Erstes landesweites Solarkataster für Nordrhein-Westfalen ist online

Minister Pinkwart: Strom aus Dachflächen-Photovoltaik birgt große Potenziale für Nordrhein-Westfalen

8. November 2018
Bild Solarzellen

Auf den rund elf Millionen Dächern von Nordrhein-Westfalen schlummert ein großes Potenzial zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie durch Photovoltaik: Rund 68 Terawattstunden Strom könnten pro Jahr produziert werden, aktuell erzeugen solche Anlagen 3,9 TWh.

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Auf den rund elf Millionen Dächern von Nordrhein-Westfalen schlummert ein großes Potenzial zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie durch Photovoltaik: Rund 68 Terawattstunden Strom könnten pro Jahr produziert werden, aktuell erzeugen solche Anlagen 3,9 TWh. Das ist das Ergebnis des landesweiten Solarkatasters, welches das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) erstellt hat.
 
„Strom dort zu produzieren, wo er verbraucht wird, ist einer der großen Vorteile der Dachflächen-Photovoltaik“, erläuterte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. „Dabei versiegeln Solaranlagen auf Dächern keine zusätzliche Fläche, was gerade im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung ist. Und sie ermöglichen durch Einbindung von Speichern und Ladepunkten dezentrale Quartierskonzepte, die die Energiewende voranbringen. Mit dem Solarkataster machen wir diese großen Potenziale insbesondere in den Innenstädten sichtbar und stellen Informationen zur Nutzung von Solarenergie für Bürgerinnen und Bürger bereit.“
 
Derzeit werden lediglich 2,8 Prozent des nordrhein-westfälischen Stromverbrauchs aus Photovoltaik-Dachanlagen erzeugt. Besonders große Potenziale bieten die dicht besiedelten Planungsregionen wie Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet.
 
Für den Präsidenten des LANUV, Dr. Thomas Delschen, steht vor allem der Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger und Energieversorger im Fokus. Mit einer Onlineanwendung zum Solarkataster hat jeder Hausbesitzer die Möglichkeit, sich seine Potenziale auf dem Dach anzuschauen: „Mit dem Solarkataster NRW ist es möglich, für jedes Dach in Nordrhein-Westfalen belastbare Informationen über die zu erwartenden energetischen und finanziellen Erträge einer Solaranlage zu bekommen“, erklärte Delschen. „Auch die Einbindung von Speichern und Elektroautos ist für die Berechnung einer Photovoltaik-Anlage möglich.“
 
Die vom LANUV landesweit ermittelten Potenziale zeigen, dass Solarenergie auf Dächern einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten kann: Bei der Umsetzung aller Photovoltaik-Potenziale könnte eine Einsparung von rund 30 Millionen Tonnen CO2 allein in der Stromerzeugung erzielt werden. Das entspricht etwa zehn Prozent des heutigen Treibhausgas-Ausstoßes in Nordrhein-Westfalen. Wird der PV-Strom zum Laden von Elektroautos verwendet, könnten auch auf dem Sektor Mobilität entsprechende Treibhausgasminderungen erzielt werden.
 
Das landesweite Solarkataster für Nordrhein-Westfalen ist das größte Solarkataster in Deutschland und soll als innovatives Internettool Hauseigentümer, Besitzer von Gewerbe-Immobilien, Wohnungsbaugesellschaften, Kommunen und Energieversorger unabhängig, kostenlos, einfach und schnell über die Möglichkeiten der Photovoltaik- und Solarthermie-Nutzung informieren. Es wird monatlich aktualisiert und enthält neben den Berechnungen für einzelne Dachflächen auch Planungshinweise zur Umsetzung einer Solaranlage. Städte und Gemeinden haben die Möglichkeit, über einen Link – zugeschnitten auf das jeweilige Gebiet – das Solarkataster in den Internetauftritt einzubinden.
 
Weiterführende Informationen: www.solarkataster.nrw.de

 

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