglieder Minister Nathanael Liminski ihre Empfehlungen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Medienbranche. 

Minister Liminski dankte den Beiratsmitgliedern für ihre Arbeit und betonte dabei, dass die eigentliche Arbeit jetzt erst losgehe: „Die Landesregierung geht die Herausforderung des Fachkräftemangels mit Nachdruck an. Der Medien-Fachkräfte-Beirat ist Teil der Fachkräfteoffensive von Nordrhein-Westfalen. Die vom Beirat vorgelegten Empfehlungen sind eine wichtige Wegweisung für das, was nun zu tun ist. Ich danke den Mitgliedern für die umfassende Arbeit und die konstruktive Beratung heute zur Priorisierung und Machbarkeit. Nun machen wir uns daran, die Vorschläge gemeinsam mit den Akteuren der Medienwirtschaft schrittweise umzusetzen. Das ist gut für Medienvielfalt, Innovationskraft und Wertschöpfung in Nordrhein-Westfalen.“

Viele Herausforderungen betreffen alle Teilsektoren der Medienbranche gleichermaßen. Gleichwohl gibt es je nach Bereich auch unterschiedliche Bedarfe. Vor diesem Hintergrund wurden drei Arbeitsgruppen eingerichtet: Journalismus, Bewegtbild und Games. Die Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitsgruppen äußerten sich zufrieden mit den Ergebnissen.

Simone Jost-Westendorf (Sprecherin AG Journalismus), Leiterin des JournalismusLabs der Landesanstalt für Medien NRW: „Das Arbeiten im Journalismus und in den Medien hat sich durch technologische und wirtschaftliche Entwicklungen in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Die Anforderungen an freien und unabhängigen Journalismus als Voraussetzung für journalistische Vielfalt und Demokratie sind jedoch dieselben geblieben – gerade in Krisenzeiten. Umso mehr braucht es qualifiziertes Personal und exzellenten Nachwuchs, der sich flexibel auf immer wieder neue Herausforderungen einstellt. Um den Fachkräften der Zukunft den Einstieg in Medienberufe zu erleichtern, empfiehlt die AG Journalismus zeitgemäße Aus- und Weiterbildungskonzepte ebenso wie mehr Sichtbarkeit für die Branche.“

Nadia Radojevic (Sprecherin AG Bewegtbild), Geschäftsführerinnen der Internationalen Filmschule Köln: „Der Fachkräftemangel in der Film-, TV und Entertainmentbranche ist signifikant und wird sich mit Blick auf die demografische Entwicklung in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Umso wichtiger ist es, jetzt zu handeln und die Fachkräftesituation mit konkreten Maßnahmen nachhaltig zu gestalten – für eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Bewegtbildbranche in NRW.“

Benedikt Grindel (Sprecher AG Games), Geschäftsführer Ubisoft Blue Byte: „Der Fachkräftemangel ist ein großer Wachstumshemmer in der Gamesbranche. Insbesondere die Suche nach erfahrenen Entwicklerinnen und Entwicklern ist eine Herausforderung. Die Maßnahmen, die wir im Fachkräftebeirat entwickelt haben, werden ein Baustein sein, das konkret und nachhaltig zu verbessern.“

Der Beirat hat in seinen Beratungen eine Reihe übergreifender Handlungsfelder identifiziert. So ist es den Mitgliedern des Beirats ein wichtiges Anliegen, die Vielfalt und Attraktivität der Arbeitsmöglichkeiten in den Teilbranchen der Medienwirtschaft Nordrhein-Westfalens stärker und sichtbarer zu vermitteln. Auch sollen die etablierten Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung um neue Angebote ergänzt werden, die dabei helfen, die relevanten Zielgruppen besser zu berücksichtigen. Leitbild ist hierbei eine offene, diskriminierungsfreie Ansprache. Zur Schaffung eines möglichst fachkräftefreundlichen Umfelds, appellieren die Beiratsmitgliedern an die Behörden im Land, die Zusammenarbeit mit der Medienbranche zu verbessern. Insbesondere beim Aufbau einer Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem Ausland wird Verbesserungspotenzial gesehen. Schließlich ist es den Beiratsmitgliedern wichtig, dass auch die Arbeitsbedingungen in der Medienbranche zukünftig stärker in den Blick genommen werden, um Anreize für qualifizierte Fachkräfte zu schaffen.

Mit der Vorlage dieser Empfehlungen hat der Beirat seine Arbeit zunächst beendet. Allen Beteiligten ist es ein Anliegen, an der weiteren Konkretisierung und vor allem der Umsetzung aktiv mitzuwirken.