Zweite Wettbewerbsrunde „Grüne Gründungen.NRW“: Land und EU unterstützen grüne Start-ups mit bis zu 4,56 Millionen Euro

Umweltminister Oliver Krischer: „Grüne Gründungen sind unverzichtbare Wegbereiter für eine Green Economy made in NRW“

6. Februar 2024
Auf einer Tischplatte liegen zwei Stifte, eine Brille, ein Tablet und ein Notizbuch

Das Land Nordrhein-Westfalen ist der bundesweit größte Standort für Gründungen aus der Umweltwirtschaft und umweltorientierte Start-ups sind der Innovationstreiber einer Green Economy.

Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Das Land Nordrhein-Westfalen ist der bundesweit größte Standort für Gründungen aus der Umweltwirtschaft und umweltorientierte Start-ups sind der Innovationstreiber einer Green Economy. Die Landesregierung will die Innovationspotenziale Grüner Gründungen weiter heben und hat im letzten Jahr im Rahmen des EFRE/JTF-Programms den Förderwettbewerb „Grüne Gründungen.NRW“ gestartet, der mit einem Förderbudget von bis zu 18 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln ausgestattet ist. In der zweiten von zunächst drei Einreichungsrunden wurden nun aus 36 eingereichten Projektskizzen sieben weitere Vorhaben von einer unabhängigen Jury zur Förderung empfohlen.

Umweltminister Oliver Krischer: „Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Das wird uns nur gelingen, wenn wir den ökologischen Umbau der Wirtschaft vorantreiben, Wirtschaftspolitik und Klimaschutz zusammendenken und so die Grundlage für die notwendige Transformation unseres Landes schaffen. Grüne Gründungen sind dabei unverzichtbare Wegbereiter für eine Green Economy made in NRW.“

Die thematische Bandbreite der geförderten Projekte reicht von der umweltfreundlichen Energiespeicherung und -wandlung bis hin zur Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz, Wasserwirtschaft sowie der Ressourcenwirtschaft. „Die unkonventionellen Geschäftsideen von Grünen Gründungen spielen hierbei eine entscheidende Rolle und beschleunigen die Transformation unseres Bundeslandes hin zu einem ressourcenschonenden und klimaneutralen Wirtschaftsstandort. Die sieben ausgewählten Projekte sind hierfür ein eindrucksvoller Beleg“, sagte Minister Krischer.

Die ausgewählten Projekte der zweiten Einreichungsrunde können von Land und EU mit rund 4,56 Millionen Euro unterstützt werden, sofern die Antragsstellenden alle Förderbedingungen erfüllen und ihren Förderantrag fristgerecht einreichen. In der ersten Wettbewerbsrunde wurden bereits neun Vorhaben zur Förderung empfohlen, die sich derzeit in der Antragsphase befinden.

Förderinteressierten steht eine weitere Einreichungsrunde offen. Die Frist hierfür endet am 29. Februar 2024.

Der Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW

Der Wettbewerb Grüne Gründungen.NRW soll Start-ups bei der Entwicklung neuer Ansätze, Technologien, Verfahren und Dienstleistungen unterstützen, die zum Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz beitragen. Mit dem Aufruf wird die Entwicklung und Erprobung von Prototypen in den acht Teilmärkten der Umweltwirtschaft gefördert.

Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden Euro EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Im Rahmen vielfältiger Förderaufrufe werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen unterstützt.

Weitere Informationen, Voraussetzungen, Unterlagen sowie Termine und Ansprechpersonen:

https://www.efre.nrw.de/wege-zur-foerderung/foerderungen-in-2021-2027/gruene-gruendungen-nrw/

https://www.in.nrw/massnahmen/gruene-gruendungen-nrw

https://www.umweltwirtschaft.nrw.de/aktuelles/newsletter/

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/erste-wettbewerbsrunde-gruene-gruendungennrw-land-und-eu-unterstuetzen-gruene-start-ups-mit-675-millionen-euro-1698302528

Diese sieben Projekte der zweiten Einreichungsrunde wurden vom Begutachtungsausschuss zur Förderung empfohlen:

AuBa@C - Automatisierung der Batterie-Demontage mithilfe fortschrittlicher Hard- und Software zum Zwecke des Batterierecyclings

Hauptziel des Projekts ist die Automatisierung der Demontage von Batteriepacks mit Hilfe eines Prototyps, der fortschrittliche Hard- und Software kombiniert. Zur Demontage wird eine Arbeitsstation genutzt, in der ein automatisches und robotergestütztes Handhabungssystem untergebracht ist. Der Prototyp vereint Innovation aus dem Bereich Robotik und Maschinenbau.

Projektbeteiligte: Institut für Getriebetechnik, Maschinendynamik und Robotik der RWTH Aachen University, Aachen

BaWaFlex - Erprobung einer siegelfähigen, flexiblen Barriere-Beschichtung auf Basis natürlicher Wachse und Harze

Ziel des Projekts ist die Erprobung einer siegelfähigen Barriere-Beschichtung auf Basis natürlicher Wachse und Harze für Lebensmittelverpackungen. Dazu sollen verschiedene Zellstoff-Substrate (Papier, Karton, Faserguss) beschichtet werden. Diese Prototypen-Produktion wird von einer fortlaufenden Anpassungsentwicklung flankiert, die den unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten und Absorptionskapazitäten Rechnung trägt.

Projektbeteiligte: Wax Solutions GmbH, Versmold

bioSpectre - Mikrobielle Brennstoffzelle zur Messung von Zulauffrachten von Kläranlagen

Das Projekt ermöglicht die energieautarke Messung von Zulauffrachten von Kläranlagen und Wasserqualitätsparametern durch den Einsatz einer mikrobiellen Brennstoffzelle. Die gewonnenen Parameter können zur operationellen Optimierung des Klärbetriebs eingesetzt werden. Dadurch können Anlagen energetisch optimiert und Treibhausgas-Emissionen wie Lachgas minimiert werden.

Projektbeteiligte: Okeanos Smart Data Solutions GmbH, Bochum

EMULAITE – Innovative und nachhaltige Softwarelösung für das Training von KI-Modellen

Mit dem Projekt soll eine innovative, energieeffiziente und nachhaltige Software-Lösung für das Training von KI-Modellen entwickelt werden. Die Basis bilden bereits entwickelte Trainingsmethoden, die sich an biologischen Prinzipien orientieren und elektrische Schaltungen emulieren. Die Methode ermöglicht es, den Berechnungsaufwand zu reduzieren, die Genauigkeit von KI-Modellen zu erhöhen und KI auch auf ressourcenbeschränkten Geräten zu nutzen.

Projektbeteiligte: Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Produktionssysteme, Bochum

MANUGY - Modulare Maschinensysteme zur nachhaltigen Produktion von Energiespeichern

Anliegen des Projekts ist es, einen Prototypen für ein innovatives modulares Maschinensystem zu entwickeln und erproben, das umweltfreundliche Energiewandler und Energiespeicher produziert. Dies erfolgt am Beispiel einer Anlage zum Zusammenbau von Lithium-Ionen-Pouch-Zellen.

Projektbeteiligte: MANUGY, Köln

SDP4Industry - Der SIMPL Digitalpass (SDP) als Enabler der Kreislaufwirtschaft für den Maschinen- & Anlagenbau

Ziel des Projekts ist es, Maschinenherstellern zu ermöglichen, ihre Maschinen zukünftig auf einer Plattform digital zu managen, sowie den ökologischen Fußabdruck der Maschine entlang der Wertschöpfungskette abbilden zu können. So wird die Nachhaltigkeit verbessert und zudem ein wirtschaftlicher Mehrwert erzielt.

Projektbeteiligte: SIMPL Technologies GmbH i.Gr., Dortmund

Smart Plastify - Prototyp einer innenbeheizten Plastifizier-Einheit für Spritzgussmaschinen

Das Projekt hat die technische Innovation für Plastifizier-Einheiten von Spritzgussmaschinen zum Ziel, um den Energiebedarf signifikant zu reduzieren. Dazu soll eine neuartige Heiztechnologie (Dickschichtheizer) an Stelle keramischer Zylinder-Heizbänder eingesetzt werden.

Projektbeteiligte: Smart Plastify, Lennestadt

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