Inbetriebnahme der ersten vollständig auf Wasserstoff umgestellten Erdgasleitung in Holzwickede
Ministerin Neubaur: Ein wichtiger Schritt hin zur Klimaneutralität – Blaupause für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele: Er kann Erdgas in vielen Bereichen und Sektoren sukzessive ersetzen. In Holzwickede hat der Verteilnetzbetreiber Westnetz, eine Tochtergesellschaft der Westenergie AG, nun erstmals eine Erdgasleitung der öffentlichen Versorgung auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt.
Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele: Er kann Erdgas in vielen Bereichen und Sektoren sukzessive ersetzen. In Holzwickede hat der Verteilnetzbetreiber Westnetz, eine Tochtergesellschaft der Westenergie AG, nun erstmals eine Erdgasleitung der öffentlichen Versorgung auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt. Versorgt werden damit drei Gewerbekunden, die mithilfe des Wasserstoffs einen Teil der Raumwärme für ihre Gebäude erzeugen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „H2HoWi“ wird vom Deutschen Brennstoffinstitut Freiberg begleitet. Energie- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur weihte die Leitung ein.
Ministerin Neubaur: „Wasserstoff ermöglicht den flexiblen Einsatz erneuerbarer Energien in einer Vielzahl von Sektoren und Bereichen und gibt Unternehmen eine echte Perspektive für eine klimaneutrale Zukunft. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, brauchen wir mutige unternehmerische Entscheidungen. Das Projekt H2HoWi zeigt eine gute Perspektive auf, wie wir das Gas-Verteilernetz umstellen und den daran angeschlossenen Kunden eine klimafreundliche Zukunft ermöglichen können. Wir gehen heute 500 wichtige Meter in Richtung Klimaneutralität: Das Projekt kann zur Blaupause für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und die Weiterentwicklung der Energieinfrastruktur auf dem Weg Nordrhein-Westfalens hin zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas werden.“
Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende Westenergie: „Die Energiekrise hat die Dringlichkeit der Defossilisierung und Diversifizierung einmal mehr verstärkt. Wasserstoff ist dabei keine Option. Wasserstoff ist ein Muss. Denn: Nicht alle Anwendungen lassen sich technisch oder wirtschaftlich sinnvoll elektrifizieren. Das gilt auch für die Wärmeversorgung. Ein wichtiger Schlüssel für die kommunale Wärmewende liegt daher in unseren Heizungskellern. Denn die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird noch mit Erdgas beheizt, ein Viertel mit Heizöl. Hier ist Wasserstoff eine echte Alternative – als grüner Energieträger für die klimaneutrale Zukunft.“
Die bedarfsgerechte Wasserstoffinfrastruktur ist neben dem erforderlichen Stromnetzausbau ein wichtiger Baustein eines Klimaneutralitätsnetzes. Die Anschlüsse auf Verteilernetzebene sorgen dafür, dass eine Vielzahl an Verbraucherinnen und Verbrauchern – insbesondere auch klein- und mittelständische Unternehmen – mit Wasserstoff versorgt werden können. Das zukünftige Wasserstoffnetz besteht nach aktuellen Planungen im Jahr 2027 aus nicht miteinander verbundenen Teilnetzen mit einer geschätzten Leitungslänge von 2.900 bis 3.000 km. Im Jahr 2032 soll das Wasserstoffnetz zu einem Gesamtnetz mit einer Leitungslänge von 7.600 bis 8.500 Kilometern zusammengewachsen sein. Ein Großteil des Netzes soll aus der bestehenden Erdgasinfrastruktur heraus entwickelt werden.
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