Landwirtschaftsministerin Gorißen besucht Paulownia-Baum-Plantage in Neukirchen-Vluyn
Neben den traditionellen Kulturpflanzen wagen sich innovative Landwirte auch an andere Arten: Zum Beispiel die Paulownia, einen schnellwachsenden Baum, der seine Heimat in Asien hat. Ministerin Gorißen informierte sich auf der Paulownia- Plantage des landwirtschaftlichen Betriebes Stefan Bonsels in Neukirchen-Vluyn über diese Nutzpflanze.
Neben den traditionellen Kulturpflanzen wagen sich innovative Landwirte auch an andere Arten: Zum Beispiel die Paulownia, einen schnellwachsenden Baum, der seine Heimat in Asien hat. Ministerin Silke Gorißen informierte sich am Montag, 18. September 2023, auf der Paulownia- Plantage des landwirtschaftlichen Betriebes Stefan Bonsels in Neukirchen-Vluyn über diese Nutzpflanze. Der Anbau von Paulownia hat noch Pioniercharakter und erfordert viel Know-How. Durch sein schnelles Wachstum und hochwertiges Holz kann der Baum jedoch wirtschaftlich sehr interessant sein und zur Diversifizierung der Landwirtschaft beitragen.
Ministerin Silke Gorißen: „Es steckt sehr viel Innovationskraft in der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft. Mit Engagement und Ideenreichtum formen unsere 33.000 Landwirtinnen und Landwirte die Landwirtschaft der Zukunft. Der Betrieb Bonsels aus Neukirchen-Vluyn ist ein gutes Beispiel – neben dem Anbau von Zuckerrüben, Weizen, Raps, Mais und insbesondere Kartoffeln hat er 2021 etwas Neues gewagt und 4.000 Paulownia-Bäume angepflanzt. Das Ziel: Eine neue Einkommensquelle zu erschließen und gleichzeitig zum Klimaschutz beizutragen. Es ist schön zu sehen, dass bei diesem Gemeinschaftsprojekt Landwirtschaft, Industrie und Wissenschaft Hand in Hand gehen.“
Hanna Bonsels, Projektleitung der Paulownia-Plantage: „An den Paulownia Bäumen fasziniert mich besonders die hohe Wachstumsrate. Unsere Bäume haben einen Zuwachs von einem Meter pro Woche erzielt – man kann ihnen Wort wörtlich beim Wachsen zusehen. Durch den Pioniercharakter des Projektes stehen wir immer wieder vor Herausforderungen, denen wir uns als Landwirte gerne stellen."
Die Familie Bonsels bewirtschaftet einen großen Ackerbaubetrieb mit Kartoffeln, Weizen, Zuckerrüben und Raps in Neukirchen-Vluyn. Vor zwei Jahren pflanzte Familie Bonsels auf einer fünf Hektar großen Fläche rund 4.000 Bäume der Art Paulownia mit dem Ziel an, in Zukunft Holz aus eigener, lokaler Herstellung zu vertreiben. Auf der Plantage des Betriebs werden nur hybride Formen des Paulownia-Baumes verwendet. Diese blühen, können sich aber nicht selbst aussäen. Durch sein schnelles Wachstum hat Paulownia im Vergleich zu anderen Baumarten eine hohe jährliche CO2-Speicherleistung. Aus der Idee, dieses CO2-Speichervermögen zu nutzen, entwickelte sich für den landwirtschaftlichen Betrieb Bonsels eine Kooperation mit dem lokal ansässigen Klimatechnik-Unternehmen Trox und dem Verein bio innovation park Rheinland e.V. Die Firma Trox als großer Hersteller von Klima- und Lüftungstechnik, hat ein großes Interesse, das Holz als klimaneutralen Werkstoff in ihren Produkten einzusetzen. Mit Unterstützung der Projekt- und Netzwerkpartner aus Industrie und Wissenschaft sollen in Zukunft regionale CO2-Zertifikate entwickelt werden.
Der Paulownia-Baum, auch bekannt als Kiri- oder Blauglockenbaum, ist einer der am schnellsten wachsenden Bäume. Das Holz ist leicht und stabil und kann vielseitig genutzt werden. Nach der ersten Fällung treibt er erneut aus und kann somit mehrfach genutzt werden. Das macht den Baum geeignet für Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen. In Wäldern sind solche Kurzumtriebsplantagen allerdings gesetzlich ausgeschlossen. Die Anlage einer Kurzumtriebsplantage auf Waldflächen stellt eine Umwandlung dar, die über das zuständige Regionalforstamt genehmigungspflichtig ist. Für einen Anbau im Wald wird der Blauglockenbaum als nicht sehr geeignet angesehen, insbesondere aufgrund großer Pflegebedürftigkeit. Die Landesforstverwaltung rät von einem Einbringen im Wald ab. Auch im Waldbaukonzept für Nordrhein-Westfalen ist der Blauglockenbaum nicht als empfohlene Baumarten enthalten, auch nicht für begrenztes experimentelles Einbringen. Der Blauglockenbaum steht als potenziell invasive Baumart auf der Grauen Liste des Bundesamts für Naturschutz unter Beobachtung.
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