Deutsch-Niederländische Zusammenarbeit: Ministerin Gorißen bringt junge Europäische Störe in den Rhein
Ministerin Gorißen: Unser gemeinsames Ziel ist es, den im Rhein in den 1950er Jahren ausgestorbenen Stör wieder anzusiedeln
Ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Zeichen mit unseren niederländischen Nachbarn für die Artenvielfalt in Europa: Ministerin Silke Gorißen hat am Freitag, 16. August 2024, im niederländischen Naturschutzgebiet Millinger Waard junge Europäische Störe ausgewildert.
Ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Zeichen mit unseren niederländischen Nachbarn für die Artenvielfalt in Europa: Ministerin Silke Gorißen hat am Freitag, 16. August 2024, im niederländischen Naturschutzgebiet Millinger Waard junge Europäische Störe ausgewildert. Die niederländischen Organisationen World Wildlife Fund (WWF), ARK Rewilding Nederland, Sportvisserij Nederland sowie die Behörde für den Bau und den Unterhalt von Straßen und Wasserwegen Rijkswaterstaat hatten im Rahmen des Projektes „Der Rhein verbindet“ eingeladen.
Ministerin Gorißen: „Der Stör soll zurück in den Rhein kommen! Der Rhein verbindet uns Menschen mit naturnahen Lebensräumen über die verschiedenen Landesgrenzen hinweg. Unser gemeinsames Ziel ist es, den in diesem Gewässer in den 1950er Jahren ausgestorbenen Stör wieder anzusiedeln und so für ein besseres Gleichgewicht von Menschen und Natur zu sorgen. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt sich bereits seit vielen Jahren mit seinen Partnerorganisationen für einen gesunden und artenreichen Rhein ein. Ich wünsche diesem grenzüberschreitendem Forschungsprojekt für mehr Artenschutz viel Erfolg!“
Wiederansiedlung von Stören im Rheindelta
Die jungen ausgewilderten Störe, die im Rhein ausgesetzt werden, sind mit Sendern versehen. So werden die Wanderwege der Fische besser nachvollziehbar, um zu schauen, ob sie die Nordsee erreichen. Auf dieser Grundlage kann in den nächsten Jahren die Wiederansiedlung des Europäischen Störs im Rheindelta weiter geplant werden.
Europäische Störe können über drei Meter lang werden und der schwerste am Niederrhein gefangene Stör hatte ein Gewicht von 400 Kilogramm. Die Tiere sind Langdistanz-Wanderfische, die bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von der Nordsee den Rhein hinaufgewandert sind und dort auch gewerblich gefischt wurden, um das Fleisch und den Kaviar der Störe zu verkaufen. Wie andere Langdistanz-Wanderfische sind auch die Störe danach unter anderem aufgrund der Gewässerverschmutzung im Rhein ausgestorben. Dass nun die Lebensbedingungen für den Stör im Rhein wieder so gut sind, dass sie im Rhein wieder angesiedelt werden können, ist ein Verdienst der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Rheins im Sinne der Wasser-Rahmen-Richtlinie.
Deutsch-Niederländische Zusammenarbeit am Rhein
Das länderübergreifende Interreg-Projekt „Der Rhein verbindet“ forscht unter anderem zu den Ursachen für die Plastikverschmutzung sowie Fischschädigungen, insbesondere an vom Aussterben bedrohten Fischarten. Auch die Auswilderung von Maifischlarven und juvenilen Europäischen Stören werden als Wiederansiedlungsmaßnahmen im Rahmen des Projektes durch beteiligte Projektpartner durchgeführt.
Das Interreg-Projekt wird finanziell zu 50 Prozent durch das EU-Programm Interreg Deutschland-Nederland aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Auch das Land Nordrhein-Westfalen sowie die niederländische Provinz Gelderland beteiligen sich finanziell am Projekt.
Engagement für heimische Wanderfische
Das Land Nordrhein-Westfalen setzt sich bereits seit vielen Jahren für einen gesunden und artenreichen Rhein ein: Das nordrhein-westfälische Wanderfischprogramm verfolgt das Ziel, die Fließgewässerlebensräume wiederherzustellen und ehemals heimische Wanderfischarten wieder anzusiedeln und zu entwickeln. Das Kooperationsprojekt des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr sowie des Fischereiverbandes Nordrhein-Westfalen ist das größte Artenschutzprojekt des Landes rund um die Fischerei. Es ist 1998 gestartet und befindet sich mittlerweile in seiner fünften Projektphase (2021-2027).
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