Einsamkeit

Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen leiden unter Einsamkeit, einem Phänomen, das alle Generationen und Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen betrifft. Die Folgen von Einsamkeit sind vielfältig, von Depressionen bis hin zu Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Schäden. Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema, zu wissenschaftlichen Definitionen und zum Fünf-Säulen-Modell, mit dem sich die Landesregierung der Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen entgegenstellt.

Du Wir Eins – Nordrhein-Westfalen gegen Einsamkeit.

Initiativen und Angebote gegen Einsamkeit

Hier finden Sie eine Übersicht zu verschiedenen Angeboten und Initiativen in Nordrhein-Westfalen. Damit haben Sie eine Anlaufstelle auch in Ihrer Nähe.

 

Angebot Institution Ort PLZ Straße und Hausnummer Telefon-Nr. Webseite Beschreibung
"3-Klang" Leben Lernen Mobil sein Evangelische Kirchengemeinde Waldbröl Waldbröl 51545 Wiedenhof 12b 02291/921492 Webseite

Das Projekt "3-Klang" richtet sich insbesondere an Menschen auf dem Weg in den Ruhestand oder an diejenigen, die diese Lebensphase schon erreicht haben. Wechselnde Aktionen und Veranstaltungungen bieten Möglichkeiten zuzammen zu kommen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen, wie z.B. der "Stammtisch" zum regelmäßigen Austausch, ein "Online-Treff" für den besseren Umgang mit digitalen Medien, aber auch Wanderungen und Themenvorträgen ist kostenlos. Einmal im Monat gibt es ein "Frühstück für pflegende Angehörige". Ab November 2024 findet regelmäßig das Treffen "Gemeinsam aktiv" statt. Es bietet gute Möglichkeiten, Menschen zu treffen die gleiche Interessen haben und gemeinsam mit anderen ihre Freizeit gestalten möchten.
Das Programm wird im Rahmen des Programms "Stärkung der Teilhabe älterer Menschen - gegen Einsamkeit und Isolation" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialsfonst Plus (ESF Plus) gefördert.

 

"Alter Falter" - Projekt der Malteser Malteser Hilfsdienst e.V. Münster 48163 Daimlerweg 33 0251 97121-37 Webseite

Das Projekt „Alter Falter“ hat zum Ziel, Grundschülerinnen und Grundschüler für das Thema Einsamkeit zu sensibilisieren und mit ihnen geeignete Strategien zu entwickeln, mit diesem Gefühl umzugehen – sowohl in der Grundschulzeit als auch in späteren sensiblen Lebensphasen.
Das Projekt wurde bei den Maltesern im Rahmen des Projekts „Miteinander – Füreinander“ über drei Jahre entwickelt und wurde vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Das Projekt bietet verschiedene Bausteine an, die individuell auf die jeweiligen Schulen angepasst werden können. Kerneinheit bildet eine Doppelstunde während der Schulzeit. Die weiteren Bausteine können sowohl im Unterricht als auch im OGS-Bereich durchgeführt werden. Auch Referendare, die das Projekt für sich nutzen möchten, können eingebunden werden. Es besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit mit einer Senioreneinrichtung aus der Nachbarschaft zu kooperieren und gemeinsame Aktionen zu unternehmen.
 

"Gemeinsam statt Einsam" [ZWAR Siegburg (Innenstadt)] ZWAR Siegburg (Innenstadt) Siegburg 53721 Mühlenstraße 14 02241961414 Webseite

Eine von zwei Siegburger ZWAR-Basisgruppen:

Gemeinsam statt Einsam ist unser Motto.
So vielfältig wie unsere Teilnehmenden sind unsere Aktivitäten:
Spiele jeder Art, Handarbeiten, Wandern, Radfahren (mit und ohne Unterstützung), Boule, Kegeln, verschiedene Sprachgruppen, Tanz und vieles mehr.

"zentrum plus" Friedrichstadt "zentrum plus" / DRK Friedrichstadt Düsseldorf 40215 Jahnstraße 47 0211-3849199 Webseite

Herzlich Willkommen beim „zentrum plus“ Friedrichstadt!

Ein „zentrum plus“ ist ein sozialer Treffpunk für Menschen ab 55 Jahren, an dem Sie den Stadtteil erleben, mitgestalten und genießen können. Nutzen Sie z. B. unsere vielfältigen Freizeit-, Kultur-, Bewegungs-, Bildungs- und Beratungsangebote.

Das „zentrum plus“ Friedrichstadt befindet sich in zentraler Lage in der Stadtmitte. Der weitläufige Garten mit vier Hochbeeten bietet eine grüne Oase in der Innenstadt und lädt zum Verweilen ein. Neben zahlreichen Bewegungskursen gibt es unterschiedliche Angebote, die viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der Gemeinschaft bieten, z. B. Smartphone-Hilfe, Wanderungen und Besichtigungen, Sprachcafés, Gedächtnistraining, ein Café unterm Regenbogen, ein offenes Spiele-Café oder ein Männer-Treff. Lesungen, Konzerte oder Ausstellungen sind ebenso wie intergenerative und kreative Projekte zusätzliche Höhepunkte im „zentrum plus“ Friedrichstadt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

3K und Sonntagsfrühstück Seniorenvertretung Plettenberg Plettenberg 58840 Grünestraße 12 0239114363 Webseite

Seit nunmehr 11 Jahren bietet die Seniorenvertretung Plettenberg das 3K - Kaffee, Kuchen, Kino - an. Wir haben uns überlegt, wie wir einsame Plettenberger „vom Ofen“ weglocken können, und da fand ich Kino sehr passend. Mittlerweile findet das 3K zweimal im Monat für jeweils 60 Gäste statt. Es findet statt an jedem letzten und jedem ersten Dienstag im Monat und kostet 12 €. Beginn ist jeweils um 15 Uhr, der Film startet um 16 Uhr . Es gibt ein großes Stück Kuchen, Kaffee oder Tee in unbegrenzter Menge und einen wunderbaren Film. Es haben sich dort Plettenberger wiedergetroffen, die sich über 50 Jahre nicht gesehen haben.
Ferner bieten wir an jedem ersten Sonntag im Monat ein Sonntagsfrühstück für Einsame an, das ebenfalls sehr gut angenommen wird. Dies findet statt im „Stadtleben“
Beide Initiativen sind Aktionen der Seniorenvertretung Plettenberg. Aus beiden Veranstaltungen sind Freundschaften entstanden, es werden gemeinsame Spaziergänge und Spielenachmittage veranstaltet.

Aktiv im Quartier Bövinghausen und Westrich – Fit und mobil Aktiv im Quartier Bövinghausen und Westrich – Fit und mobil - Seniorenbüro Lütgendortmund Dortmund 44388 Limbecker Straße 31 0231 5029670 Webseite

Ziele: Belebung des Quartiers Bövinghausen/ Westrich -Informationsangebot für Senior*innen im Quartier, Vernetzung und Kooperation der lokalen Akteure stärken, Präsentation von Bewegungs- und Sportangeboten für Bürger*innen mit unterschiedlichen Mobilitätsressourcen, Selbstständigkeit stärken, Sensiblierung für die Themen Bewegung und Gesundheit, Förderung von sozialen Kontakten. Projektbeschreibung: Info- und Mitmachaktionen des NetzWerkSenioren an 2 Tagen rund um das Thema Bewegung und Gesundheit auch im Alter.

Adventskalender für ältere Menschen Adventskalender für ältere Menschen - Diözesan-Caritasverband Paderborn, Offene soziale Altenarbeit Paderborn 33098 Am Stadelhof 15 05251 209276 Webseite

Die Adventskalender, deren Druck das Erzbistum Paderborn bezuschusste, werden an rund 240 Altenhilfeeinrichtungen sowie in der Offenen sozialen Altenarbeit verteilt, können aber auch als einzelne Exemplare beim Diözesan-Caritasverband erworben werden. Der Adventskalender für Ältere war im vergangenen Jahr erstmalig erstellt worden. Wegen des großen Anklangs wurde in diesem Jahr eine neue Version erstellt. Jede Seite beinhaltet ein Gedicht, das zum Nachdenken einlädt. Ergänzt ist es von einem Bild und Impulsfragen zum eigenen Leben und der Sicht darauf.

#WEGEweisend - abgesichert & eingebunden ins Alter Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum e. V. Bochum 44787 Westring 26 0151-57680723

Kooperationsprojekt der Bochumer Seniorenbüros (Diakonie, AWO, Caritas, DRK, IFAK) und der Jüdischen Gemeinde

Ziele:
Einsamkeit und sozialer Isolation älterer Menschen ab 60 Jahre vorbeugen und diese bekämpfen
- Einkommens- und Lebenssituation älterer Beschäftigter verbessern, sowohl während der aktiven Berufstätigkeit als auch in der nachberuflichen Phase

- kommunale Teilhabestrukturen für ältere Menschen stärken

Abendspaziergang Helga Mrusek Münster 48143 Schützenstrasse 11 0171 8398026

Ich habe auf der Plattform "nebenan.de" einen Abendspaziergang angeboten mit folgender Anzeige:

Abendspaziergang für alle, die gut zu Fuß sind, Start: Mi 23.10.24, 17.30 – ca. 18.30 Uhr. Treffpunkt: Ecke Promenade/Ludgeristraße Stern Apotheke, Wir tun das Beste für den Freierabend: Bewegung, frische Luft, Entspannung, neue Leute kennen lernen, Neues hören, sich austauschen, vielleicht Freundschaften schließen. Keine Altersbeschränkung. Bei Regen nehmen wir den Schirm.

 

7 gegen Einsamkeit 7 gegen Einsamkeit c/o Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e. V. Fachstelle 4: Verbandliche Koordination Paderborn 33098 Am Stadelhof 15 0151 5476 9273 Webseite

Es handelt sich hier um ein Kooperationsprojekt der 7 Fachverbände – SkF, SKM, Kreuzbund, Malteser, INVIA, CKD und St. Vinzenz – des Diözesancaritasverbandes für das Erzbistum Paderborn. Das Ziel ähnelt stark der Einsamkeitsinitiative NRW: Für das Thema Einsamkeit zu sensibilisieren, wo mögliche sozialer Isolierung entgegenzuwirken, das (ehrenamtliche) Engagement und die Angebote der Fachverbände gegen Einsamkeit sichtbar zu machen und Engagierte vor Ort zu unterstützen.

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Aktuelle Top-Meldungen

10.10.2024

Mit einem „Wettbewerb der Ideen“ können Interessierte ihre Ideen für den Aktionsplan...

Bis zum Ende des Jahres 2024 plant die Landesregierung, den ersten Aktionsplan gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen vorzulegen. Von Bürgerinnen und Bürgern bis zu Verbänden können alle den Plan unterstützen: einfach eine Idee einreichen und im besten Fall Teil des Aktionsplans werden.

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  • Video: Land NRW

03.04.2024

Rikscha fahren, wertvolle Gespräche führen, neue Beziehungen entstehen lassen: Das alles bietet das Projekt „Flaniermobil – Radeln ohne Alter“ der Caritas Aachen. Ehrenamtliche Piloten fahren Seniorinnen und Senioren sowie andere Menschen, die nicht mehr selbst in die Pedale treten können, an ihr Ziel. Gemeinsam sammeln Passagiere und Piloten im Flaniermobil schöne Stunden – da bleibt keine Zeit für Einsamkeit.

  • 1:15
  • Video: Land NRW

27.02.2024

Um ältere Menschen in Kontakt und in einen Austausch zu bringen und gleichzeitig bereits die Jüngsten in unserer Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren, engagiert sich das Malteser-Projekt „Alter Falter“ in Münster gegen Einsamkeit. Ein gelungenes Beispiel für Unterstützung, Aufklärung und Kontaktaufnahme und nur eine von vielen Initiativen gegen Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst

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„Einsam kann sich jeder fühlen, unabhängig von Alter und Einkommen, vom Geschlecht oder sogar davon, wie viele Menschen man um sich herum hat.

Die wenigsten reden darüber, einsam zu sein und darunter zu leiden. Es scheint, als haftet dem Thema ein Stigma an. Mit gravierenden Folgen.

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Definition von Einsamkeit

Eine der renommiertesten Einsamkeitsforscherinnen, Frau Prof. Dr. Luhmann definiert Einsamkeit wie folgt: „Einsamkeit wird definiert als eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen.“

Man kann zum Beispiel allein sein, aber nicht einsam, aber auch unter Menschen sein und sich trotzdem einsam fühlen. Es kommt immer auf die Qualität der Verbindungen an.

Risikofaktoren

Erst in jüngster Zeit werden in der Einsamkeitsforschung neben individuellen Faktoren, die Einsamkeit auslösen können, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut, Migrationshintergrund, Partnerlosigkeit, einfache Bildung und gesundheitliche Einschränkungen, auch räumliche Faktoren (zum Beispiel Mangel an Grünflächen, Freizeitangeboten) in den Blick genommen. Einsamkeit ist ein Phänomen, das alle Menschen betreffen kann. Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Als Beschleuniger der Entwicklung kann die Covid-19 Pandemie gesehen werden. Während des ersten Lockdowns kam es beispielsweise zu einem sprunghaften Anstieg der einsamen Menschen in Deutschland. Während dieses Zeitraums waren 40, 1 Prozent der Menschen in Deutschland manchmal einsam.

Umso wichtiger ist es, die Risikofaktoren weiter zu erforschen.

Von Einsamkeit besonders betroffene Gruppen

Die Landesregierung wird alle von Einsamkeit Betroffenen ansprechen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialer Schicht. Denn Einsamkeit ist keine reine Frage des Alters. Sie tritt in allen Altersgruppen auf. Vulnerable bzw. gefährdetste Gruppen sind unter anderem Jugendliche bzw. junge Erwachsene, ältere Menschen (älter als 75 Jahre), Alleinerziehende, Menschen in Umbruchsituationen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Folgen von chronischer Einsamkeit

Im Abschlussbericht der Enquetekommission (PDF, 5 MB) heißt es, Einsamkeit könne genauso schädlich sein wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag, wie Alkoholmissbrauch oder Übergewicht. Das bedeutet, dass chronische Einsamkeit eine messbare Auswirkung auf die seelische und körperliche Gesundheit haben kann. Und Einsamkeit hat auch eine politische Dimension: Wer einsam ist, steht der Gesellschaft und auch unserer Demokratie distanzierter gegenüber. Deshalb ist es unserer aller Aufgabe, Einsamkeit zu begegnen.

Die Stabstelle I P 3 „Einsamkeit“ wurde im Oktober 2022 im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten geschaffen, um dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe – der Eindämmung von Einsamkeit – Rechnung zu tragen. Dem Kampf gegen Einsamkeit hat die nordrhein-westfälische Landesregierung damit erstmals Priorität auf der politischen Agenda eingeräumt. Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter.

Fünf-Säulen-Modell

Mit einem Fünf-Säulen-Modell und unter Einbindung von Wissenschaft und anderen Akteuren begegnen wir Einsamkeit in unserem Land.

Fünf-Säulen-Modell gegen Einsamkeit

1. Säule: Phänomen Einsamkeit weiter erschließen

Die Zahl der Menschen in Nordrhein-Westfalen, die unter Einsamkeit leiden, hat während der Pandemie zugenommen. Es ist davon auszugehen, dass von diesem Anstieg Jugendliche und junge Erwachsene sowie Eltern kleiner Kinder besonders betroffen sind. Neben der Gruppe der älteren Menschen (älter als 75 Jahre) sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders häufig von erhöhtem Einsamkeitsempfinden betroffen. Über das Einsamkeitsempfinden, Risikofaktoren und Schutzmechanismen bei Jugendlichen und jungen Erwachsene ist hingegen noch wenig bekannt. In vielen Ländern, in denen Strategien gegen Einsamkeit entwickelt werden, stehen vor allem ältere Menschen als Zielgruppe im Fokus. Maßnahmen zur Einsamkeitsprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es bisher sehr wenig.

Deshalb braucht es insbesondere mehr wissenschaftliche Daten zum Anstieg von Einsamkeit bei der jungen Generation und ihren Ursachen. Die Landesregierung wird unter anderem eine Studie in Auftrag geben, die den Anstieg von Einsamkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht, um gezielt früh wirksame Strategien zur Prävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu entwickeln. Neben der neuen Fokussierung auf die junge Generation wird die Landesregierung die Zielgruppe der älteren Menschen und weiterer vulnerabler Gruppen parallel im Blick behalten. Im Fokus steht dabei die Einsamkeitsprävention. Die Landesregierung wird sich kontinuierlich weiter mit Expertinnen und Experten austauschen und auf dessen Grundlage zielgenaue Maßnahmen (weiter-)entwickeln.

2. Säule: Sensibilisieren der Öffentlichkeit

Als zweite Säule soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit weiter sensibilisiert und enttabuisiert werden. Die Botschaft ist: Jede und Jeder kann etwas gegen Einsamkeit tun – schon mit kleinen Gesten. Die Landesregierung hat Ende 2022 die Stabstelle Einsamkeit in der Staatskanzlei eingesetzt. Die Stabstelle arbeitet ressortübergreifend und übernimmt zentrale Koordinationsaufgaben. Sie sorgt für weitere Vernetzung innerhalb der Landesregierung und außerhalb mit Initiativen, Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen, die sich der Eindämmung von Einsamkeit verschrieben haben. Im Dezember 2022 hatte sich der Ministerpräsident zum Auftakt der Arbeit der Stabstelle mit Expertinnen und Experten und Landtagsabgeordneten, die Teil der Enquete-Kommission waren, über das Thema und seine Herausforderungen ausgetauscht. Diesen Dialog mit Expertinnen und Experten wird der Ministerpräsident kontinuierlich fortsetzen.

Zum Sensibilisieren gehört auch der Besuch von Initiativen, um die öffentliche Wahrnehmung zum Thema Einsamkeit zu stärken und bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote bekannter zu machen (Beispiel: Hospitanz des Ministerpräsidenten bei der Einsamkeitshotline für Ältere Menschen „Silbernetz“ am 2. Juni 2023 in dem zentrum-plus der AWO Düsseldorf).

3. Säule: Identifikation von Best Practices

Die Landesregierung wird bestehende Projekte und Initiativen zur Einsamkeitsbekämpfung und Einsamkeitsprävention in Nordrhein-Westfalen auf einer Online-Plattform zusammenführen – für eine bessere Vernetzung und für bessere Zugänge für Betroffene, Beteiligte und Interessierte. Dabei sucht die Landesregierung den engen Dialog mit dem Bund und den anderen Ländern. Auch der Erfahrungsaustausch mit Japan, den Niederlanden, und Großbritannien steht im Vordergrund, die mit eigenen Ministerien bzw. Kampagnen Vorreiter bei der Eindämmung von Einsamkeit sind. So hat Ministerpräsident Hendrik Wüst im Juni 2023 während seiner Reise nach Japan gezielt Gespräche zum Thema Einsamkeit geführt und Initiativen, die Einsamkeit bekämpfen, besucht.

4. Säule: Entwicklung niederschwelliger Maßnahmen

Die Landesregierung wird zudem die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Initiativen stärken, eigene niedrigschwellige Maßnahmen weiterentwickeln und Neue anstoßen. Durch die Bündelung von bereits bestehenden Maßnahmen unter Einbindung aller Resorts will die Landesregierung erreichen, dass das Thema Einsamkeitsprävention stärker in den in Frage kommenden Förderprogrammen des Landes verankert und damit eine Weiterentwicklung der Hilfsinfrastruktur möglich wird. Das Ziel ist die Schaffung eines Aktionsplans gegen Einsamkeit.

5. Säule: Unterstützung von Aktiven und Ehrenamtlichen vor Ort

Ehrenamtlich engagierte Menschen leisten in Nordrhein-Westfalen bereits einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit. Sie will die Landesregierung weiter stärken und fördern. Sport und Ehrenamt sind dabei wichtige Pfeiler, um ein starkes Bündnis gegen Einsamkeit zu schmieden.

Studie „Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie“

Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie

24.11.2023

Prof. Dr. Maike Luhmann et al. (2023)

Einsamkeit wurde lange Zeit vor allem als ein Problem des hohen Alters betrachtet. Doch mit der CO- VID-19-Pandemie wurde vielen bewusst, dass Einsamkeit Menschen jeden Alters treffen kann. Besonders stark scheinen die Auswirkungen der Pandemie für Jugendliche und junge Erwachsene zu sein. Mit dieser von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalens (NRW) beauftragten Studie sollen einige Lücken im empirischen Forschungsstand zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden, mit einem besonderen Fokus auf NRW.

  • 0:44
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Ruhr-Universität Bochum

  • 2:00
  • Video: Land NRW

24.11.2023

Psychologin und Podcasterin


Impulspapier: „Jung und einsam – Internationale Perspektiven für ein neues politisches Handlungsfeld“

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) / Leonie Schwichtenberg, Karenina Schröder, Michael Seberich

Aktuelle Studien zeigen, dass junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren eine der am stärksten von Einsamkeit betroffenen Gruppen weltweit sind. In dem Kooperationsprojekt von Liz Mohn Stiftung, Bertelsmann Stiftung und Landesregierung wurde untersucht, wie andere Länder Jugendeinsamkeit bekämpfen. Die Publikation liefert zehn Handlungsempfehlungen für die Politik in Deutschland, die auf dem von Ministerpräsident Hendrik Wüst initiierten Einsamkeitskongress am 6. Juni 2024 in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vorgestellt wurden. Weitere Informationen

Download (PDF, Deutsch, 3 MB)

Download (PDF, Englisch, 3 MB)

„Menschen fehlt Gesellschaft
und der Gesellschaft fehlen Menschen.“

– Ministerpräsident Hendrik Wüst

Kontaktdaten „Stabsstelle Einsamkeit“

Um dem wachsenden Phänomen der Einsamkeit besser begegnen zu können, hat die Landesregierung als erstes und einziges Bundesland die „Einsamkeit“ im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten eingerichtet. Damit setzen wir eine der zentralen Handlungsempfehlungen der Enquetekommission um.

Sina Breitenbruch-Tiedtke
Referatsleiterin
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1302
E-Mail: sina.breitenbruch-tiedtke@stk.nrw.de 

Marc Zabel
Referent
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Stabsstelle Einsamkeit
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 837-1675
E-Mail: Marc.Zabel@stk.nrw.de