Studie „Berufseinmündung und -verbleib in der Pflege in Nordrhein-Westfalen“: Zahl der Beschäftigten in der Pflege und Verweildauer in ihrem Beruf steigt seit fast zehn Jahren
Minister Laumann: Großteil der Pflegenden bleibt ihrem so wichtigen Beruf treu
Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden auf der Basis von vorliegenden Daten sowie durch Befragungen von Schülerinnen und Schülern, Pflegenden und Trägern von Einrichtungen die Einstiegs-, Bindungs- und Haltefaktoren im Berufsfeld der Pflege in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Januar 2022 analysiert.
Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden auf der Basis von vorliegenden Daten sowie durch Befragungen von Schülerinnen und Schülern, Pflegenden und Trägern von Einrichtungen die Einstiegs-, Bindungs- und Haltefaktoren im Berufsfeld der Pflege in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Januar 2022 analysiert. Die Ergebnisse der Studie „Berufseinmündung und -verbleib in der Pflege in Nordrhein-Westfalen“ hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Montag, 28. März, in Düsseldorf vorgestellt. Ein wesentliches Ergebnis ist: Die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Pflegekräfte und die Verweildauer in ihrem Beruf steigt seit 2013 an.
Demnach liegt die mittlere Berufsverweildauer von Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegenden in Nordrhein-Westfalen bei mehr als 18 Jahren und bei den Altenpflegenden bei mehr als 13 Jahren. Mit insgesamt 84.520 qualifizierten Altenpflegenden und 189.876 Gesundheits- und (Kinder)Krankenpflegenden ist im Juni 2021 zudem ein Höchststand an Beschäftigten in der Pflege verzeichnet worden.
Gesundheitsminister Laumann erklärt: „Erstmalig konnten in diesem Umfang wissenschaftliche Daten zum Berufseinstieg und Berufsverbleib der Pflegenden für Nordrhein-Westfalen gewonnen werden, die deutlich zeigen: Eine kurze Beschäftigungsdauer der Pflegekräfte in ihrem Beruf lässt sich für Nordrhein-Westfalen nicht bestätigen. Der Großteil der Pflegenden bleibt ihrem so wichtigen Beruf treu. Die Ergebnisse der Studie machen aber auch deutlich, dass es dafür gute Arbeitsbedingungen braucht. Hier sind alle Beteiligten gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen und weiter zu verbessern.“
So zeigen die Studienergebnisse auch, dass nur rund 50 Prozent der befragten Pflegenden mit ihrem Beruf tendenziell zufrieden oder sehr zufrieden sind. Gleichzeitig äußert rund die Hälfte der befragten Pflegenden, dass sich im Laufe ihrer Berufsjahre die Wertschätzung ihrer Arbeit durch den Arbeitgeber verschlechtert habe. Knapp zwei Drittel nehmen auch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen wahr. Zu berücksichtigen ist bei dieser Erhebung, dass sie während der Corona-Pandemie durchgeführt wurde.
Gesundheitsminister Laumann: „Das sind grundsätzlich alarmierende Belege. Hier sind insbesondere die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gefordert, attraktive Arbeitsplätze für die Pflegenden zu schaffen. Gute Arbeitsbedingungen sind nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für die geleistete Arbeit der Pflegenden, sondern für alle Beteiligten eine Motivation, auch weiterhin in dem Tätigkeitsfeld zu arbeiten.“
Aus Sicht der befragten Pflegenden sind die drei wichtigsten Aspekte bei der Bewertung eines Arbeitgebers ein ausreichender Personalschlüssel, die Arbeit in einem guten Team und eine ordentliche Einarbeitung. Für Pflegende, die in den Beruf einsteigen wollen, sind insbesondere eine gute Einarbeitung, die Realisierung des gewünschten Stellenumfangs sowie ein angemessener Arbeitslohn wichtig.
Angesichts eines fortschreitenden demografischen Wandels mit einer älter werdenden Bevölkerung ist zukünftig mit einer weiteren Steigerung der pflegerischen Versorgungsbedarfe zu rechnen. Durch attraktive Ausbildungsplätze kann dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Die Landesregierung hat deshalb in den letzten drei Jahren den Schulen für Pflege- und Gesundheitsberufe zusätzlich 350 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Modernisierungsmaßnahmen und bis zu 12.000 neue Ausbildungsplätze zu ermöglichen. Ein weiterer Baustein zur Fachkräftesicherung in der Pflege ist die Anwerbung ausländischer Fachkräfte und engagierter Menschen, die hier eine Ausbildung beginnen wollen. Durch die Zentralisierung der Anerkennungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster hat die Landesregierung einen wichtigen Schritt unternommen, um die Verfahren schneller zu gestalten und Hürden abzubauen.
Hintergrund:
Aufgrund des Fachkräftemangels in der Pflege und zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung sind Informationen über die Berufseinmündung von ausgebildeten Pflegekräften und die tatsächliche Verweildauer der im Berufsfeld tätigen Pflegekräfte von besonderer Bedeutung.
Bisher lagen dazu für Nordrhein-Westfalen keine ausreichenden Daten vor. Die Studie „Berufseinmündung und -verbleib in der Pflege in Nordrhein-Westfalen“, die im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (dip) durchgeführt wurde, schließt diese Informationslücke.
Der Kurzbericht zur Studie kann unter folgender Adresse abgerufen werden: https://mags.nrw.de/pflegeberufereform-umsetzung-nordrhein-westfalen
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