Waldbesitzerverbände und Ministerin Gorißen richten bei Fachgespräch Blick in die Zukunft

Ministerin Gorißen: Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind die wichtigsten Akteure und bleiben unsere engsten Partner für die Entwicklung klimaanpassungsfähiger Wälder

21. Dezember 2022
Waldbesitzerverbände und Ministerin Gorißen richten bei Fachgespräch Blick in die Zukunft

Den Wald in Nordrhein-Westfalen im Klimawandel zu stärken, ist das gemeinsame Ziel des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der nordrhein-westfälischen Waldbesitzerverbände.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Den Wald in Nordrhein-Westfalen im Klimawandel zu stärken, ist das gemeinsame Ziel des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der nordrhein-westfälischen Waldbesitzerverbände. Deshalb hatte Ministerin Silke Gorißen zu einem gemeinsamen Fachgespräch eingeladen, in dem über Maßnahmen zur Unterstützung der Waldbauernschaft beraten wurden. Zudem tauschten sich die Vertreter der Verbände und die Ministerin zur aktuellen Kartellklage von 32 Sägewerken zur kooperativen Holzvermarktung gegen das Land aus und diskutierten offene Fragen.

Forstministerin Gorißen: „Der Wald ist unser Klimaschützer Nummer eins in Nordrhein-Westfalen. Unser gemeinsames Ziel mit dem Waldbesitz ist ein stabiler und anpassungsfähiger Mischwald. Ich weiß, wie schwierig die Lage vieler Forstbetriebe derzeit ist. Und ich weiß, dass die aus unserer Sicht unbegründete Klage der Sägeindustrie viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zusätzlich verunsichert. Deshalb ist es uns besonders wichtig, dass wir gemeinsam besprechen, wie das Land die privaten und kommunalen Forstbetriebe in den nächsten Jahren stärken kann. Wir möchten die Waldbesitzenden deshalb mit einem Maßnahmenpaket (5-Punkte-Programm) beim klimaangepassten Auf- und Umbau ihrer Wälder unterstützen – und werden dies sobald wie möglich umsetzen.“

Gemeinsames Ziel: stabiler und anpassungsfähiger Mischwald

Das Gespräch war konstruktiv und auf die Zukunft ausgerichtet, so auch die Vertreter der Waldbesitzerverbände, die aber den eingeschlagenen Weg der Streitverkündung weiterhin kritisch sehen und deshalb auf die positive Prüfung der Landesregierung bezüglich einer Risikominimierung für die von der Streitverkündung betroffenen Betriebe und Einzelpersonen bauen

So erwartet der Vorsitzende des Verbandes Familienbetriebe Land und Forst e.V., Max Freiherr von Elverfeldt, dass das Land die Waldbesitzenden nicht im Stich lassen werde – auch wenn die Klage wider Erwarten Erfolg haben solle. Christoph Ewers, der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes der Gemeinden, Gemeindeverbände und öffentlich-rechtlichen Körperschaften in Nordrhein-Westfalen e.V. hob hervor, dass die Streitverkündung für Verunsicherung bei den Mitgliedern führe. Es müsse jetzt darum gehen, sich mit aller Kraft darauf zu konzentrieren, die Waldsituation zu verbessern. Dabei zähle er auf nachhaltige und dauerhafte Unterstützung des Landes.

Alle Kraft auf Verbesserung der Waldsituation konzentrieren

Die Vertreter der Waldverbände äußerten sich positiv über die ihnen vorgeschlagenen Maßnahmenmöglichkeiten zur Unterstützung des Waldes. Dr. Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen e.V., sagte, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Honorierung der Ökosystemleistungen der Wälder starke Signale der neuen Landesregierung zur Unterstützung auch der privaten Waldbesitzer seien. Zudem begrüßte er die Erleichterung der Errichtung von Windenergieanlagen auch im Wald.

Zum Hintergrund:

Aufgrund einer früher praktizierten, kooperativen Holzvermarktung sieht sich die nordrhein-westfälische Forstverwaltung einer Klage ausgesetzt: Eine eigens zu diesem Zweck gegründete Inkassogesellschaft, die vorgetragene Ansprüche von 32 Sägewerken bündelt, hat einen Schaden in Höhe von rund 187 Millionen Euro aufgrund der Behauptung überhöhter Holzpreise gerichtlich geltend gemacht. Das Land weist die geltend gemachten Ansprüche als unbegründet zurück.

Vor kurzem hatte das Land als gesetzlich vorgeschriebene prozessuale Vorsichtsmaßnahme veranlasst, dass betroffene Waldbesitzende im Zuge des laufenden Verfahrens förmlich über die Kartellklage informiert werden. In der sogenannten „Streitverkündung“ haben rund 800 Waldbesitzende (private Waldbesitzer, Waldgenossenschaften, Kommunen), die sich mit einem signifikanten Umsatz an der damaligen Holzvermarktung beteiligt haben, in diesen Tagen ein entsprechendes Schreiben erhalten.

Ministerin Gorißen: „Wir sind als Land zuversichtlich, die unbegründete Klage abzuwehren – es ist gut zu wissen, dass auch der private und kommunale Waldbesitz an der Seite des Landes steht.“

Der Austausch mit den Verbänden wird weitergeführt.

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