Staatssekretär Dr. Berges: Nachhaltige Innovationen in der Landwirtschaft nur im Dialog mit der Branche

Veranstaltung des Zentrums für ländliche Entwicklung (ZeLE) auf Haus Riswick

19. April 2024
Feld Traktor Landwirtschaft

Die Betriebe der Landwirtschaft und des Gartenbaus stehen vor großen Herausforderungen, die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln bei größtmöglicher Schonung natürlicher Ressourcen sicherzustellen und zugleich international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Die Betriebe der Landwirtschaft und des Gartenbaus stehen vor großen Herausforderungen, die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln bei größtmöglicher Schonung natürlicher Ressourcen sicherzustellen und zugleich international wettbewerbsfähig zu bleiben. So fördert zum Beispiel seit 2014 die Europäische Union innovative Ideen und deren Umsetzung im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft EIP-Agri, um neue Formen der Wertschöpfung, Kooperationen und technologischen Entwicklungen im Landwirtschaftssektor anzuschieben. Es geht um eine engere Verzahnung von Forschung und Praxis.

Das Land hat über das EIP-Agri-Programm mehr als 20 landwirtschaftliche Projekte gefördert, bei denen es zum Beispiel um Verwertungsmöglichkeiten alter Getreidesorten beim Backen oder Brauen geht oder um mehr Nachhaltigkeit im Obstanbau. Zudem setzt sich das Land für die Stärkung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft mit der Unterstützung eines Netzwerkes nachhaltiger Betriebe bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ein. Um hier weitere Innovationen anzustoßen, hat das Zentrum für ländliche Entwicklung (ZeLE) im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem Forschungsnetzwerk „NRW-Agrar“ zu einer Fachtagung am 19. April in Kleve im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft „Haus Riswick“ eingeladen. Als mobile Einrichtung unterstützt und begleitet das ZeLE die eigenständige Entwicklung ländlicher Räume in Nordrhein-Westfalen.

Dr. Martin Berges, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sagte anlässlich der Eröffnung der Fachtagung in Kleve: „Wir setzen uns für eine leistungsfähige, nachhaltige und bäuerlich verankerte Landwirtschaft ein, die weiterhin die Bevölkerung mit frischen, regional hergestellten und auch bezahlbaren Lebensmittelprodukten ernähren kann. Natürlich müssen dabei auch gesellschaftliche Forderungen nach mehr Tierwohl und Umweltschutz beachtet werden.

Die landwirtschaftlichen Betriebe setzen sich auch mit großer Bereitschaft ein, um die Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Hier wollen wir als Land im Dialog mit der Landwirtschaft praxistaugliche Lösungen finden und weiterentwickeln. Das gelingt zum Beispiel mit der heutigen Veranstaltung, bei der sich Forschung und Praxis enger verzahnen.“

Bei der Fachtagung auf Haus Riswick tauschten sich in Beisein von Staatssekretär Dr. Berges rund 70 Gäste aus Praxis, Wissenschaft und Beratung über Ideen für mehr Klima und Nachhaltigkeit aus, zum Beispiel zum Einsatz hocheffizienter Feldroboter in der Gemüseproduktion, über die Rückgewinnung von Nährstoffen durch Algen oder zu neuesten Projekten in der Bienenhaltung oder bei der Milchviehhaltung beim Versuchs- und Bildungszentrum Haus Riswick.

Landwirtschaft als bedeutender Wirtschaftsfaktor

Die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor: Mehr als 100.000 Beschäftigte erwirtschaften in rund 30.000 Betrieben pro Jahr einen Produktionswert von über sieben Milliarden Euro. Insgesamt werden in Nordrhein-Westfalen auf rund 47 Prozent der Landesfläche Ackerbau und Viehwirtschaft betrieben. Nimmt man die vor- und nachgelagerten Betriebe hinzu, bildet die Ernährungswirtschaft einen starken Wirtschaftszweig mit rund 400.000 Arbeitsplätzen.

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