Verkehrsministerium fördert Streckensanierung von NE-Bahn bei Evonik/Bescheid an RSVG übergeben
Einen Zuwendungsbescheid über 93.349 Euro hat Verkehrsminister Hendrik Wüst an die Rhein-Sieg Verkehrsgesellschaft mbH (RSVG) übergeben. Das Geld kommt aus dem Förderprogramm für nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen). Die RSVG saniert damit ihre Schienenstrecke nach Lülsdorf.
Einen Zuwendungsbescheid über 93.349 Euro hat Verkehrsminister Hendrik Wüst heute an die Rhein-Sieg Verkehrsgesellschaft mbH (RSVG) übergeben. Das Geld kommt aus dem Förderprogramm für nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen). Die RSVG saniert damit ihre Schienenstrecke nach Lülsdorf. Der RSVG-Aufsichtsratsvorsitzende Marcus Kitz und der Sprecher der Geschäftsführung Michael Reinhardt nahmen den Förderbescheid auf dem Gelände der Evonik Industries in Lülsdorf entgegen.
„Mit dem Förderprogramm lösen wir den Investitionsstau auf den Strecken der nicht bundeseigenen Eisenbahnen auf. So gelingt es, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu holen“, sagte Hendrik Wüst. „Evonik ist ein gutes Beispiel, wie wichtig diese Förderung für die angeschlossenen Produktionsunternehmen ist. Unser Dank gilt der RSVG, die die Sanierung umsetzt.“
Mit der Bereitstellung der Mittel fördert das Land Nordrhein-Westfalen die Komplettsanierung einer 420 Meter langen Strecke des Hauptgleises der RSVG-eigenen Gleistrasse. Dabei werden der Gleisunterbau mit einer Drainageentwässerung und Filterschicht erneuert sowie im Gleisoberbau Gleisschotter, Schwellen und Schienen verlegt. Die 15 Kilometer lange RSVG-Strecke verbindet als „letzte Meile“ die DB-Trasse in Troisdorf-Spich mit dem Lülsdorfer Evonik-Werk. Durch die Gleisanbindung werden in erheblichem Umfang Transporte von chemischen Rohstoffen und Gütern auf der Straße vermieden.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 233.373 Euro. Davon tragen das Land 40 Prozent, der Bund 50 Prozent und die RSVG 10 Prozent. RSVG-Aufsichtsratsvorsitzender Marcus Kitz lobte das in diesem Jahr wieder aufgenommene Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für die NE-Bahnen: „Durch die großzügige Komplementärfinanzierung von Bund und Land ist es auch kleineren Eisenbahnunternehmen möglich, ihre Infrastruktur wieder dem Stand der Technik entsprechend zu erneuern und den Schienengüterverkehr sicher und leistungsfähig zu betreiben.“
RSVG-Geschäftsführer Reinhardt berichtete, dass die Strecke vor 104 Jahren als Straßenbahn- und Güterverkehrsstrecke in Betrieb genommen wurde: „Der jetzt für die Erneuerung vorgesehene Streckenabschnitt zwischen Eschmar und Müllekoven wurde letztmalig vor 50 Jahren grundhaft erneuert.“
Die Gelder aus dem Förderprogramm stehen auch für den Neubau von Güterbahnstrecken zur Verfügung. Darum haben der Rhein-Sieg-Kreis, die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft, die Evonik und die Städte Troisdorf und Niederkassel eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die eine Neutrassierung der Güterbahnstrecke unter der Vermeidung einer Lärmbelastung für die Anwohner vorsieht.
Hintergrund: Mit dem Förderprogramm werden Investitionen in den Erhalt und den Ausbau von überwiegend für den Güterverkehr genutzten Schienenstrecken und Verladeeinrichtungen der NE-Bahnen finanziell unterstützt. Voraussetzung ist, dass die Infrastrukturen für alle Eisenbahnen zugänglich – also öffentliche Infrastrukturen – sind. Insgesamt zehn Millionen Euro stehen im Jahr 2018 bereit. Auch in den Folgejahren soll die Förderung fortgesetzt werden. Die rund 70 kommunalen und privaten Eisenbahnunternehmen verfügen allein in Nordrhein-Westfalen über ein öffentlich zugängliches Schienennetz von etwa 1.500 Gleiskilometern. Die Bahnen sind sowohl in den Randzonen der Ballungsgebiete als auch in den Ballungsräumen von großer verkehrs- und strukturpolitischer Bedeutung. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf 90 Prozent aufgestockt. Die Bundesförderung bei den NE-Bahnen sieht nur die Förderung von Ersatzinvestitionen vor. Das Land fördert zudem Neu- und Ausbaumaßnahmen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.