Berufliche Orientierung auf Höhe der Zeit: Neue berufswahlapp startet in die Pilotphase

21. November 2022
Smartphone

Eine neue App ermöglicht es Jugendlichen, sich digital mit der Frage auseinanderzusetzen, welchem Beruf sie einmal nachgehen möchten.

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Eine neue App ermöglicht es Jugendlichen, sich digital mit der Frage auseinanderzusetzen, welchem Beruf sie einmal nachgehen möchten. In Nordrhein-Westfalen ebenso wie in Berlin, Hamburg, Hessen und Niedersachsen startet die berufswahlapp in eine Pilotphase. Die App, die in den teilnehmenden Ländern im laufenden Schuljahr 2022/23 erstmals von bis zu 100.000 Nutzerinnen und Nutzern erprobt werden kann, ist ein neu entwickeltes Instrument für die Berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern. Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem Berufswahlpass aus Papier unterstützt die berufswahlapp Jugendliche dabei, ihre Aufgaben und Erfahrungen in der Beruflichen Orientierung digital zu strukturieren und zu planen sowie Ergebnisse festzuhalten und zu reflektieren.

In Nordrhein-Westfalen wird die berufswahlapp an zahlreichen Schulen der Pilotkommunen Bielefeld, Bottrop, Dortmund, Essen und Leverkusen eingeführt. Darüber hinaus nehmen weitere Schulen an der Pilotphase teil, die sich initiativ darum beworben haben. Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller hat am heutigen Montag, 21. November, den Startschuss für die Pilotphase gegeben. Somit können nach den Weihnachtsferien an 157 Schulen in Nordrhein-Westfalen insgesamt rund 25.000 Schülerinnen und Schüler mit der berufswahlapp arbeiten. Derzeit laufen Schulungen, bei denen rund 1.150 Lehrkräfte der Pilotschulen die Möglichkeiten der App praktisch erproben können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Entwicklung und Implementierung der App bis Juli 2023 mit bundesweit insgesamt rund sechs Millionen Euro.

Ministerin Feller: „Damit aus unseren Schülerinnen und Schülern von heute die Fachkräfte von morgen werden, müssen wir ihnen eine Berufsorientierung auf Höhe der Zeit ermöglichen. Mit ihrem innovativen Ansatz leistet die berufswahlapp hierzu einen wichtigen Beitrag. Zugleich setzt sie in der digitalen Berufsorientierung einen neuen Standard. Ich freue mich über das große Interesse, das die berufswahlapp an unseren Schulen geweckt hat, und danke den Lehrkräften, die die Pilotphase begleiten, für ihr Engagement.“

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger erklärt dazu: „Mit dem Schritt von der Schule in die Ausbildung oder das Studium beginnt für junge Menschen eine völlig neue Lebensphase. Dabei ist vor allem Berufliche Orientierung gefragt, die wir ihnen mit der berufswahlapp in digitaler Form geben wollen. Damit unterstützen wir junge Menschen dabei, ihren weiteren Bildungsweg hinein in das Berufsleben auf spielerische Art und Weise anzugehen. Das ist mir als Bundesbildungsministerin auch angesichts des Fachkräftemangels ein besonderes Anliegen. Denn es geht zum einen um die Chancen jedes und jeder Einzelnen und zum anderen um Fachkräftesicherung, Wachstum und Wohlstand. Mit der vom Bundesbildungsministerium geförderten berufswahlapp gibt es nun eine zeitgemäße und attraktive App für die Berufliche Orientierung.“

Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann fügt hinzu: „Mit der Landesinitiative ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ sorgen wir seit zehn Jahren gezielt dafür, dass sich alle Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen vor ihrem Schulabschluss mit ihrer Beruflichen Zukunft befassen und Berufe und Betriebe kennenlernen. Gleichzeitig ist klar, dass wir noch viel tun müssen, um junge Menschen auf die Chancen der dualen Ausbildung aufmerksam zu machen. Mit der App geben wir ihnen an den Schulen ein zeitgemäßes digitales Werkzeug an die Hand, um sich intensiv, strukturiert und gleichzeitig spielerisch mit ihrer persönlichen Zukunft auseinanderzusetzen. Ich freue mich, dass die berufswahlapp in der Pilotphase ist und für Jugendliche in Nordrhein-Westfalen verfügbar wird. Es ist heute wichtiger denn je, dass junge Menschen gut über die Möglichkeiten des Arbeitsmarktes informiert sind, damit wir die Fachkräfte von morgen finden und fördern können.“

Die berufswahlapp dient als digitales Tool, das die Lehrkräfte in den Unterricht rund um die Berufliche Orientierung einbinden können. Sie ist die digitale Weiterentwicklung des analogen Berufswahlpasses (Ringordner, Sammelmappe), mit dem die Schülerinnen und Schüler die wesentlichen Stationen ihrer Beruflichen Orientierung dokumentieren können. Die App ist für Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe I geeignet und kann bis zum Ende der Schulzeit genutzt werden. Um mit dem Tool arbeiten zu können, legen die Schülerinnen und Schüler in der App ein persönliches Portfolio für sich an. Hier können sie ihre bisherigen Eindrücke, Erfahrungen und auch Dokumente festhalten.

Um die Schüler zu motivieren, sich mit der Wahl ihres Wunschberufes auseinanderzusetzen, enthält die App viele spielerische Elemente. Die Lehrkräfte haben Zugriff auf die Portfolios ihrer Klassen und können festlegen, wo sich die Jugendlichen auf ihrem Weg zur Berufswahl befinden, Aufgaben an sie stellen, Nachrichten schreiben und Termine anlegen. Das erlaubt den Lehrerinnen und Lehrern, den Unterricht individuell und kreativ auf die Bedürfnisse ihrer Lerngruppen zuzuschneiden.

Die berufswahlapp ist sowohl als App für das Smartphone als auch über jeden beliebigen Browser auf allen Endgeräten verfügbar und damit immer griffbereit. Damit ist sie ein zeitgemäßes Tool zur Beruflichen Orientierung. Zudem haben die Länder großen Wert auf die barrierearme, klischeefreie und diversitätssensible Gestaltung der Inhalte gelegt. Spielerische Elemente sollen die Motivation der Schülerinnen und Schüler steigern, sich mit der berufswahlapp und ihrer Berufsorientierung zu beschäftigen. Die pädagogische Konzeption der berufswahlapp unterstützt die Entwicklung digitaler Kompetenzen, fördert die strukturierte und selbständige Berufliche Orientierung und legt damit wichtige Grundlagen für lebenslanges Lernen und die eigenverantwortliche Gestaltung der persönlichen Berufsbiografie. Den Lehrkräften bietet die berufswahlapp zudem hilfreiche Funktionen zur didaktischen Gestaltung ihres Unterrichts zur Beruflichen Orientierung und völlig neue Möglichkeiten, den Unterricht digital zu gestalten und individuell und kreativ auf die Bedürfnisse ihrer Lerngruppen zuzuschneiden.

Die länderübergreifende Entwicklung der berufswahlapp startete im Jahr 2018 im Rahmen der Initiative „Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“. Unter Federführung der Ministerien für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen haben sich acht Länder, die Bundesagentur für Arbeit, das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft Berufswahlpass mit dem Ziel zusammengeschlossen, ein internetbasiertes E-Portfolio zu entwickeln, zu erproben und für die bundesweite Nutzung zur Verfügung zu stellen, das sowohl auf mobilen als auch auf stationären Endgeräten zum Einsatz kommen kann.

Weitere Informationen zur berufswahlapp finden Sie hier.

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