Minister Laumann: Arbeit gehört zur Menschenwürde – ob mit oder ohne Behinderung

Sozialminister gratuliert Ledder Werkstätten zum „50.“

18. Mai 2018
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales

Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann hat die Bedeutung der Behindertenwerkstätten für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben hervorgehoben.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann hat die Bedeutung der Behindertenwerkstätten für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben hervorgehoben: „Die Teilhabe an Arbeit und die Freude an der Arbeit gehören zur Würde eines jeden Menschen – ob mit oder ohne Behinderung“, sagte Laumann auf der Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der Ledder Werkstätten im Tecklenburger Stadtteil Ledde.
 
Laumann lobte die Ledder Werkstätten mit ihren insgesamt 19 Betriebsstätten und elf Wohnbereichen dafür, dass hier der Mensch mit Behinderungen in seinem gesamten Lebenszusammenhang gesehen werde: „Etwa 1.400 Menschen mit teilweise schweren und mehrfachen Behinderungen erleben hier, dass ihre Arbeitsleistung einen Nutzen und einen Wert hat. Mehr als 400 von ihnen werden in unterschiedlichen Wohnformen betreut, es gibt Freizeit- und Sportangebote und auch die Senioren, die nicht mehr arbeiten, finden hier eine Tagesstruktur.“
 
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, so Laumann weiter, habe das Ziel eines inklusiven Arbeitsmarktes vorgegeben, also das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Arbeitsmarkt. „Die Wahrheit ist jedoch, dass es noch ein weiter Weg ist zu einem wirklich inklusiven Arbeitsmarkt für alle Menschen mit und ohne Behinderung.“
 
Umso wichtiger sei es, dass die Werkstätten die Möglichkeiten des neuen Bundesteilhabegesetzes nutzen, sich weiterzuentwickeln, betonte der Minister. „Das Gesetz stärkt das Wahlrecht der Menschen mit Behinderungen, dort zu arbeiten, wo sie es möchten. Für die Werkstätten heißt das, möglichst vielen Menschen den Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt – gegebenenfalls auch über das Budget für Arbeit – zu ermöglichen, mit Inklusionsunternehmen zusammenzuarbeiten, Außenarbeitsplätze mit Anstellungsperspektiven zu schaffen, aber auch auf Anbieter zu verweisen, die die neuen Möglichkeiten nutzen und junge Menschen nach der Schule direkt in Unternehmen qualifizieren.“
 
Die Ledder Werkstätten, so Laumann, hätten beispielsweise mit den drei „Samocca“-Cafébetrieben in Ibbenbüren, Lengerich und Saerbeck einen wichtigen Schritt gemacht, um Menschen mit Behinderung näher an das allgemeine gesellschaftliche Leben heranzuführen und sich gleichzeitig für das Leben im Stadtteil zu öffnen.
 
„Eine gute Werkstatt“, bilanzierte Laumann, „bietet Menschen die Möglichkeit zu arbeiten, die sonst keine Chance haben. Sie eröffnet ihren Beschäftigten neue Möglichkeiten, sucht aktiv den Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern am allgemeinen Arbeitsmarkt und kann loslassen – wie gute Eltern auch.“
 
Die 1968 als „beschützende Werkstatt“ für zunächst sieben Menschen mit Behinderungen gegründeten Ledder Werkstätten sind heute mit etwa 1.400 Werkstattbeschäftigten eine der großen Werkstätten für behinderte Menschen in Nordrhein-Westfalen. Sie verfügen teilweise weit über die Tecklenburger Stadtgrenzen hinaus über insgesamt 19 Betriebsstätten und elf Wohnbereiche. Mit etwa 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind die Ledder Werkstätten zudem der größte Arbeitgeber der Stadt Tecklenburg.
 
Die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) in Nordrhein-Westfalen bieten derzeit etwa 80.000 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz. Die WfbM werden vom Land mit jährlich rund fünf Millionen Euro gefördert.
 

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