Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts für Nordrhein-Westfalen vorgelegt

Ministerin Neubaur: Verhaltener Jahresstart für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen – Bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft schaffen

26. Februar 2024
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Nordrhein-Westfalen hat einen hohen Anteil an energieintensiven Betrieben, insbesondere aus der Metall- und Chemieindustrie, weshalb die Wirtschaft in besonderen Maße von der Energiekrise betroffen ist.

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Zum Jahreswechsel haben die Eskalation des Nahost-Konflikts und der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe und neue Unsicherheiten infolge der Haushaltslage im Bund die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen gebremst. Eine Erholung nimmt erst im weiteren Verlauf des Jahres an Fahrt auf. Für das Jahr 2024 rechnet das RWI in seiner aktuellen Prognose für Nordrhein-Westfalen mit einem Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent.

Im Jahr 2023 ist die wirtschaftliche Aktivität im Land noch spürbar um 1,1 Prozent zurückgegangen. Nordrhein-Westfalen hat einen hohen Anteil an energieintensiven Betrieben, insbesondere aus der Metall- und Chemieindustrie, weshalb die Wirtschaft in besonderen Maße von der Energiekrise betroffen ist. In diesem schwierigen Umfeld erweist sich der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen einmal mehr als erfreulich robust. Nachdem es im letzten Jahr mit 7,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bereits einen Rekordstand gab, erwartet das RWI für 2024 einen weiteren Zuwachs von 8.000 Beschäftigten.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen musste zu Jahresbeginn erneut Rückschläge verkraften. Umso dringender ist es, Wirtschaft und Infrastruktur für eine erfolgreiche Transformation zu modernisieren. Unsere Wirtschaft braucht während des Kraftaktes der Transformation Planungssicherheit und Rahmenbedingungen, die die Wettbewerbsfähigkeit unterstützen. Nur dadurch können wir den wirtschaftlichen Erfolg und den gesellschaftlichen Wohlstand unseres Landes in Zukunft erhalten. Diese Erneuerung bedeutet eine enorme Kraftanstrengung, die einen jahrzehntealten Sanierungsstau in Deutschland auflösen muss, damit unser Land wieder mit einem begründeten Optimismus anpackt und auf einen wirtschaftlichen Erfolgskurs einschwenkt.“

Ralf Stoffels, Präsident der IHK NRW: „NRW kommt bisher nicht aus der Krise. Zum Jahresbeginn verfestigt sich die schlechte Stimmung bei den Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Die Konjunkturumfragen der IHKs in NRW zeigen, dass die Wirtschaft erneut vor einem konjunkturellen Krisenjahr steht. Um eine neue Dynamik am Standort auszulösen, brauchen wir jetzt einen wirksamen Investitionsimpuls. Das Wachstumschancengesetz kann allenfalls ein erster Schritt sein. Wir brauchen Zuversicht in eine verlässliche Wirtschaftspolitik, damit Unternehmen Vertrauen in der anhaltenden Rezession fassen. Bund und Länder müssen nun schnellstmöglich eine Einigung finden. Diese erfordert dann aber auch eine zügige Umsetzung – die Zeit drängt.“

Prof. Dr. Torsten Schmidt, Konjunkturexperte des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: „Der hohe Beschäftigungsstand stabilisiert die konjunkturelle Entwicklung. Dass sich die Haushalte bei größeren Anschaffungen zurückhalten und lieber sparen ist wohl auch eine Folge der derzeit schlechten Stimmung. Bei weiter steigenden Einkommen dürfte die Konsumzurückhaltung aber nachlassen.“

Das RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht im Auftrag des Wirtschafts- und Klimaministeriums jährlich drei Konjunkturberichte. Der aktuelle Bericht liefert die erste Jahresprognose für die nordrhein-westfälische Wirtschaft für 2024. IHK NRW stellt dazu die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen und Sonderumfragen für Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.

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