Zehn Jahre „Tag der neuen Heimat“
Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute empfing Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler zum Festakt in der Staatskanzlei
In Nordrhein-Westfalen haben mehr als 620.000 Aussiedlerinnen und Aussiedler in den vergangenen Jahrzehnten eine neue Heimat gefunden. „Ihre Integration zum Beispiel in den Feldern Bildung, Ausbildung und Arbeit ist gelungen. Sie leisten heute einen bedeutsamen Beitrag in unserer Gesellschaft und heben sich mit ihrem bürgerlichen Engagement hervor“, sagt Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute.
In Nordrhein-Westfalen haben mehr als 620.000 Aussiedlerinnen und Aussiedler in den vergangenen Jahrzehnten eine neue Heimat gefunden. „Ihre Integration zum Beispiel in den Feldern Bildung, Ausbildung und Arbeit ist gelungen. Sie leisten heute einen bedeutsamen Beitrag in unserer Gesellschaft und heben sich mit ihrem bürgerlichen Engagement hervor“, sagt Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute. Dieses positive Resümee zog der Staatssekretär auf dem Empfang zum „Tag der neuen Heimat“ in Düsseldorf. Es handelte sich bereits um ein kleines Jubiläum: die zehnte Veranstaltung.
Eingeladen waren Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Vertreterinnen und Vertretern von Aussiedlerverbänden und Vereinen, ehrenamtliche Aussiedlerbetreuerinnen und -betreuer aus ganz Nordrhein-Westfalen sowie die Mitglieder des Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen.
Doch die Geschichte der Aussiedler ist auch eine schwierige. Daran erinnerten beide Redner des Abends, Staatssekretär Klute und Dr. Viktor Krieger von der Universität Heidelberg, der durch seine Darstellung der russlanddeutschen Geschichte bei der Bundeszentrale für politische Bildung bekannt ist. Die Geschichte der Spätausgesiedelten ist eine wechselvolle und traurige; sie ist die Geschichte von Deportationen, von Denunziationen vieler unbescholtener Menschen, von Zwangsarbeit in Sibirien und auch einem Neuanfang in NRW. „Kenntnisse der eigenen Geschichte und Kultur sind wichtig“, sagte Thorsten Klute, „um die eigene Identität, aber auch Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund zu verstehen.“ Damit verwies er auf eine neue Unterrichtshilfe zur russlanddeutschen Kulturgeschichte, die im Frühjahr 2017 Schule machen soll: Bundesweit soll das digitale Lehrbuch in und außerhalb von Schulen eingesetzt werden, um die Identität, Kultur und Geschichte von Deutschen aus Russland mehr in den Blickpunkt zu rücken.
Während der Feierstunde ging es natürlich auch um aktuelle Politik und Geschehnisse. Die sogenannte „Düsseldorfer Erklärung“, die nichts an Aktualität eingebüßt habe, war erneut Thema. In dieser sprachen sich der Landesbeirat, die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, die Vereinigung zur Integration der russlanddeutschen Aussiedler, der Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland und weitere russlanddeutsche Funktionsträger entschieden gegen „jegliche Form von Hetze, Hass und Gewalt gegen Ausländer einschließlich der ,neu‘ (angekommenen) Flüchtlinge“ und Versuche der Einflussnahme durch russische Medien auf Deutsche aus Russland aus. „Kaum eine Einwanderergruppe in NRW ist so gut integriert wie Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler“, sagte der Integrationsstaatssekretär.
Für die Landesregierung hat die erfolgreiche Arbeit mit und für Aussiedlerinnen und Aussiedler auch künftig einen hohen Stellenwert. Besonders wichtig sei das ehrenamtliche Engagement für die Integrationsarbeit, so Klute: „Wir alle wissen, dass Integration gestaltet werden muss. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft gelingt nicht automatisch. Potentiale erschließen sich nicht per se, vielmehr müssen sie mit Engagement gefördert werden. Dafür brauchen wir ehrenamtlich engagierte Menschen, ihre Fachkunde, ihre Hilfe und ihre Einsatzbereitschaft.“
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