Neun ERC-Consolidator Grants gehen nach Nordrhein-Westfalen

Herausragende Forscherinnen und Forscher erhalten EU-Förderung von bis zu zwei Millionen Euro über fünf Jahre

23. März 2022
Notizbuch in Gebrauch

Neun der begehrten Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) gehen nach Aachen, Bochum, Bonn, Köln, Münster und Jülich. Eine Wissenschaftlerin und acht Wissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen erhalten dadurch jeweils bis zu zwei Millionen Euro über fünf Jahre.

Kultur und Wissenschaft

Neun der begehrten Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) gehen nach Aachen, Bochum, Bonn, Köln, Münster und Jülich. Eine Wissenschaftlerin und acht Wissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen erhalten dadurch jeweils bis zu zwei Millionen Euro über fünf Jahre. Ziel der EU-Förderung ist es, exzellente Nachwuchskräfte am Beginn einer unabhängigen Forschungskarriere zu unterstützen, damit sie mit ihren Arbeitsgruppen bahnbrechende Vorhaben auf Dauer umsetzen können. Der Erfolg unterstreicht, dass Nordrhein-Westfalen mit seinen international renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein attraktiver Standort für aufstrebende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist.

Die ERC-Grants werden im Rahmen des EU-Programms Horizont Europa in verschiedenen Kategorien an Forschende aus allen Disziplinen vergeben: Neben den Consolidator Grants gibt es die Starting, Advancend und Synergy Grants. Nach einer dieser Förderungen können Forschende zusätzlich einen Proof of Concept Grant einwerben, der dabei unterstützen soll, Forschungsergebnisse anwendbar zu machen.

Bei der aktuellen Förderung der ERC-Consolidator Grants wurden 2648 Anträge eingereicht und europaweit 317 Projekte ausgewählt, die eine Förderung von insgesamt 633 Millionen Euro erhalten. Bewerben konnten sich exzellente Forschende, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre zurückliegt.

Weitere Informationen zu den Consolidator Grants finden Sie hier.

In Nordrhein-Westfalen werden gefördert:

Projekt Morpheus – Der schlafende Embryo (Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster)
Dr. Ivan Bedzhov und sein Team erforschen frühe Stadien von Säugetier-Embryonen, die im Ruhezustand in der Lage sind, ihre Entwicklung zu verlangsamen und dabei eine dynamische Zell-Zell-Kommunikation und eine sich umformende Gewebearchitektur aufweisen, die für die Aufrechterhaltung der embryonalen Entwicklungsfähigkeit erforderlich sind.

Projekt Loop (Universität Bochum)
Prof. Dr. Johann Büssow lehrt und forscht zur Geschichte des modernen Nahen Ostens. Mit seinem Team untersucht er soziale und kulturelle Dynamiken in der Region Palästina zwischen 1880 und 1920.

Projekt Heartbeat (Leibniz Institut für Interaktive Materialien an der RWTH Aachen)

Prof. Dr. Laura De Laporte entwickelt gemeinsam mit ihrem Team Hydrogeltherapien, die aus nano- und mikrometergroßen Bausteinen bestehen. Diese richten sich nach der Injektion räumlich aus, um anisotropes Gewebe wie zum Beispiel das Rückenmark zu reparieren.

Projekt Forhue (Universität Bonn)

Mit seinem Team entwickelt der Informatiker Prof. Dr. Jürgen Gall mit Hilfe künstlicher Intelligenz eine selbstlernende Software, die beispielsweise bei chirurgischen Eingriffen die Bewegung von Menschen und Objekten vorhergesagt und Fehler durch ein akustisches Signal warnt.

Projekt RS3 (Universität Bochum)

Die Forschung von Prof. Dr. Thorsten Holz und seinem Team an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik umfasst technische Aspekte sicherer Systeme. Schwerpunkt sind beispielsweise neben der Softwaresicherheit, Binäranalyse, Schwachstellensuche, Privacy, Sicherheit von Maschinellem Lernen, Sicherheit von DNS und ähnliche Aspekte aus dem Bereich der System- und Netzsicherheit.

Projekt TargetCKD (RWTH Aachen/Universitätsklinikum)

Prof. Dr. Rafael Kramann und sein Team erarbeiten neue Therapiemöglichkeiten im Hinblick auf chronische Niereninsuffizienz, Herz (Herzinsuffizienz) und andere Organsysteme. Mittels moderner Mechanismen werden neue Therapieoptionen erforscht. So können neue Medikamente für chronische Herz- und Niereninsuffizienz entwickelt werden.

Projekt Transcend (Universität Köln/Universitätsklinikum)

Dr. Leo Kurian und sein Team erforschen die molekularen und zellulären Mechanismen menschlicher Krankheiten. Das Ziel ist ein besseres Verständnis der translationalen Kontrolle über Entscheidungen zum Schicksal von Zellen. Das soll neue Wege einer kontrollierten therapeutischen Wiederherstellung der Herzfunktion eröffnen.

Projekt Firealarm (Universität Bonn/Universitätsklinikum)

Prof. Dr. Felix Meißner und sein Team untersuchen komplexe Vorgänge der Immunreaktionen im Körper. Mit Hilfe molekularer Grundlagen sollen Entzündungsprozesse im Körper entschlüsselt werden, wie beispielsweise bei Rheuma, Arterienverkalkung, Diabetes, Neurodegeneration und vielen anderen Erkrankungen.

Projekt Prosper (Forschungszentrum Jülich)

Der Biotechnologe Prof. Dr. Nick Wierckx und sein Team untersuchen Möglichkeiten der chemischen und biologischen Katalyse für den Rückbau, das Recycling und das Upcycling von Kunststoffen. Es soll eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe entwickelt werden mit neuen Ansätzen und Technologien für das Kunststoffrecycling.

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