Vielfalts-Broschüre des ‚dialog forum islam‘
Integrationsminister Schneider zieht positive Zwischenbilanz: Die Zusammenarbeit mit muslimischen Verbänden in NRW ist vertrauensvoll und nachhaltig
Seit nunmehr zweieinhalb Jahren existiert das dialog forum islam (dfi) als institutionalisierte Dialog-Plattform zwischen der Landesregierung und den islamischen Organisationen in Nordrhein-Westfalen.
Seit nunmehr zweieinhalb Jahren existiert das dialog forum islam (dfi) als institutionalisierte Dialog-Plattform zwischen der Landesregierung und den islamischen Organisationen in Nordrhein-Westfalen. Pünktlich zum diesjährigen Zuckerfest stellte Integrationsminister Guntram Schneider das erste gemeinsame Produkt dieses Gremiums vor, eine Broschüre, die die Vielfalt des organisierten Islam in Nordrhein-Westfalen darstellt. „Die Broschüre liefert Innenansichten zahlreicher islamischer Organisationen mit umfassenden Informationen über ihr soziales Engagement und ihre vielfältigen Ausprägungen. Sie soll den Dialog in Schulen, Jugendeinrichtungen und Gesprächskreisen anregen und so auch Islamfeindlichkeit vorbeugen“, sagte Guntram Schneider bei der Vorstellung der Broschüre in Düsseldorf.
„Für uns als Landesregierung ist der Dialog sehr wichtig, weil wir hier über Alltagsprobleme der Musliminnen und Muslime reden und wie wir sie lösen können. Etwa die Möglichkeit, hier nach muslimischem Ritus z.B. auf städtischen Friedhöfen beerdigt zu werden“, so Schneider. Dazu hat die Landesregierung auch das Bestattungsrecht reformiert. Neben den Kirchen und jüdischen Gemeinden können dadurch auch muslimische Träger Friedhöfe in Eigenverantwortung betreiben. „Wir tragen damit der großen Anzahl der Musliminnen und Muslime Rechnung, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, hier dauerhaft leben wollen, zum Teil auch Deutsche sind“, sagte der Integrationsminister.
In NRW leben rund 1,5 Millionen Musliminnen und Muslime. Die meisten von ihnen kommen ursprünglich aus der Türkei (rund 800.000), gefolgt von denen aus südosteuropäischen Herkunftsländern wie Bosnien, Albanien und Bulgarien (rund 300.000), sowie aus arabischen, zentralasiatischen und afrikanischen Staaten (400.000). Unterschiedliche religiöse Traditionen sowie verschiedene Orientierungen zeichnen den Islam in NRW daher aus. 80,4 % gehören in Nordrhein-Westfalen der sunnitischen Glaubensrichtung an, 6,1 % sind Schiiten. Schätzungsweise 9,1% sind Aleviten.
Im dfi vertreten sind die größten für die religiöse muslimische und alevitische Praxis verantwortlichen Verbänden (AABF, DITIB, Islamrat, VIKZ, ZMD), Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Landesressorts sowie fünf ständige Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Frauenpolitik, Schule. Integrationsminister Schneider sitzt dem Gremium vor. Themen bislang waren u. a. die Rolle von Moscheegemeinden und alevitischen Gemeinden in der Flüchtlingshilfe, wachsende Islamfeindlichkeit und die Vielfalt des Islam. In den kommenden zwei Jahren werden unter anderem auch die Jugendhilfe, die Extremismusprävention und Wohlfahrtpflege Themen sein.
„Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine vertrauensvolle und nachhaltige Zusammenarbeit auf die Beine gestellt. Wir reden offen über alle Themen, die von gesellschaftlicher Relevanz sind und wir sind lösungsorientiert. Das ist die Stärke des dialog forum islam (dfi) und ich hoffe, dass daraus viele weitere praktische Verbesserungen für den Alltag der Musliminnen und Muslime und das Zusammenleben in NRW hervorgehen“.
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