Ministerin Silke Gorißen besucht das Tierschutzzentrum Duisburg
Das ehrenamtliche Engagement in Nordrhein-Westfalen für Tiere ist groß: Landesweit gibt es mehr als 100 Tierheime mit über 140 einzelnen Vereinen und über 80.000 Mitgliedern. Mit ihrem Einsatz erfüllen sie eine wichtige Aufgabe im Tierschutz.
Das ehrenamtliche Engagement in Nordrhein-Westfalen für Tiere ist groß: Landesweit gibt es mehr als 100 Tierheime mit über 140 einzelnen Vereinen und über 80.000 Mitgliedern. Mit ihrem Einsatz erfüllen sie eine wichtige Aufgabe im Tierschutz. Wie viele andere Bereiche der Gesellschaft sind auch Tierheime durch die vielfältigen Herausforderungen des Ukraine-Krieges und der Folgen der Corona-Pandemie stark beansprucht. Am Montag, 19. Dezember 2022, besuchte Ministerin Silke Gorißen gemeinsam mit der Landestierschutzbeauftragten Dr. Gerlinde von Dehn das Tierschutzzentrum Duisburg e. V., um sich ein Bild vor Ort zu machen.
Ministerin Silke Gorißen: „Die Tierheime in Nordrhein-Westfalen erfüllen in vielerlei Hinsicht eine wichtige Funktion in und für die Gesellschaft. Sie leisten einen wichtigen Dienst für Tier und Mensch. An 365 Tagen im Jahr kümmern sich haupt- und ehrenamtlich Engagierte um Fundtiere, versorgen sie und vermitteln ihnen ein neues Zuhause. Gerade in der Weihnachtszeit kann dies eine sehr belastende Aufgabe sein. Dafür gebührt ihnen ein großes Dankeschön und mehr Wertschätzung!“
Gorißen weiter: „Tierschutz ist ein Staatsziel. Es gilt, jedes Tier zu schützen, auch in den aktuell herausfordernden Zeiten. Die Landesregierung stärkt den Tierheimen weiter den Rücken. Unser Förderprogramm für bauliche Maßnahmen in Tierheimen setzen wir fort, damit Tiere angemessen untergebracht werden können. Für das kommende Jahr streben wir zudem eine neue, projektbezogene Förderung an, um die gesellschaftlich wie auch tierschutzrechtlich so wichtige Arbeit in den Heimen zu unterstützen.“
Norma Puchstein, 1. Vorsitzende des Tierschutzzentrums Duisburg e. V.: „Unser Tierheim in Duisburg ist an seine baulichen Grenzen gekommen. Wir sind zusammen mit der Stadt Duisburg der Meinung, dass ein Neubau unausweichlich ist um die von uns beherbergten Tiere tiergerecht unterzubringen und zu versorgen. Wir hoffen sehr, dass sich in naher Zukunft etwas ergibt. Aber auch der finanzielle Aspekt spitzt sich immer mehr zu! Durch die gestiegenen Tierarzt- und Verpflegungskosten werden unsere Zukunftssorgen immer größer.“
Lutz Kaczmarsch, Leiter des Tierschutzzentrums Duisburg e. V.: „Die aktuelle Unterbringung erhöht den Stresslevel deutlich. Dadurch ist auch ein erhöhter Krankenstand bei den Tieren nicht wegzudiskutieren. Besonders im Hunde- und Katzenbereich ist die Situation alarmierend. Wir sind bemüht, unser Bestes für unsere Schützlinge zu ermöglichen, jedoch stoßen wir immer häufiger an unsere Grenzen. Trotz allem versuchen wir den Tieren in jeglichem Umfang zu helfen und werden nicht müde auf die Problematiken aufmerksam zu machen.“
Dr. Gerlinde von Dehn, Landestierschutzbeauftragte: „Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen.
Tierheime sind hier in meinen Augen in diesem Punkt ein ganzes Orchester an Stimmen für die Tiere.“
Das Tierschutzzentrum Duisburg e. V. betreibt seit Februar 2002 das städtische Tierheim Duisburg an der Lehmstraße. An 365 Tagen im Jahr kümmern sich die 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende und eine Tierärztin, um die rund 55 Hunde, 60 Kleintiere und 140 Katzen, bis diese ein neues Zuhause finden. Jährlich werden dort rund 1.500 Tiere aufgenommen und an neue Besitzerinnen und Besitzer weitervermittelt. Neben der Aufnahme von Abgabetieren aus dem Duisburger Raum ist das Tierheim Duisburg auch für die Aufnahme von Fundtieren und behördlich sichergestellten Tieren verantwortlich.
Das Tierschutzzentrum Duisburg e. V. ist Mitglied beim Landesverband und beim Deutschen Tierschutzbund.
Förderungen für den Tierschutz
Seit Jahren unterstützt die Landesregierung den Tierschutz durch die unterschiedlichsten Förderprogramme. Bereits seit 2013 gibt es ein Förderprogramm für bauliche Maßnahmen an Tierheimen, um die verbesserte Unterbringung von Tierheimtieren nachhaltig zu ermöglichen. Grundlage dieses Förderprogramms ist die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung baulicher Maßnahmen von Tierheimen. Zusätzlich zu diesen Bauförderungsmöglichkeiten ist ab dem Jahr 2023 eine spezifische projektbezogene Fördermöglichkeit für Tierheime geplant. Eine entsprechende Richtlinie wird aktuell im Büro der Landestierschutzbeauftragten erarbeitet.
Im April 2020 stellte das Land im Rahmen der Corona-Soforthilfen 400.000 Euro als finanzielle Unterstützung für Futterkosten zur Verfügung. Im Zuge der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine wurde für die Unterbringung und Versorgung von mitgebrachten Heimtieren kurzfristig und unbürokratisch eine Soforthilfe von 100.000 Euro für die Arbeit der Tierheime zur Verfügung gestellt.
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