Blauzungenkrankheit grassiert – Ministerin Gorißen: Impfungen können schützen

24. Juli 2024
Schafe im Stall

Vor dem Hintergrund des aktuell steigenden Infektionsgeschehens der Blauzungenkrankheit (BTV) in mehreren Bundesländern sowie in Nordrhein-Westfalen ruft Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter zu erhöhter Vorsicht und zur Impfung gegen das Virus auf.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Vor dem Hintergrund des aktuell steigenden Infektionsgeschehens der Blauzungenkrankheit (BTV) in mehreren Bundesländern sowie in Nordrhein-Westfalen ruft Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter zu erhöhter Vorsicht und zur Impfung gegen das Virus auf.

Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen: „Die Blauzungenkrankheit ist ein Virus, das großes Tierleid hervorrufen kann, wenn die Erkrankung ausbricht. Tierhalterinnen und Tierhalter in Nordrhein-Westfalen sind aufgerufen, ihre Bestände aufmerksam zu beobachten und zu impfen. Die ersten Tiere, die Symptome einer Blauzungenkrankheit aufweisen, sind umgehend dem zuständigen Veterinäramt zu melden, damit dieses die notwendigen labordiagnostischen Abklärungsuntersuchungen einleiten kann.“

Zum Schutz der Herden ist seit dem 6. Juni 2024 auf Drängen von Nordrhein-Westfalen die Anwendung von drei Impfstoffen durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) per Verordnung gestattet. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen empfiehlt, empfängliche Tiere mit einem zur Anwendung gestatteten Impfstoff gegen BTV-3 zu impfen.

Aktuell werden rund 300 BTV-Ausbrüche bei Schafen und Ziegen und über 220 Ausbrüche bei Rindern gemeldet. Eine Eindämmung des Infektionsgeschehens ist vor allem durch die Impfung der Tiere zu erzielen. Auch eine Behandlung mit Repellentien (Schutzmittel) kann helfen, Insektenstiche zu verhindern. Die steigenden Infektionszahlen sind ist der vermehrten Gnitzenaktivität (blutsaugende Mücken) aufgrund der steigenden Temperaturen geschuldet.

Unterstützung durch Tierseuchenkasse

Die nordrhein-westfälische Tierseuchenkasse hat Beihilfezahlungen für Tierhalter von zwei Euro pro Rind und einem Euro pro Schaf für die Impfung genehmigt.

Aktuell sind laut amtlicher Datenbank in Nordrhein-Westfalen rund 44.000 Schafe in circa 580 Betrieben, und über 165.000 Rinder in über 840 Betrieben mit einem der drei Impfstoffe geimpft. Hinzu kommen über 600 geimpfte Ziegen in über 70 Betrieben (Stand: 24. Juli 2024).

Keine Gefahr der Übertragung auf den Menschen

Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Krankheit der Wiederkäuer und Kameliden. Für Verbraucherinnen und Verbraucher besteht keine Gefahr, Menschen können sich nicht mit dem Virus der Blauzungenkrankheit anstecken. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz weist ebenfalls darauf hin, dass es keine Bedenken beim Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten gibt, die gegebenenfalls von infizierten Tieren stammen.

Hintergrund

Das Virus der Blauzungenkrankheit wird durch blutsaugende Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) übertragen. Die Seuche tritt saisonal verstärkt zwischen Frühjahr und Herbst insbesondere bei feuchtwarmem Wetter auf. Nachdem im September 2023 erstmals Infektionen mit dem Virus der Blauzungenkrankheit des Serotyps-3 (BTV-3) bei Schafen in den Niederlanden festgestellt wurden, erfolgte eine Ausbreitung auch in Deutschland, darunter in Nordrhein-Westfalen. Ab Oktober 2023 wurden die ersten Infektionen mit BTV-3 bei Schafen und Rindern in Nordrhein-Westfalen festgestellt. Um eine weitere Ausbreitung im Land zu verhindern, soll der Einsatz der Impfstoffe helfen.

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