Land und EU unterstützen 25 Projekte zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus mit 24 Millionen Euro

Ministerin Neubaur: Spannende Ideen für eine Transformation zu einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismus

13. Juni 2023
PHB Neubaur, Mona - lächelnd, blauer Hintergrund (2022)

Mit dem Fahrrad auf der Ozean-Route, mit Virtual Reality ins Mittelalter oder einem virtuellen Ranger durch den Naturpark Arnsberger Wald: Die Touristikerinnen und Touristiker in Nordrhein-Westfalen entwickeln viele spannende Ideen für den nachhaltigen Tourismus von morgen. Land und EU unterstützen diese Initiativen über den Projektaufruf „Erlebnis.NRW – Zukunft von Kultur, Natur und nachhaltigem Tourismus gestalten“ aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027.

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Mit dem Fahrrad auf der Ozean-Route, mit Virtual Reality ins Mittelalter oder einem virtuellen Ranger durch den Naturpark Arnsberger Wald: Die Touristikerinnen und Touristiker in Nordrhein-Westfalen entwickeln viele spannende Ideen für den nachhaltigen Tourismus von morgen. Land und EU unterstützen diese Initiativen über den Projektaufruf „Erlebnis.NRW – Zukunft von Kultur, Natur und nachhaltigem Tourismus gestalten“ aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027. Die ersten 25 Projekte wurden nun von einer unabhängigen Jury mit Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Tourismus, Kultur und Natur zur Förderung empfohlen und erhalten rund 24 Millionen Euro von Land und EU. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima­schutz und Energie setzt den Projektaufruf mit dem Ministerium für Umwelt, Natur­schutz und Verkehr sowie dem Ministerium für Kultur und Wissen­schaft um. Eine zweite Einreichungsrunde ist für den Herbst 2023 vorgesehen.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Wir möchten mit dem Projektaufruf die Transformation zu einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismus unterstützen, attraktive Reiseangebote für alle ausbauen und stärker mit Kultur und Natur verzahnen. Die eingereichten Projektskiz­zen zeigen eindrucksvoll, wie kreativ touristische Akteurinnen und Akteure die Herausforderungen, vor denen sie stehen, angehen. Die vielen zukunftsweisenden und spannenden Ideen werden dazu beitragen, neue Gäste für die Vielfalt des Tourismuslandes Nordrhein-Westfalen, seinen kultu­rellen Reichtum und die Naturoasen zu begeistern.“

Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Von Industriekultur über Zeitreisen bis hin zu Brauereikultur und Lyrik. Die zahlreichen unterschiedlichen Themen­schwerpunkte der zur Förderung ausgewählten Projektskizzen unterstreichen die kul­turelle Vielfalt Nordrhein-Westfalens und das große Potenzial, das Land noch stärker auch als kulturtouristisches Reiseziel zu positionieren. Mit den Projektideen der Siegerinnen und Sieger des ersten Erlebnis.NRW-Aufrufs ist ein guter Start gelungen.“

Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer: „Nordrhein-Westfalen hat eine einzigartige Natur und eine faszinierende Artenvielfalt. Schon jetzt sind die zwölf Naturparke und der Nationalpark Eifel Anziehungspunkte für Menschen aus Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Behutsamer Tourismus und nachhaltige Erlebnisangebote helfen dabei, den Menschen zu zeigen, wie einmalig und schützenswert unsere heimische Natur ist. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem ersten Erlebnis.NRW-Aufruf hierzu weitere Projekte unterstützen können. Sie werden insgesamt dazu beitragen, das naturtouristische Angebot in Nordrhein-Westfalen nachhaltig weiterzuentwickeln und die Bevölkerung für unsere Natur zu begeistern.“

Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 ein Investitionsvolumen von rund 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden Euro EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfel­dern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen. Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw und #efrenrw.

Folgende Projekte werden vom Begutachtungsausschuss zur Förderung empfohlen:

Datenplattform mit Parkleitsystem

Die Gemeinde Möhnesee will über eine offene Datenplattform ein dynamisches, volldigitales Gästemanagement und Leitsystem auf der Grundlage von Echtzeitdaten verfügbar machen. Dies ermöglicht eine umfassende Information und Leitung von Besuchenden sowie ein optimales Erleben des Naturraums Möhnesee unter gleichzeitiger Schonung desselben.

Droste-Welten

Ziel ist es, durch neue Angebote und innovative Aufbereitung des Areals der „Droste-Welten“ – Museum Burg Hülshoff – Lyrikweg – Haus Rüschhaus – die Attraktivität des Ortes zu steigern. Das Vorhaben verbindet natur- mit kulturtouristischen Komponenten, Wissensvermittlung mit künstlerischen Formaten, analoge mit digitalen Elementen und Denkmalpflege mit Partizipation. (Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung)

Entdeckerorte – Naturerleben für die Jüngsten

In allen südwestfälischen Naturparken soll ein Netz von siedlungsnahen und leicht erreichbaren Naturentdeckerorten als Angebot insbesondere für Familien eingerichtet werden. Dazu gehören zwölf Routen für Naturentdeckerinnen und Naturentdecker, inklusive der Vermittlung von Bildungsinhalten über das Smartphone. (Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V.)

Erlebnis.Niederrhein 4.0

Im Projekt sollen Kulturlandschaft und Naturräume im Kreis Wesel durch analoges und digitales Storytelling inszeniert und unabhängig von Öffnungszeiten hochwertige digitale und nachhaltige Erlebnisangebote zur Verfügung gestellt werden. Auch die Erreichbarkeit der naturnahen Erlebnisse ohne PKW soll verbessert und nachhaltig gestaltet werden. (EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel)

Erlebnisorte Münsterland

Ziel ist es, im Münsterland Mitmachangebote für Themen der Biodiversität zu entwickeln in Form von Führungen und Workshops für Gäste der Münsterländer Parklandschaft. Geplant ist außerdem die Entwicklung einer Radroute, die Ausbildung von Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschaftern sowie eine gezielte Besucherlenkung. (NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V.)

Erlebnispfad Paderborn

Gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern wird ein multimedialer, interaktiver und themenübergreifender Erlebnispfad rund um die Stadt Paderborn entwickelt. Sowohl im digitalen Raum, als auch in denkmalgeschützten Gebäuden und in der freien Natur bilden dabei geschichtliche, gesellschaftliche, naturkundliche und sportliche Themen den Fokus. (Vorlesebande e. V.)

Erweiterung des Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee

Das Erlebnis- & Naturpark- und BNE-Regionalzentrum LIZ Möhnesee im Kreis Soest befindet sich im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen „Günner Mühle“. Ziel ist es insbesondere, die vorhandene Einrichtung in nachhaltiger Bauweise zu erweitern und zu einem überregional bedeutsamen touristischen, nachhaltigen und inklusiven Erlebnis- und Informationszentrum sowie BNE-Anlaufpunkt für ganz Südwestfalen weiter zu entwickeln. (Gemeinde Möhnesee)

Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen

Für eine optimale Verwaltung von touristischen Infrastrukturen, die langfristig die flächendeckende infrastrukturelle Qualität der Produkte und Angebote sicherstellt, soll ein regional übergreifendes Managementsystem entstehen. Auf Basis eines digitalen Zwillings soll damit die Grundlage für die strategische Weiterentwicklung der Naturräume zu Erholungszwecken gebildet werden. (Zweckverband Naturpark Bergisches Land)

Hagen-Zeitreisen

Durch die Verknüpfung einer klassischen Stadtführung in Hagen mit dem Einsatz modernster VR-Technologie wird ein hybrides Angebot geschaffen, welches Zugang zur besonderen Epoche der Goldenen Zwanziger in Hagen ermöglicht. Das Angebot umfasst neun Erlebnisstationen auf einer ca. 2,5 km langen, barrierefreien Route durch die Innenstadt Hagens. (Hagen Wirtschaftsentwicklung GmbH)

„Hand in Hand“ – Nachhaltige Kreislaufwirtschaft selbst erleben

In Linnich soll die Traditionsbrauerei und -brennerei Lambertus Bräu & Brand GmbH zu einem touristischen Ort des Erlebens und Anfassens gestaltet werden. Bei einem Rundgang können Gäste damit vom Rohstoff (Getreide und Obst) bis hin zur eigenen Herstellung einer Minimaische mit historischen Apparaten einen nachhaltigen Kreislaufprozess sehen und erleben. (Lambertus Bräu & Brand GmbH)

Jahrhunderthalle Bochum 4.0

Die Jahrhunderthalle Bochum wird zu einem „hybriden Erlebnisraum“, in dem die Geschichte des Standortes digital aufbereitet und zielgruppenorientiert erlebbar gemacht wird. (Bochumer Veranstaltungs-GmbH)

Klimaerlebnispfad Oerlinghausen

Entstehen soll im zur Klimaerlebniswelt Oerlinghausen/ Kreis Lippe angrenzenden Naturraum eine 5 km lange Rundtour. Die insgesamt 9 baulich reduzierten, digitalen Stationen mit interaktiven Features beschäftigen sich insbesondere mit den Themen Aufforstung, Temperatur, Klimawandel sowie Artenvielfalt. (Lippe Tourismus & Marketing GmbH)

Modellregion Nachhaltiger Tourismus Teutoburger Wald

Ziel ist der Aufbau einer Modellregion Nachhaltiger Tourismus in der Destination Teutoburger Wald. Unter anderem sollen die sechs beteiligten Kreise und Bielefeld nach „Tour Cert“ zertifiziert, neue Vertriebskonzepte unter Einbindung der regionalen Erzeugnisse entwickelt und Techniken für die Lenkung der Besuchenden an Pilotstandorten eingesetzt werden. (OstWestfalenLippe GmbH)

Nachhaltigkeitswerkstatt.NRW

Ziel des Projektes ist der Aufbau einer Nachhaltigkeitswerkstatt NRW, verbunden mit dem Ziel, eine Nachhaltigkeitsagenda für das Reiseland Nordrhein-Westfalen und seine touristischen Akteurinnen und Akteure zu entwickeln. Dazu sollen unter anderem Leitfäden für Destinationen sowie kleine und mittlere Unternehmen entwickelt werden. (Tourismus NRW e.V.)

Natururlaub im HiIler Land

Unter dem Motto „Urlaub zwischen Himmel und Erde“ werden im Hiller Land in Westfalen innovative Erlebnisangebote geschaffen: unter anderem nachhaltig gestaltete Infrastrukturen für den Naturbadesee mit anliegender Sternenwarte, digitale Informationsangebote inklusive Stempelpass-App und thematisch passende Veranstaltungen. (Gemeinde Hille)

Ozean-Route „Vom Kommen und Gehen des Meeres“

Der Ennepe-Ruhr-Kreis will ein Rad-Erlebnis-Angebot im Rahmen der IGA zur Erdgeschichte, dem Kontinentaldrift sowie der Eroberung der Ozeane und des Landes durch Pflanzen und Tiere im Ruhrgebiet schaffen. Es werden an Erlebnisstationen digitale Zeitreisen angeboten. Dafür werden geologische Aufschlüsse und Zeugnisse der Meeresgeschichte mit innovativen Installationen und digitalen, multimedialen Inszenierungen bespielt.

Schloss Broich – Augmented-Reality-Zeitreise von den Wikingern bis Königin Luise

Ziel ist die Entwicklung einer kostenlosen App für Smartphones, um Gäste mittels einer Augmented-Reality-Zeitreise die Geschichte von Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr nahezubringen. Der historische Erlebnispfad auf Schloss Broich wird mit der virtuellen Zeitreise verknüpft. (Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH)

Smart Wood – Digitale Erlebniswelt Naturpark Arnsberger Wald

Durch das Projekt werden die bestehenden Angebote des Naturparks Arnsberger Wald zielgruppenspezifisch digital erlebbarer und zugänglicher gemacht. Unter anderem sollen vorhandene (Themen-)Wege mit digitalen Informationen und Naturerlebnisstationen ausgestattet, Führungen mit virtuellen Park-Rangern angeboten und eine digitale Lenkung der Besuchenden realisiert werden. (Kreisverwaltung Soest)

„Smartes Tourismuslabor“

Das Projekt soll Urlaubern im Sauerland das Thema Nachhaltigkeit näherbringen. Touristische Produkte und Services sollen insbesondere mit Hilfe der Digitalisierung als Wegbereiter zu nachhaltigem Handeln angepasst und weiterentwickelt werden. Beispielhaft soll der „Rothaarsteig“ zum ersten nachhaltigen und klimaresilienten Qualitäts-Fernwanderweg Deutschlands weiterentwickelt werden. (Sauerland-Tourismus e.V.)

„Steigerraum“ für barrierearme Angebote im Denkmalpfad Zollverein

Um die Attraktivität des Denkmalpfads Zeche Zollverein zu steigern, ist die Einrichtung eines Steigerraums für barrierearme Angebote vorgesehen. Als ansprechender Vermittlungsraum mitten im Denkmalpfad soll er ergänzend zum Besuch der historischen Zechenanlage ganzjährig für barrierearme Führungsformate sowie für Führungsangebote mit ehemaligen Bergleuten genutzt werden. (Stiftung Zollverein)

Tourismus Data Initiative NRW

Ziel ist der Aufbau eines KI Hub, der den Data Hub NRW ergänzt. Unter Nutzung neuester digitaler Möglichkeiten soll beispielsweise KI pilothaft erprobt werden, um Gäste zielgruppengerecht informieren zu können. Damit soll u.a. die Möglichkeit geschaffen werden, individuelle Ausflugsziele passgenau vorzuschlagen, sowie über deren Auslastung und die Verkehrslage zu informieren. (Tourismus NRW e.V.)

Untertagewelt des Bergwerks Zollverein

Ziel ist es, auf Zeche Zollverein ein neues inklusives, barrierefreies, multisensorisches Angebot zur Vermittlung der „Welt unter Untertage“ zu etablieren. Eine dauerhafte Ausstellung soll die Menschen, ihre Arbeit, ihre persönlichen Geschichten, ihr Miteinander sowie authentische Eindrücke des Untertagebereichs der Zeche Zollverein – didaktisch aufbereitet und mit aktuellen Bezügen versehen – vermitteln. (Stiftung Zollverein)

Vogelsang Digital ErLeben

Ziel ist eine Attraktivitätssteigerung des touristischen Standortes und außerschulischen Lernortes Vogelsang durch die Entwicklung und Etablierung neuer digitale Angebote und Anwendungen am Standort und im Netz. Dies umfasst auch die Entwicklung einer Vogelsang-App sowie ein interaktives Informations- und Personenführungssystem. (Vogelsang IP gGmbH)

Wasserreich Flora Westfalica

Die Ems durchfließt den Flora-Westfalica-Park in Rheda-Wiedenbrück durchgängig und schafft die Ausgangsbasis für die Gestaltung des im Projekt neu inszenierten „Wasserreich Flora Westfalica“ als neue touristische Attraktion. Entlang des Leitthemas „Wasser“ werden im Flora-Westfalica-Park neue Naturerlebnisse ermöglicht, die Lenkung der Besuchenden soll optimiert und die touristische Infrastruktur modernisiert werden. (Flora Westfalica GmbH)

Zeche Zollern – Von Gärten, Menschen und Halden

Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung zweier digitaler Rundgänge in Form einer App. In Bezug zur Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 sollen die zur Zeche Zollern in Dortmund gehörende Halde und Zechensiedlung „Kolonie Landwehr“ in Szene gesetzt werden. (Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur Zeche Zollern)

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