Nordrhein-Westfalen und Schlesien wollen Zusammenarbeit zur Energiewende und zum Strukturwandel vertiefen

Ministerpräsident Laschet empfängt Schlesiens Marschall Jakub Chełstowski

19. Juni 2019
Ministerpräsident Laschet empfängt Schlesiens Marschall Jakub Chełstowski

Ministerpräsident Armin Laschet hat den Marschall der Woidwodschaft Schlesien, Jakub Chełstowski, zu einem Gespräch in der Staatskanzlei empfangen.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Armin Laschet hat am Mittwoch, 19. Juni 2019, den Marschall der Woidwodschaft Schlesien, Jakub Chełstowski, zu einem Gespräch in der Staatskanzlei empfangen. Woiwodschaften sind die größten polnischen Verwaltungsbezirke, vergleichbar mit den deutschen Ländern. Schlesien ist die am dichtesten besiedelte und am stärksten industrialisierte Region Polens.
 
Nach der Begrüßung am Landeshaus trug sich Marschall Jakub Chełstowski in das Gästebuch der Landesregierung ein. Im Anschluss kamen Ministerpräsident Armin Laschet und der schlesische Regierungschef zu einem Gespräch zusammen. Ministerpräsident Armin Laschet: „Nordrhein-Westfalen ist mit Schlesien eng und auf vielfältige Weise verbunden. Die vielen Menschen, die seit dem 19. Jahrhundert in mehreren Migrationswellen zu uns gekommen sind und bei uns eine neue Heimat gefunden haben, prägen dieses Verhältnis maßgeblich. Die schlesischen Zuwanderer und ihre Familien haben zum Aufbau unseres starken Industrielandes beigetragen und das Ruhrgebiet maßgeblich geprägt. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Identität.“
 
Der Ministerpräsident weiter: „Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung leistet Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wir wollen Vorbild und Vorreiter in Deutschland und Europa sein. Wir begreifen den Strukturwandel zugleich als Chance, Neues zu schaffen. Ein Erfahrungsaustausch mit anderen europäischen Industrie- und Kohleregionen wie Schlesien, die mit vergleichbaren Transformationsprozessen konfrontiert sind, ist daher von großem Wert. Deshalb wollen wir unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen.“
 
Klimaschutz hat sowohl für die Landesregierung Nordrhein-Westfalen als auch für die Regierung der Woiwodschaft Schlesien eine große Bedeutung. Das zeigte auch die Ausrichtung der internationalen UN-Klimakonferenz „COP23“ im Jahr 2017 in Bonn und die „COP24“ im darauffolgenden Jahr in Kattowitz. Sowohl das Land Nordrhein-Westfalen als auch die Woidwodschaft Schlesien beteiligten sich an der „COP“ mit eigenen Formaten.
 
Im Gespräch erörterte Ministerpräsident Armin Laschet mit dem schlesischen Marschall die Vertiefung der Zusammenarbeit zur Energiewende und dem Strukturwandel im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks, gemeinsam mit der französischen Region Hauts-de-France.

Ministerpräsident Armin Laschet: „Die interregionale Zusammenarbeit zwischen Nordrhein-Westfalen, Schlesien und Hauts-de-France ist ein Vorbild für die europäische Integration. Wir teilen so viele gemeinsame Erfahrungen als Montanregionen und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels.“
 
Der Marschall wurde von einer Regierungsdelegation aus der Hauptstadt Kattowitz begleitet, unter anderem von Wojciech Kałuża, Vizemarschall für Wirtschaft und Internationales im schlesischen Marschallamt.

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Hintergrund: Zusammenarbeit Nordrhein-Westfalen mit Schlesien
Nordrhein-Westfalen arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Industrie- und Kohleregion Schlesien zusammen. Im Jahr 2000 wurde die erste „Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit und den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen“ unterzeichnet, die 2008 in Düsseldorf und 2013 in Kattowitz verlängert wurde. Die Partnerschaft wird durch einen regen zivilgesellschaftlichen Austausch sowie durch eine intensive fachliche Zusammenarbeit, besonders bei Energie und Umweltschutz, Industriekultur, Wasserwirtschaft, regionaler Bildung und Kultur sowie Inklusion geprägt. Darüber hinaus sind die Regionen im Regionalen Weimarer Dreieck miteinander partnerschaftlich verbunden und arbeiten seit 2001 in festen Formaten zusammen, unter anderem zu den Themen Jugendaustausch, Kultur und Strukturwandel.
 

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