Modernisierungspakt II macht Überbetriebliche Bildungsstätten in Handwerk zukunftsfest

Land, Handwerk und Industrie setzen Investitionsoffensive fort

8. April 2025
Handwerk Werkzeug Industrie

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und die Spitzen von Nordrhein-Westfalens Handwerk und Industrie haben in Düsseldorf den Modernisierungspakt II unterzeichnet. Damit werden die Überbetrieblichen Bildungsstätten in Handwerk und Industrie zukunftsfest gemacht.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und die Spitzen von Nordrhein-Westfalens Handwerk und Industrie haben in Düsseldorf den Modernisierungspakt II unterzeichnet. Damit werden die Überbetrieblichen Bildungsstätten in Handwerk und Industrie zukunftsfest gemacht. Die Partner setzen damit die Investitionsoffensive fort, um junge Menschen für die duale Ausbildung bestmöglich zu qualifizieren. 

„Der Modernisierungspakt II für die Überbetrieblichen Bildungsstätten zeigt Wirkung. Ich freue mich über die großen und vielen kleinen Projekte, die wir als Land gemeinsam mit dem Bund bereits bewilligen und teilweise auch umsetzen konnten. Diese Entwicklung werden wir weiter stärken und verdoppeln hierfür die Mittel. Damit setzen wir ein starkes Signal für eine moderne und attraktive berufliche Bildung in unserem Land und leisten einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit und Qualitätssicherung der beruflichen Bildung. Das ist ein Baustein unserer Fachkräfteoffensive NRW. Wir wollen junge Menschen für das Erfolgsmodell duale Ausbildung begeistern. Eine moderne und praxisnahe Ausbildung braucht moderne Lernorte. Das ist der Schlüssel im Wettstreit um junge Leute“, so Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.

Kern des Modernisierungspaktes II ist eine Verdoppelung der Fördermittel des Landes auf 16 Millionen Euro jährlich (2017: zwei Millionen Euro; 2018: vier Millionen Euro; seit 2019 acht Millionen Euro). Zusammen mit den Eigenmitteln von Handwerk und Industrie und der Förderung des Bundes werden so Gesamtinvestitionen in die berufliche Bildungsinfrastruktur von jährlich 80 Millionen Euro ermöglicht. 

Den ersten großen Investitionsschub gab es in den Jahren 2022 bis 2024 mit der Bewilligung von zehn großen Modernisierungsprojekten in Überbetrieblichen Bildungsstätten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von knapp 200 Millionen Euro, davon knapp 40 Millionen Euro Landesmittel. In dem Modernisierungspakt bekräftigen die Partner ihren Willen, das Förderverfahren vereinfachen und beschleunigen zu wollen und die Konsolidierung in den Bildungsstätten der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen konsequent fortzusetzen, um einen wirtschaftlichen, zukunftsorientierten Betrieb sicherzustellen. Auch das Handwerk selbst verpflichtet sich, die gemeinschaftlichen Anstrengungen zu intensivieren und Verfahrensschritte weiter zu optimieren. 

Der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) Berthold Schröder zur Bedeutung des Modernisierungspakts für das Handwerk in Nordrhein-Westfalen: „Mit dem heute unterzeichneten Modernisierungspakt II haben wir einen wichtigen Grundstein dafür gelegt, unsere Bildungsstätten im Handwerk zukunftssicher zu machen. Digitalisierung, Dekarbonisierung und Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung verändern die Ansprüche an unsere Betriebe und an Handwerkerinnen und Handwerker. Die Aufgabe: nichts weniger als die wirtschaftliche Transformation. Die Landesregierung und die Wirtschaft bündeln ihre Möglichkeiten für eine starke berufliche Bildung in Nordrhein-Westfalen. Das ist ein wichtiges Signal. Dies gilt es jetzt umzusetzen.“

Der Hauptgeschäftsführer der IHK Nordrhein-Westfalen, Dr. Ralf Mittelstädt, zur Stärkung der Fachkräftebasis: „Der Wirtschaftsstandort NRW braucht exzellente berufliche Bildung – und die braucht eine leistungsfähige Infrastruktur. Nur so bleiben wir innovationsfähig, wettbewerbsstark und attraktiv für kommende Generationen. Überbetriebliche Bildungszentren sichern ein einheitlich hohes Qualifikationsniveau in Industrie und Handel. Sie stehen für Praxisnähe, Qualität und Verlässlichkeit und damit für das, was berufliche Bildung in Nordrhein-Westfalen stark und zukunftsfähig macht. Mit dem Modernisierungspakt II bekennen wir uns klar zur Stärkung unserer Fachkräftebasis: durch Investitionen in moderne Lernorte, durch gezielte Konsolidierung und durch gemeinsame Verantwortung.“

Der Präsident von Handwerk.NRW, Andreas Ehlert, zu den Investitionen in die Bildungsinfrastruktur: „Berufliche Bildung ist deshalb so wertvoll für Wachstum und Wohlstand in unserem Land, weil sie unter echten Wettbewerbsbedingungen und direkt am Puls der technischen Innovationsprozesse stattfindet. Deshalb brauchen die Einrichtungen der beruflichen Bildung verlässliche und ermutigende Rahmenbedingungen für Investitionen in die Bildungsinfrastruktur.“

Der Präsident des Unternehmerverbandes Handwerk NRW, Rüdiger Otto, zur Attraktivität der Ausbildung im Handwerk: „Der Modernisierungspakt II ist ein starkes Zeichen der Landesregierung für die Wertschätzung und den Stellenwert der beruflichen Bildung in Nordrhein-Westfalen. Das Handwerk braucht moderne Bildungseinrichtungen, um das erforderliche Know-how für ein erfolgreiches und eigenverantwortliches Berufsleben zu vermitteln und den Berufsnachwuchs von der Attraktivität einer Ausbildung im Handwerk zu überzeugen.“

Der Präsident des Landesverbandes der Kreishandwerkerschaften NRW, Jan Bauer, zur Zukunft moderner Bildungszentren: „Der Modernisierungspakt II ist entscheidend für die Zukunft des nordrhein-westfälischen Handwerks. Er fördert die Kompetenzentwicklung junger Menschen, um sie auf Herausforderungen wie die Energiewende vorzubereiten. Für eine nachhaltige Zukunft unverzichtbar sind moderne Bildungszentren, die die regionale Bildung und eine Fachkräftequalifizierung sichern. Diese Initiative zeigt: Wir handeln gemeinsam, entschlossen und mit Weitblick – für eine starke Handwerksausbildung und eine nachhaltige Fachkräftesicherung.“

Hintergrundinformationen

Die rund 120 Überbetrieblichen Bildungsstätten von Handwerk und Industrie in Nordrhein-Westfalen übernehmen eine wichtige Rolle in der dualen Erstausbildung und der Höheren Berufsbildung. Sie ermöglichen die Qualifizierung von Auszubildenden ergänzend zum Betrieb und sichern so die Ausbildungsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen, die häufig nicht alle Ausbildungsinhalte in ihrem Betrieb vermitteln können. Mit ihren Meisterschulen und Qualifizierungsangeboten sichern die ÜBS die hohe Qualität der beruflichen Bildung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung.

Kontakt

Pressekontakt

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Bürgeranfragen

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Telefon: 0211 855-5
E-Mail: nrwdirekt@nrw.de