Vorankommen auf der Schiene und beim Klimaschutz / Verkehrsministerin legt Zielnetzkonzeption für Bahnverkehr vor
Schneller, direkter, komfortabler und zuverlässiger mit der Bahn von A nach B: Das Verkehrsministerium des Landes hat gemeinsam mit den SPNV-Aufgabenträgern und der Deutschen Bahn eine landesübergreifende Zielnetzkonzeption für den Schienenpersonennahverkehr entwickelt, die künftig einen aus Fahrgastsicht idealen Fahrplan ermöglicht. Die dafür notwendigen Neu- und Ausbaumaßnahmen sollen nun mit allen Projektpartnern aufeinander abgestimmt werden.
Schneller, direkter, komfortabler und zuverlässiger mit der Bahn von A nach B: Das Verkehrsministerium des Landes hat gemeinsam mit den SPNV-Aufgabenträgern und der Deutschen Bahn eine landesübergreifende Zielnetzkonzeption für den Schienenpersonennahverkehr entwickelt, die künftig einen aus Fahrgastsicht idealen Fahrplan ermöglicht. Die dafür notwendigen Neu- und Ausbaumaßnahmen sollen nun mit allen Projektpartnern aufeinander abgestimmt werden.
Verkehrsministerin Ina Brandes: „Wir werden zum Wohle des Klimas unser Mobilitätsverhalten ändern müssen – und dazu ist die große Mehrheit der Menschen auch bereit, wenn wir mit guten, überzeugenden Angeboten den Umstieg auf die Bahn attraktiver machen. Nach dem Vorbild des Deutschlandtaktes haben wir einen NRW-Takt entwickelt mit mehr Angeboten auf mehr Strecken und dichterer Taktung.“
Der bundesweite Deutschlandtakt, der für 2040 geplant ist, dient als Vorbild und wurde vom Landesverkehrsministerium als Ausgangsbasis für die Angebotsplanung des Zielnetzes herangezogen. So wird sichergestellt, dass auch eine Planung über die Landesgrenzen hinweg aus einem Guss möglich ist.
Aufgrund der langen Planungs- und Bauzeiten wurden die Maßnahmen in mehrere Zwischenstufen aufgeteilt. Betrachtet werden dabei die Angebote im Jahr 2032 sowie im Jahr 2040. Das Konzept enthält ein breites Spektrum von Verbesserungen im ganzen Bundesland – von kleineren Maßnahmen wie Weichenerneuerungen bis hin zu Großvorhaben.
Die Zielnetzkonzeption umfasst landesweit sinnvolle und notwendige Maßnahmen anhand einer betrieblich durchdachten Angebotsplanung, sodass regionale SPNV-Planungen nun immer auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet und abgestimmt werden. Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter. Alle Einzelmaßnahmen werden zu sinnvollen Bündeln zusammengefasst. 34 Maßnahmenbündel wurden beim Bund bereits für eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) angemeldet. 64 weitere Maßnahmenbündel sind für weitere Finanzierungsprogramme – beispielsweise Bundesverkehrswegeplan (BVWP), Deutschlandtakt, Robustes Netz I und II, Maßnahmen nach dem Strukturstärkungsgesetz – bereits aufgeführt. So sind mit dem Rhein-Ruhr-Express oder der Strecke Oberhausen – Emmerich (Ausbaustrecke 46/2) zentrale Ausbauvorhaben bereits im Bundesverkehrswegeplan enthalten. Der Ausbau der S13 von Troisdorf bis Bonn-Oberkassel ist im Jahr 2016 gestartet. Die Reaktivierung der Hertener Bahn ist weitgehend abgeschlossen. Der Bahnhof in Herten geht in diesem Jahr in Betrieb, sodass Herten nach fast 40 Jahren wieder an den Bahnverkehr angeschlossen wird.
Beispiele aus der Zielnetzkonzeption:
• Der Aufbau neuer S-Bahn-Netze im Münsterland (S-Bahn-Münsterland) und in Ostwestfalen-Lippe (S-Bahn-OWL) mit neuen Haltestellen, neuen Direktverbindungen, beschleunigten Fahrzeiten und einer Verdichtung des Taktangebots.
• Die Reaktivierung von ehemaligen Bahnstrecken etwa der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) (Harsewinkel – Gütersloh –Verl) und der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) (Münster – Sendenhorst) im Bereich des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Walsumbahn (Duisburg – Wesel) und Ratinger Weststrecke (Duisburg – Ratingen – Düsseldorf) im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) oder den Euregio Verkehrsschienennetz (EVS)-Strecken Stolberg – Eupen und Alsdorf – Baesweiler im Bereich des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR). Insgesamt zwölf Kommunen sollen bis 2032 neu an den SPNV in Nordrhein-Westfalen angeschlossen werden.
• Die Elektrifizierung von Strecken für einen klimafreundlichen und dichteren Betrieb, unter anderem auf der Eifelstrecke und der Voreifelbahn. Auch die Voraussetzungen für einen batterieelektrischen Betrieb, beispielsweise im Niederrhein-Münsterland-Netz oder dem Netz nördliches Westfalen, sollen geschaffen werden.
• Das Taktangebot wird verdichtet, sodass die Kapazitäten ausgeweitet werden, etwa auf diesen Strecken:
- Neuss – Düsseldorf – Wuppertal mit zwei S-Bahn-Linien jeweils im 15-Minuten-Takt
- Köln – Horrem – Bedburg: Verdichtung von einem 30-Minuten-Takt auf einen 20-Minuten-Takt mit zusätzlichen Halten zwischen Köln-Ehrenfeld und Horrem
- S-Bahn-Stammstrecke Münster (MS Zentrum Nord – Münster Hauptbahnhof – MS-Hiltrup): von drei auf künftig sechs Verbindungen je Stunde
- Paderborn – Holzminden: Verdichtung von 60-Minuten-Takt auf 30-Minuten-Takt
• Bahnlinien werden beschleunigt und so die Reisezeit verkürzt, unter anderem auf diesen Strecken:
- Köln – Siegen: sieben Minuten schneller mit dem RE 9
- Dortmund – Dülmen: elf Minuten schneller mit dem RE 51
- Bochum – Haltern: zehn Minuten schneller mit dem RE 45
- Düsseldorf – Remscheid: sieben Minuten schneller mit der RB 37
• Neue Bahnstationen in ländlichen und in urbanen Gebieten werden errichtet. Allein entlang der Reaktivierungsstrecken sollen 67 neue Stationen entstehen. Hinzu kommen 29 neue Stationen an Bestands- und Ausbaustrecken.
Die Neu- und Ausbauvorhaben sollen durch die frühzeitige Abstimmung mit der Deutschen Bahn bereits heute in die komplexe Bau- und Betriebsplanung integriert und berücksichtigt werden. Dadurch sollen eine optimierte bauliche Umsetzung ermöglicht und die erforderlichen Sperrpausen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Zudem sollen die knappen personellen Ressourcen für Bau- und Planung möglichst optimiert zum Einsatz gebracht werden.
Pressekontakt:
Leonie.Molls@vm.nrw.de, 0211/3843-1046