Europaminister enthüllt Denkmal zum Fall des Eisernen Vorhangs in Warschau
Die Erinnerung in Deutschland und Polen lebendig halten
Es ist 1,7 Tonnen schwer, gestaltet aus Granit und massivem Stahlguss und ragt 2,65 Meter in den Himmel von Warschau. Im Stadtzentrum der polnischen Hauptstadt hat Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner am Montag, 23. Mai 2022, ein neues Denkmal enthüllt.
Es ist 1,7 Tonnen schwer, gestaltet aus Granit und massivem Stahlguss und ragt 2,65 Meter in den Himmel von Warschau. Im Stadtzentrum der polnischen Hauptstadt hat Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner am Montag, 23. Mai 2022, ein neues Denkmal enthüllt. Es soll den Beitrag Polens zum Fall der Berliner Mauer und der deutschen Wiedervereinigung würdigen und den Polinnen und Polen für ihr historisches Engagement für Freiheit und Demokratie danken.
Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner: „Der erste Stein der Berliner Mauer fiel hier in Warschau. Lech Walesa mit der Solidarność -Bewegung und der polnische Papst Johannes Paul II. haben die mutigen Frauen und Männer zu diesem historischen Aufbruch bewegt. Was als Streik für Arbeiterrechte in Danzig begann, wurde zur breiten Bewegung für Freiheit und Demokratie in ganz Europa. So fiel letztlich der Eiserne Vorhang. Dafür sind — dafür bleiben – wir unseren polnischen Nachbarinnen und Nachbarn immer dankbar.“
Die Idee für ein Denkmal, das an den Fall der Berliner Mauer erinnert, hatte die Adalbert-Stiftung aus Krefeld. Künstler Prof. Hans-Joachim Albrecht, geboren in Wormditt im heutigen Orneta in Polen, schuf die Stahl-Stele mit dem Titel „Aufgerichtet“.
Zur Enthüllung des Denkmals kamen neben Europaminister Holthoff-Pförtner auch die Präsidentin des Deutschen Bundestages Bärbel Bas, die ehemalige Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth und der Oberbürgermeister von Warschau Rafał Trzaskowski.
Das neue Denkmal der Adalbert-Stiftung steht im Stadtzentrum von Warschau, an der Świętokrzyska-Straße, in direkter Nähe der Traditionsallee „Neue Welt/Krakauer Vorstadt“. In seiner direkten Nachbarschaft befindet sich das berühmte „Solidarność-Denkmal“, das im Juni 2021 im Beisein der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja zum ersten Mal präsentiert wurde.
In seiner Rede dankte Europaminister Holthoff-Pförtner der Adalbert-Stiftung und der Stadt Warschau für die gemeinsame Anstrengung, die Erinnerungskultur zwischen Polen und Deutschland lebendig zu halten. Der Minister: „Angesichts der deutschen Gräueltaten in Polen und insbesondere in Warschau während des Zweiten Weltkrieges ist es ein Geschenk. Wir sind dankbar, dass wir uns gemeinsam an den Fall des Eisernen Vorhangs erinnern.“ Dass das Denkmal am Geburtstag der Verfassung der Bundesrepublik enthüllt wird, drücke aus, wie eng die deutsche und polnische Geschichte miteinander verwoben sind, so der Europaminister. Diese Verbundenheit müsse auch in Zukunft mit Leben gefüllt werden.
Der Minister: „Die Werte, für die Polinnen und Polen in den 1980er Jahren ihr Leben riskiert haben, sind heute in Europa erneut in Gefahr! Ukrainerinnen und Ukrainer kämpfen gegen die Tyrannei einer Besatzungsmacht. Auch in Belarus dauern die politischen Repressionen fort. Unsere Freundinnen und Freunde im östlichen Europa kämpfen für ihr Recht, frei und selbstbestimmt über die Zukunft ihrer Länder zu entscheiden. Darin unterstützen wir sie. Europa hat in den vergangenen Wochen bewiesen: In der Krise stehen wir entschlossen und geschlossen fest zusammen. Wir müssen unsere europäischen Werte glaubwürdig nach innen leben und nach außen verteidigen. Nur gemeinsam, als ein Europa, können wir unsere Freiheit erhalten.“
Hintergrund Polen in Nordrhein-Westfalen:
In Nordrhein-Westfalen leben circa 650.000 polnischstämmige Menschen sowie Polinnen und Polen. Darunter sind viele, die ihr Land nach der Einführung des Kriegsrechts in Polen 1981 als politisch Verfolgte verlassen mussten. Im Dezember 2021 nahm Minister Holthoff-Pförtner im Generalkonsulat der Republik Polen in Köln an der Verleihung der polnischen staatlichen Auszeichnung „Kreuz der Freiheit und der Solidarität“ an vier in Nordrhein-Westfalen lebende damalige Oppositionelle teil. Im Oktober 2021 und im März 2022 besuchte der Minister das „Europäische Solidarność-Zentrum“ in Danzig. Im September 2019 nahm er an Zeitzeugengesprächen im „Schlesischen Zentrum für Freiheit und Solidarität“ an der Zeche „Wujek“ in Kattowitz teil. Im Dezember 2021 war die Solidarność-Legende Lech Wałęsa zu Gast in Nordrhein-Westfalen und wurde von Ministerpräsident Wüst empfangen.
Hintergrund Adalbert-Stiftung:
Die private Adalbert-Stiftung hat bereits 2017 in Berlin an der Gedenkstätte Berliner Mauer ein Denkmal zur Erinnerung an den Beitrag der Visegrád-Staaten Polen, Slowakei, der Tschechischer Republik und Ungarn zum Fall der Berliner Mauer errichtet. Die 1989 in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit den friedlichen Revolutionen in Ostmitteleuropa errichtete Stiftung hat das Ziel, das geistig-kulturelle Zusammenwachsen ganz Europas zu fördern und neue Perspektiven besonders für Länder in Mittel- und Osteuropa zu eröffnen.
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