Mit besseren Rahmenbedingungen in Deutschland und Nordrhein-Westfalen Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität stärken

Ministerin Neubaur: Mutige Reformen sind der Schlüssel zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts. Mehr Kapital für klimafreundliche Investitionen mobilisieren

16. Dezember 2024
PHB Neubaur, Mona - lächelnd, blauer Hintergrund (2022)

Deutschland gehörte im internationalen Standortvergleich jahrelang zu den führenden Ländern. Doch die gute Positionierung ist aktuell in Gefahr. Globale Herausforderungen wie Digitalisierung, demografischer Wandel, Dekarbonisierung und De-Globalisierung treffen Deutschland als klassisches Industrieland besonders.

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Deutschland gehörte im internationalen Standortvergleich jahrelang zu den führenden Ländern. Doch die gute Positionierung ist aktuell in Gefahr. Globale Herausforderungen wie Digitalisierung, demografischer Wandel, Dekarbonisierung und De-Globalisierung treffen Deutschland als klassisches Industrieland besonders. Gleichzeitig kann die Wettbewerbsfähigkeit durch umfassende Reformen wieder hergestellt werden. Das sind die Ergebnisse einer vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen beim Institut der deutschen Wirtschaft beauftragten Studie. In Nordrhein-Westfalen sind mit rund 80 Milliarden Euro pro Jahr bis 2045 besonders hohe Investitionen in die Dekarbonisierung notwendig. Aufgrund seines hohen Industrieanteils entspricht das 30 Prozent aller Investitionen in Deutschland im Vergleich zu einem Anteil von 21 Prozent am Bruttoinlandsprodukt.

Dass Wachstum und Klimaschutz aber keine Gegensätze sein müssen, sondern einander befördern können, zeigt der US-amerikanische Inflation Reduction Act. Steuergutschriften, wie der Investment Tax Credit und der Production Tax Credit, machen Investitionen in Klimaschutz auf einfache und unbürokratische Weise rentabel.

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität gehen Hand in Hand. Deutschland kann in vielen Bereichen der klimaneutralen Industrieproduktion sowie bei Umwelt- und Klimaschutzgütern Weltmarktführer werden – oder bleiben. Der von mir vorgeschlagene ‚Investitions-Booster‘ kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, denn er würde mehr privates Kapital für klimafreundliche Investitionen mobilisieren. Der Vorteil von Steuergutschriften liegt in ihrer Einfachheit und besseren Planbarkeit für Investorinnen und Investoren. Mutige Reformen sind der Schlüssel zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts!“

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktordes Instituts der deutschen Wirtschaft: „Industrie und Mittelstand in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen brauchen eine Wachstums- und Investitionsstrategie für die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Diese Strategie muss im Kern dazu führen, dass erheblich mehr an privatem Kapital mobilisiert wird. Hierzu brauchen wir deutlich bessere finanzielle Anreize und stabilere Rahmenbedingungen.“

Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der ZENIT-GmbH und Sprecher von Germany Finance: „Die Transformation von Finanz- und Realwirtschaft ist bereits in vollem Gange. Digitalisierung und Dekarbonisierung lösen nicht nur große Investitions- und Finanzierungsbedarfe aus. Sie zwingen Banken, Kreditwirtschaft und Unternehmen zu einer disruptiven Anpassung ihrer Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle. Dem Finanzsektor kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu. Haftungsfreistellungen und Garantien können helfen, die Finanzierung wichtiger Transformationsvorhaben zu ermöglichen.“ 

Gemäß den Ergebnissen der Studie sollte eine Investitionsagenda für den Standort Deutschland mehrere Reformen kombinieren:

  • Steuerliche Investitionsanreize und Fördermittel
  • Reduzierung von Bürokratie
  • Beschleunigung der Digitalisierung in der Verwaltung
  • Vollendung der europäischen Kapitalmarktunion
  • Stärkung der Fachkräftebasis
  • Verstärkte Investitionen in die Infrastruktur

 Die Studie ist unter folgendem Link abrufbar: www.wirtschaft.nrw/system/files/media/document/file/studie-fin.connect.pdf 

Hintergrund

Die Studie „Der Industriestandort Deutschland in Zeiten der Dekarbonisierung: Vergleich der Transformationsstrategien zwischen USA, EU und Deutschland“ wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW, Köln) im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW in Partnerschaft mit Germany Finance erstellt. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Jahreskongress der Initiative Fin.Connect.NRW am 16. Dezember 2024 in Düsseldorf präsentiert.

Germany Finance ist die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Finanzplätze, einem informellen Zusammenschluss deutscher Finanzplatzinitiativen aus Berlin, Frankfurt, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Stuttgart. Ihr Ziel ist es, die Attraktivität und Vielfalt des Finanzplatzes Deutschland zu erhöhen und zu kommunizieren. 

Fin.Connect.NRW ist ein vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziertes Kompetenzzentrum, das sich mit der Finanzierung der digitalen und nachhaltigen Transformation beschäftigt, Lösungsvorschläge insbesondere für den Mittelstand initiiert und vermittelt, Finanz- und Realwirtschaft vernetzt und Projekte anstößt. Fin.Connect.NRW wird getragen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit seiner wissenschaftlichen Kompetenz, der ZENIT GmbH mit ihrer Innovations-, Transformations- und Netzwerkkompetenz sowie der IHK NRW mit ihrer beruflichen Bildungs- und Qualifizierungskompetenz. 

www.fin-connect-nrw.de

 

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