Start-up Transfer.NRW: Land und EU fördern elf Start-ups aus Hochschulen mit rund 2,9 Millionen Euro
Ministerin Neubaur: Innovative Ausgründungen stärken klimafreundliche Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft
Mit dem Programm „Start-up Transfer.NRW“ fördert die Landesregierung Unternehmensgründungen aus Hochschulen dabei, innovative Produkte und Dienstleistungen erfolgsversprechend umzusetzen. In der zweiten Wettbewerbsrunde hat der Begutachtungsausschuss elf von 19 eingereichten Gründungsvorhaben zur Förderung empfohlen.
Mit dem Programm „Start-up Transfer.NRW“ fördert die Landesregierung Unternehmensgründungen aus Hochschulen dabei, innovative Produkte und Dienstleistungen erfolgsversprechend umzusetzen. In der zweiten Wettbewerbsrunde hat der Begutachtungsausschuss elf von 19 eingereichten Gründungsvorhaben zur Förderung empfohlen. Für das Programm stellen das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union bis zum Jahr 2027 insgesamt 40 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Für die nun empfohlenen Vorhaben stehen rund 2,9 Millionen Euro bereit. Anträge für die nächste Runde des Förderprogramms können bis zum 31. Januar 2024 bei der Innovationsförderagentur NRW eingereicht werden.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Damit die klimaneutrale Transformation in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft gelingt, brauchen wir Innovationen und nachhaltige Lösungen. Unsere Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sind unter den besten in Europa und spielen als Quelle innovativer Gründungen eine zentrale Rolle dabei, diesen Wandel aktiv zu gestalten. Mit dem Programm ‚Start-up Transfer.NRW‘ erschließen wir das kreative wissenschaftliche Potenzial, um zukunftsweisende Ideen, Produkte und Dienstleistungen schnell in die Praxis zu bringen, damit unser Wirtschaftsstandort an den Geschäftsmodellen von Morgen partizipiert. So sichern wir Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen.“
Das Förderprogramm richtet sich an Gründerinnen und Gründer und Gründungsteams in Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Sie können für einen Zeitraum von maximal 24 Monaten jeweils bis zu 270.000 Euro erhalten.
Das Programm „Start-up Transfer.NRW“ fördert:
- Gründerinnen und Gründer aus nordrhein-westfälischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit Sitz oder Niederlassung in Nordrhein-Westfalen,
- die am Markt orientierte Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen und Know-how zu Produkten, Dienstleistungen und Verfahren (Validierung, Proof of Concept, Prototyping),
- die Vorbereitung einer Unternehmensgründung durch die Weiterentwicklung eines Geschäftsplanes für die Gründungs- und frühe Wachstumsphase,
- die projektbegleitende Beratung durch einen branchenerfahrenen Coach.
Die jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung stellt den Antrag bei der Innovationsförderagentur NRW. Die Unternehmensgründung soll im Laufe des Projektes erfolgen; die Gründung selbst wird nicht gefördert.
Weitere Informationen zum Programm und zur Antragstellung finden Sie unter www.in.nrw/start-up-transfer-nrw. Ansprechperson für Antragstellende ist Dr. Hendrik Vollrath, 02461 61-3347, h.vollrath@fz-juelich.de.
Folgende Projekte sind zur Förderung empfohlen:
BiProMicro, Universität Bielefeld
Als Alternative für die Bioprozessentwicklung setzt BiProMicro auf eine mikrofluidische Einzelzellkultivierung mittels neu entwickelter Kultivierungschips. Durch innovative Methoden können Kultivierungsbedingungen des m³-Maßstabs simuliert und das Zellverhalten analysiert werden, um neue biotechnologische Produkte wie beispielsweise Biopharmazeutika oder Waschmittelenzyme herstellen zu können.
Datapods, Universität Bonn
Eigene Daten auf Grundlage der DSGVO bei Unternehmen anzufordern und löschen zu lassen, ist oft kompliziert. Die App Datapods vereinfacht und automatisiert den Prozess. Die bereitgestellten Informationen werden aufbereitet und DSGVO-konform gespeichert. Im Gegenzug können User an der Wertschöpfung ihrer eigenen Daten teilhaben, indem Unternehmen individuelle Datensätze erwerben können.
Melodizr, Universität Bonn
Melodizr ist eine innovative Musikplattform, die Musikfans Einblicke in den kreativen Entstehungsprozess von Musikerinnen und Musikern verschafft. Die Plattform ermöglicht die automatische Analyse und Speicherung von Audiodateien, die zum Komponieren neuer Musikstücke beitragen können. So kann die Bindung zwischen Fans und Musikerinnen und Musikern gestärkt und eine zusätzliche Einkommensquelle erschlossen werden.
Somate, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Somate ist eine digitale Gesundheitsanwendung für Menschen mit somatoformen Störungen. Basierend auf der medizinischen Leitlinie „Funktionelle Körperbeschwerden“ bietet Somate eine app-basierte Therapiemöglichkeit mit fortlaufenden Kursen, um den Betroffenen Wissen über ihre Erkrankung zu vermitteln und sie durch individuell abgestimmte Übungen in ihrem Alltag zu unterstützen und somit ihre Lebensqualität zu verbessern.
Freshpoint, Universität Duisburg-Essen
Freshpoint entwickelt eine autonome Shopping-Plattform, die mittels eines Tracking-Systems über vernetzte Kameras und Sensorik die Kunden- und Warenbewegung registriert und damit automatisiert erkennt, welche Artikel Kundinnen und Kunden aus dem Einkaufsregal nehmen. Die Plattform zeichnet sich durch hohe Datenschutzstandards, umfangreiche technische Prozessoptimierungen sowie eine hohe Sensorgenauigkeit aus und kann auch ohne App genutzt werden.
3DVRpro, Technische Hochschule Köln
3DVRpro ist ein 3D-VR-Serious Game im Bereich Produktion und Logistik, das für Ausbildungszwecke konzipiert wurde. Im Rahmen von virtuellen Welten werden realitätsnahe Ausbildungsabläufe gestaltet, die zu gesteigerter Lernbereitschaft und Motivation bei den Auszubildenden führen und Kosteneinsparungen bei Maschinenparks und Räumlichkeiten ermöglichen.
RheinSharing, Technische Hochschule Köln
RheinSharing entwickelt innovative Strömungskraftwerke für die dezentrale Energieerzeugung in Flüssen. Die Strömungskraftwerke können erworben, geleast, gemietet oder beim Kunden im Rahmen von Power Purchase Agreements kostenlos installiert werden.
TwinIt, Technische Hochschule Köln
Das Gateway TwinIt führt die Betriebsdaten von Gebäuden zusammen, wertet sie durch einen KI-Algorithmus aus und stellt einen digitalen Zwilling des Gebäudes bereit, dessen Daten automatisiert in eine Anwendung zum Monitoring von Gebäudeemissionen eingebunden werden. Damit steht eine einfach zu implementierende Lösung zur energetischen Optimierung zur Verfügung.
Cumuneo, Universität Münster
Cumuneo entwickelt eine cloudbasierte Plattform, die Verwaltungen bei ihrem Nachhaltigkeitsmanagement unterstützen soll. Die Softwarelösung visualisiert zentrale Nachhaltigkeitsaspekte anhand von Daten und bildet alle kommunalen Maßnahmen ab.
Tentris, Universität Paderborn
Tentris ist eine hoch skalierbare Datenbank mit DSGVO-konformer künstlicher Intelligenz. Mit ihrer Speichereffizienz, Anforderungsleistung und ihren kurzen KI-Rechenzeiten reduzieren sich Betriebskosten und CO₂-Emissionen deutlich.
Step into Motion, Bergische Universität Wuppertal
Step into Motion ist eine gesundheitspsychologische E-Health-Plattform, die Krebsüberlebenden individualisierte, verhaltenspsychologisch fundierte gesundheitsfördernde Maßnahmen in Online-Kursen anbietet. Durch die Möglichkeit, in Kontakt mit anderen Betroffenen und psychologischen Fachexpertinnen und -experten treten zu können, werden die Personen im weiteren Heilungsprozess unterstützt.
Hintergrund
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm Nordrhein-Westfalen 2021-2027 ein Investitionsvolumen von insgesamt 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen. Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw .
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