Ministerpräsident Wüst händigt den Bundesverdienstorden an sieben Persönlichkeiten aus

Jahrzehntelanges Engagement in Nordrhein-Westfalen wird mit höchster Auszeichnung der Bundesrepublik gewürdigt

15. Januar 2025
Ministerpräsident Wüst händigt den Bundesverdienstorden an sieben Persönlichkeiten aus

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, 15. Januar 2025, in Düsseldorf den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an sieben Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen ausgehändigt.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, 15. Januar 2025, in Düsseldorf den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an sieben Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen ausgehändigt. 

Die Verdienstmedaille erhielt Hermann Rahlenbeck aus Iserlohn. Das Verdienstkreuz am Bande erhielten Josef Hermann Benning aus Borken, Günter Herberhold aus Köln, Gisela Hinnemann aus Voerde, Christine Schrieverhoff aus Dorsten und Günter Willig aus Löhne. Prof. Dr. Hendrik Streeck aus Bonn wurde mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Sie alle blicken auf ein jahrzehntelanges soziales, gesellschaftliches, politisches und wissenschaftliches Engagement zurück.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Der Bundesverdienstorden ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland verleiht. Diese Auszeichnung erhalten heute sieben Menschen aus Nordrhein-Westfalen. Sieben Menschen, von denen sich jeder Einzelne in ganz besonderem Maße um unser Land verdient gemacht hat – sei es im sozialen Bereich, in der Kommunalpolitik oder der Medizin – teilweise schon seit Jahrzehnten. Was sie alle vereint ist ihr unermüdliches und selbstloses Engagement für ihre Mitmenschen. Sie alle sind Vorbilder, weil sie unsere Gesellschaft besser und unser Land lebenswerter machen. Dafür gebührt ihnen unser höchster Respekt und unser tiefst empfundener Dank.“

Josef Benning

Josef Benning wird für sein jahrzehntelanges Engagement in der Heimatpflege und Heimatgeschichte ausgezeichnet. Er ist seit 1978 Mitglied im Weseker Heimatverein e.V. Von 1988 bis 2004 wirkte er dort als 1. Vorsitzender, seitdem als Ehrenvorsitzender. Unter seiner Federführung eröffnete 1995 der geologische Garten, zehn Jahre später folgte der Apothekergarten. Im Jahr 2009 gegründeten Weseker Mühlenverein e.V. initiierte Josef Benning den Aufbau der Bockwindmühle in Weseke. Seit 1962 engagiert er sich im Hegering Weseke e.V., den er von 2002 bis 2006 leitete. Zwischen 2004 und 2014 war er als stellvertretender Kreisheimatpfleger für 15 Heimatvereine zuständig.

Günter Herberhold

Günter Herberhold engagiert sich seit Jahrzehnten im sozialen Bereich und setzt sich vor allem für die Bildung von Jugendlichen ein. Von 1993 bis 2002 war er ehrenamtlicher Vorsitzender der Kolpingsfamilie Köln Brück. Als Vorsitzender des Kolping-Bildungswerkes Diözesanverband Köln e.V. von 2004 bis 2021 begleitete er unter anderem die Eröffnung des Kolping-Berufsförderzentrums Köln Südstadt für berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen. Seit 2012 sitzt Günter Herberhold ehrenamtlich dem Kolpinghaus Köln Mülheim e.V. vor.

Gisela Hinnemann
Für ihr langjähriges Engagement in der Kommunalpolitik und im Sport wird Gisela Hinnemann geehrt. Sie trat 1988 in die CDU ein und wurde ein Jahr später in den Rat der Stadt Voerde gewählt. Danach brachte sie sich unter anderem ein als Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes und als stellvertretende Bürgermeisterin von 1994 bis 1999. Von 2000 bis 2005 sowie von 2009 bis 2010 war Gisela Hinnemann Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. Im Deutschen Olympischen Sportbund war sie von 2006 bis 2014 ehrenamtliches Mitglied im Präsidialausschuss Breitensport/Sportentwicklung. Seit 2014 arbeitet sie im Vorstand des Vereins „Deutsches Sport & Olympia Museum“ mit. Außerdem ist sie Vizepräsidentin Leistungssport im Landessportbund Nordrhein-Westfalen.

Hermann Rahlenbeck

Hermann Rahlenbeck ist seit 1950 im Landwirtschaftlichen Reitverein Kalthof e.V. aktiv – als Reiter, Züchter und ehrenamtlicher Reitlehrer. Von 1976 bis 1990 sowie zwischen 2004 und 2016 leitete er den Reit- verein. Er ermöglichte vielen Kindern und Jugendlichen den Reitsport und unterstützte das therapeutische Reiten. Zahlreiche Nachwuchstalente verdanken ihm eine Reitkarriere auf nationaler und internationaler Ebene.

Christine Schrieverhoff

Christine Schrieverhoff engagiert sich insbesondere in der politischen Bildung und in der Erinnerungsarbeit. Sie war als engagierte Lehrerin und Fachleiterin über Jahrzehnte für die Ausbildung junger Lehrkräfte zuständig. Für politische Bildung und Demokratiepädagogik setzt sie sich unter anderem ein als Jurorin bei „Jugend debattiert“, als Regionalberaterin beim Deutschen Schulpreis und in weiteren Wettbewerben wie dem NRW Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“. Darüber hinaus blickt Christine Schrieverhoff auf einen langjährigen Einsatz im Landes- und Bundesvorstand der Deutschen Vereinigung für politische Bildung zurück.

Professor Dr. Hendrik Streeck

Professor Dr. Hendrik Streeck zählt zu den führenden Virologen in Deutschland. Seit 2019 leitet der Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Neben seiner Arbeit in der HIV-Forschung engagiert er sich weit über das übliche berufliche Maß hinaus. In der COVID-19-Pandemie wirkte Hendrik Streeck in verschiedenen Gremien mit, auch im Expertenrat Corona der Landesregierung Nordrhein-Westfalen sowie im Corona-ExpertInnenrat des Bundeskanzleramts.

Günter Willig

Günter Willig wird für sein jahrzehntelanges Engagement im kommunalpolitischen und heimatlichen Bereich ausgezeichnet. 1971 trat er in den SPD-Ortsverein Obernbeck ein, dessen Vorstand er seit 1979 bis heute angehört. Seit 1975 arbeitet er im Rat der Stadt Löhne mit und ist das dienstälteste Ratsmitglied in der Geschichte der Stadt Löhne. Er prägte dort vor allem die bauliche Entwicklung des Stadtteils Obernbeck. Zudem gründete er 1979 den ersten Vereinsring Obernbeck e.V. als freiwillige Interessen- und Arbeitsgemeinschaft. 2015 initiierte Günter Willig den Verein „Löhne umsteigen. Der Bahnhof e.V. “, um das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude zu erhalten.

Über den Bundesverdienstorden

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet und seitdem an über 260.000 Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die Aushändigungen finden üblicherweise durch Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister oder Bürgermeister statt. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Die Laudationes an die Trägerin und die Träger des Bundesverdienstordens im Wortlaut:

(Es gilt das gesprochene Wort)

 

Josef Benning aus Borken

Josef Bennings Leidenschaft gilt seiner Heimat, deren Geschichte und ihren Menschen. Seit unglaublichen 47 Jahren. So lange schon ist er Mitglied im „Weseker Heimatverein“. Mittlerweile ist er dessen Ehrenvorsitzender. 

Josef Bennings unermüdlichem Einsatz im Heimatverein ist es maßgeblich zu verdanken, dass ein wunderbares Projekt verwirklicht werden konnte: Das Gelände rund um das Weseker Heimathaus ist zu einem Park mit Freilichtmuseum und Lehrgärten geworden. Dieser Park und seine Attraktionen sind aus dem Ort nicht mehr wegzudenken. Sie ziehen Einheimische und Gäste gleichermaßen an. 

Herzensangelegenheit und wichtige Antriebskraft ist für Josef Benning, Kinder und Jugendliche für ihre Heimat zu begeistern. Damit Schülerinnen und Schüler den Weg vom Korn zum Brot nachvollziehen können, hat Josef Benning den Aufbau der Bockwindmühle in Weseke angestoßen. Dazu hat er den „Weseker Mühlenverein“ gegründet. Zudem hat er dazu beigetragen, einen Baumlehrpfad mit über 30 Baumarten zu errichten. Josef Benning hat sich zudem große Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte erworben. 

Seit über 35 Jahren publiziert er die Weseker Heimatblätter. Das Engagement für die Heimat endet für Josef Benning nicht an der Ortsgrenze: 

Zehn Jahre lang war er stellvertretener Kreisheimatpfleger – und dabei für 15 Heimatvereine zuständig. Als Ansprechpartner, als Vermittler und Initiator von vielfältigen Aktivitäten. In und um seinen Heimatort herum wird Josef Benning hochgeschätzt. Sein jahrzehntelanges Engagement wird auch für kommende Generationen Heimat und Natur erfahrbar machen.

Heute, lieber Herr Benning, erhalten Sie für Ihr herausragendes Engagement für Ihre Heimat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 

Meinen herzlichen Glückwunsch!

 

Günter Herberhold aus Köln
Günter Herberholds herausragendes ehrenamtliches Engagement beginnt 1978 mit dem Eintritt in die „Kolpingsfamilie Köln Brück“. Unter anderem übernimmt er dort das Amt des Vorsitzenden. Ihm ist es zu verdanken, dass Gemeindefeste gelingen, aber auch soziale Aktionen wie Basare für Kinderspeisungen in Kolumbien oder Kleidersammlungen. 

2004 wird Günter Herberhold zum ehrenamtlichen Vorsitzenden des „Kolping-Bildungswerkes“ im Erzbistum Köln gewählt. Während seiner über siebzehn Jahre andauernden Amtszeit wächst die Zahl der betreuten jungen Menschen von weniger als 500 auf rund 10.000. Die Zahl der Mitarbeitenden steigt von 60 auf fast 800. Was für beeindruckende Zahlen! 

Zu seinen Verdiensten gehört zudem die Eröffnung des „Kolping-Berufsförderzentrums Köln Südstadt“, das berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen für Mädchen und junge Frauen anbietet. Unermüdlich fördert Günter Herberhold die Berufsberatung, Berufsvorbereitung und Berufsorientierung – vor allem für all jene, deren Weg schwieriger ist. Ihm ist es zu verdanken, dass Ausbildungsangebote für behinderte Menschen ausgeweitet werden können.

Günter Herberhold trägt maßgeblich dazu bei, dass beim Kolping-Bildungswerk Köln ein ganz neuer Bereich erschlossen wird: Strafentlassene bekommen Unterstützung in Ausbildung und beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Hinzu kommt der „AusbildungsService Köln“ mit Hilfe bei der Berufsorientierung.

Derzeit werden mit diesen Maßnahmen um die 6.000 – meist junge – Menschen erreicht. Auch der Neuaufbau von Angeboten des offenen Ganztags und der Übermittagsbetreuung ist ein Anliegen von Günter Herberhold. Inzwischen werden über 4.500 Schülerinnen und Schülern an 30 Schulen vom Kolping-Bildungswerk Köln betreut. 

Außerdem geht Günter Herberhold ein weiteres großes Thema an: die Digitalisierung des Bildungswerks. 2012 wird Günter Herberhold zum ehrenamtlichen Vorsitzenden des „Kolpinghaus Köln Mülheim“ gewählt. 

Lieber Herr Herberhold, als Zeichen der Würdigung für ihren herausragenden Einsatz für Bildungs- und Chancengerechtigkeit freue ich mich, Ihnen heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen zu dürfen.

 

Gisela Hinnemann aus Voerde

Gisela Hinnemann hat sich über viele Jahre lang erfolgreich und mit Herzblut in der Kommunalpolitik und für den Sport in unserem Land eingesetzt. 1988 tritt sie in die CDU ein. Bereits ein Jahr später wird sie in den Rat der Stadt Voerde gewählt. Dort wird sie Fraktionsgeschäftsführerin und Sprecherin der CDU-Fraktion im Schulausschuss. Ihr Fachwissen und ihre persönliche Erfahrung – als Oberstudienrätin an einem Gymnasium – ist für die Schulpolitik ein großer Gewinn. Zudem ist sie fünf Jahre lang stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Voerde. 

Als stellvertretende Vorsitzende der Frauen-Union und Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes setzt sich Gisela Hinnemann mit viel Energie unter anderem für die Rechte von Frauen ein. Im Jahr 2000 wird sie in den Landtag Nordrhein-Westfalen gewählt. Durch ihr herzliches und offenes Wesen fällt es Gisela Hinnemann leicht, Zugang zu Menschen zu finden. Wegen ihrer engagierten und ausgleichenden Art werden ihr Respekt und Anerkennung entgegengebracht – über Parteigrenzen hinweg.

Neben der Politik hat Gisela Hinnemann eine weitere große Leidenschaft: den Sport. Viele Jahre engagiert sie sich ehrenamtlich als Mitglied im Präsidialausschuss Breitensport und Sportentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes und im Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. 

Sie ist Kuratoriumsmitglied der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Nordrhein und Vizepräsidentin Leistungssport im Landessportbund Nordrhein-Westfalen. Seit 2014 ist Gisela Hinnemann Vorstandsmitglied des Vereins „Deutsches Sport & Olympia Museum“. 

Einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat der Pferdesport: Sie berät zahlreiche Vereine zur Breitensportentwicklung, und sie ruft einen Ehrenamts-Wettbewerb ins Leben. Der Wettbewerb heißt: „Pack an! - Mach mit! – Deutschlands Reitvereine verschönern sich". Gisela Hinnemann sichtet hier als Jury-Mitglied über 2.800 Bewerbungen und verhilft am Ende rund 940 Vereinen zu einer Förderung. Auch die Förderung junger Talente im Sport liegt ihr am Herzen.

Für ihr beispielhaftes ehrenamtliches Engagement hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung Gisela Hinnemann mit der Dieter-Graf-Landsberg-Medaille in Gold ausgezeichnet. 2018 hat sie die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. 

Heute können wir diese schöne Reihe von Ehrungen fortführen: Ich freue mich, Ihnen, liebe Gisela Hinnemann, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen zu dürfen.

Herzlichen Glückwunsch!

 

Hermann Rahlenbeck aus Iserlohn

Über Hermann Rahlenbeck darf man wohl sagen: Er ist ein Iserlohner Urgestein. Er arbeitet als Landwirt auf seinem eigenen Hof in Iserlohn. Dort ist er in die Fußstapfen seines Vaters getreten, der bereits 1922 zu den Gründungsmitgliedern des landwirtschaftlichen Reitvereins Kalthof gehört hatte. Hermann Rahlenbeck ist seit 1950 Mitglied dieses Vereins. Über 26 Jahre ist er dessen Erster Vorsitzender.

Aktiv ist er auch als Reiter, Züchter und Reitlehrer. Als Vorsitzendem liegt Hermann Rahlenbeck die ständige Weiterentwicklung „seines“ Reitvereins am Herzen. Er setzt sich dafür ein, dass die vereinseigene Reitanlage vergrößert wird – mit einer zweiten Dressurhalle und Außenplätzen. 

Während seiner Ägide als Vorsitzender kann der landwirtschaftliche Reitverein Kalthof viele neue Mitglieder gewinnen. Hermann Rahlenbeck ist es ein Herzensanliegen, das Reiten möglichst vielen Kindern und Jugendlichen nahezubringen. Deshalb ist es für Hermann Rahlenbeck eine Ehrensache, seinen Reitunterricht ehrenamtlich zu leisten.

Diesem Vorbild folgen alle Reitlehrerinnen und Reitlehrer auf dem Kalthof. So ermöglichen es Hermann Rahlenbeck und seine Mitstreiter vielen Kindern und Jugendlichen Reitsport zu betreiben. Unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familie.

Auch das therapeutische Reiten unterstützt Hermann Rahlenbeck. Menschen mit Handicap bekommen kostenlos Platz und Zeit in der Reithalle des Vereins. Hermann Rahlenbeck hat ein Gespür dafür, welches Pferd für welche Reiterin oder welchen Reiter das passende ist. Diesem Gespür und dem ausbilderischen Können verdanken viele Nachwuchstalente eine Reiterkarriere auf nationaler und internationaler Ebene. 

Hermann Rahlenbeck ist selbst ein hervorragender Reiter – bis zur S-Dressur, der höchsten Stufe. Hermann Rahlenbeck ist mittlerweile seit fast zehn Jahren Ehrenvorsitzender des Reitervereins Kalthof. Mit seiner Erfahrung und seinem Fachwissen steht er dem Verein weiter jederzeit zur Verfügung. Für seine Verdienste um den Reitsport wird er 2016 mit der Verdienstplakette in Silber des Pferdesportverbandes Westfalen ausgezeichnet. 

Heute freue ich mich, Ihnen, lieber Herr Rahlenbeck, für Ihren herausragenden Einsatz für den Reitsport – vor allem aber für dessen Nachwuchs –, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen zu dürfen. 

Herzlichen Glückwunsch!

 

Christine Schrieverhoff aus Dorsten

Christine „Christel“ Schrieverhoff engagiert sich seit Jahrzehnten in einem Bereich, der für die Zukunft unseres Landes elementar wichtig ist: in der Bildung. Nach dem Lehramtsstudium unterrichtet sie Geschichte, Pädagogik, Sozialwissenschaften und Chemie im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Marl. 

Als Fachleiterin ist sie für die Ausbildung der Referendarinnen und Referendare zuständig. Mit großer Leidenschaft setzt sie sich dafür ein, dass junge Lehrerinnen und Lehrer ihre eigene Rolle für demokratisches Handeln nicht nur in der Schule, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen begreifen und ausfüllen. 

Christel Schrieverhoff engagiert sich auch über ihre dienstliche Tätigkeit hinaus für die politische Bildung. Ihr Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler sich aktiv für unsere Demokratie einsetzen, dass sie selbstbestimmt teilhaben und gegen Politikverdrossenheit angehen. Sie unterstützt den jährlichen Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ als Jurorin, ist Regionalberaterin und Jurorin beim Deutschen Schulpreis und engagiert sich für weitere politische Wettbewerbe wie „Demokratisch handeln“. 

Seit Jahren arbeitet Christel Schrieverhoff am grenzüberschreitenden Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ mit. Sie setzt sich besonders für die Vermittlung der europäischen Idee und für Völkerverständigung ein. Auch im Landes- und Bundesvorstand der Deutschen Vereinigung für politische Bildung ist Christel Schriverhoff tätig. Ob es um fundierte Kommentare und Entwürfe der Lehrplanentwicklung geht, um die Novellierung von Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen im Verbändeanhörungsverfahren oder um die Organisation und Durchführung des jährlichen Landesforums der Deutschen Vereinigung für politische Bildung: Christel Schrieverhoff ist mit ganzer Kraft dabei.

Gemeinsam mit dem Landesinnenministerium organisiert sie zudem Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema Rechtsextremismus. Durch ihr Vorbild ermutigt sie Lehrerinnen und Lehrer, sich gegen Rechtsextremismus zu positionieren, ob im Unterricht oder im Alltag. Ein besonderes Anliegen ist Christel Schrieverhoff die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Aussöhnung mit Israel. Gemeinsam mit einem Fachkollegen setzt sie sich für den Austausch ihrer Schule mit Marls israelischer Partnerstadt Herzliya ein. Und sie begleitet und moderiert Veranstaltungen an Marler Schulen mit der Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugin Halina Birenbaum.

Liebe Frau Schrieverhoff, mit Ihrer unaufgeregten und wertschätzenden Art, durch Ihr geduldiges Zuhören und durch Ihr unermüdliches Engagement für die politische Bildung und für unsere Demokratie haben Sie große Verdienste erworben. Das Verdienstkreuz am Bande steht dafür! Ich bin sicher: Sie haben in den Herzen und Köpfen der Menschen, die Ihnen im Laufe der Jahrzehnte begegnet sind, einen festen Platz. 

Herzlichen Dank und herzlichen Glückwunsch!

 

Professor Dr. Hendrik Streeck aus Bonn

Professor Hendrik Streeck kennen viele in Deutschland als einen der führenden Virologen. Zu Beginn der Corona-Pandemie wirkt er an der sogenannten „Heinsberg-Studie“ mit. Die nordrhein-westfälische Landesregierung beruft ihn in den eigens dafür geschaffenen Beirat und entsendet ein Forscherteam unter seiner Leitung nach Heinsberg. Ziel ist es, vom Ausgangspunkt der Pandemie in Nordrhein-Westfalen die Infektionsketten und das Infektionsgeschehen nachzuvollziehen.

Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen von Hendrik Streeck und seinem Team in etwa 400 Haushalten werden zu einer Grundlage für die weitere Pandemiebekämpfung. Bereits Anfang April 2020 beruft Ministerpräsident Armin Laschet Professor Hendrik Streeck in den Expertenrat Corona der Landesregierung. Im Dezember 2021 wird Hendrik Streeck auch in den Corona-Expertenrat der Bundesregierung berufen.

Der ursprüngliche Forschungsschwerpunkt von Hendrik Streeck jedoch liegt in einem anderen Bereich: der HIV-Forschung. Hendrik Streeck hat schon während seines Studiums den Schwerpunkt Virologie gewählt. Für sein Praktisches Jahr geht er nach Südafrika, das Land mit den weltweit meisten HIV-Fällen. Nach Aufenthalten in Harvard und an der Harvard Medical School arbeitet er als Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und als Lehrbeauftragter an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Seine Dissertation in Bonn zur HIV-Impfstoffforschung wird weltweit zitiert und 2009 mit dem Forschungspreis der Deutschen Aids-Gesellschaft ausgezeichnet.

Ab 2012 leitet Professor Streeck die Abteilung „Zelluläre Immunologie“ im HIV-Forschungsprogramm des amerikanischen Militärs (MHRP), bevor ihn der Ruf der Universität Duisburg-Essen erreicht. Er zählt damit zu den Spitzenforschern, die aus dem Ausland wieder zurückgewonnen werden sollten. Hendrik Streeck nimmt die Professur an, gründet das Institut für HIV-Forschung und leitet eine HIV-Impfstoff-Machbarkeitsstudie („BRAHMS“). 

Seit Oktober 2019 ist er Direktor des Instituts für Virologie und des Zentrums für HIV und Aids am Universitätsklinikum Bonn. Er engagiert sich vielfältig in der Gremienarbeit, beispielsweise beim „Forum HIV“, und als Berater und Botschafter auf zahlreichen Benefizveranstaltungen. Durch seine Expertise und sein langjähriges Engagement wird Professor Hendrik Streeck 2018 in das Kuratorium der „Deutschen AIDS-Stiftung“ berufen und 2019 zum Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt.

Herr Professor Streeck, heute freue ich mich, Ihnen für herausragende Leistungen das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen zu dürfen. 

Herzlichen Glückwunsch!

 

Günter Willig aus Löhne
Günter Willig zählt zu den Menschen, die durch ihr besonderes Engagement in der Kommunalpolitik und in den Vereinen vor Ort das Fundament unserer Demokratie stärken. Und das jeden Tag.

Günter Willig ist seit 1971 Mitglied der SPD. Er tritt in den SPD-Ortsverein Obernbeck ein und ist dort fast ein Jahrzehnt lang Vorsitzender. Bis heute ist er Mitglied des Vorstands. Seit 1975 gehört er dem Rat der Stadt Löhne an, so lange wie niemand zuvor seit Bestehen der Stadt Löhne. Günter Willig hat die Entwicklung der Stadt Löhne, insbesondere des Stadtteils Obernbeck, maßgeblich mitgestaltet und geprägt. 

Eine soziale und bürgernahe Kommunalpolitik ist ihm besonders wichtig. 

Zu seinen Herzensanliegen gehört die Einrichtung des „Trimmparks“ 1978 – der zu sportlichen Aktivitäten einlädt. 2022 ist er nach einer gründlichen Überarbeitung neueröffnet worden. 

Günter Willig initiiert und leitet lange Zeit den „Vereinsring Obernbeck e.V.“, eine Interessen- und Arbeitsgemeinschaft der dortigen Vereine und Einrichtungen. Organisiert wird hier zum Beispiel die 850-Jahr-Feier des Ortes oder der jährliche Weihnachtsmarkt. Ein weiteres Herzensanliegen von Günter Willig ist die Rettung des Bahnhofsgebäudes von Löhne. 

Günter Willig gründet 2012 einen Initiativkreis, der 2015 in den Verein „Löhne umsteigen - Der Bahnhof e.V.“ umgewandelt wird. Günter Willig wird Vorsitzender und ist es bis heute. Mit sehr viel Eigenleistung des Vereins und der Eigentümer bei der Renovierung können 2016 erste Räume für Kultur- und Bildungsveranstaltungen eröffnet werden. 2020 folgt ein weiterer Meilenstein des Projektes: Die Stadt Löhne kauft den Bahnhof. Der weitere Ausbau des gesamten Bahnhofsgebäudes steht an: Stadtbibliothek, ein vielfältiger Kultur-Treffpunkt und Raum für bürgerschaftliches Miteinander für die Menschen in Löhne. Günter Willig hat mit seinem Engagement und seiner immensen Ausdauer einen sehr großen Anteil daran. 

Lieber Günter Willig, das Verdienstkreuz am Bande ist Ihres – hochverdient! 

Herzlichen Glückwunsch!

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