Ministerin Schulze Föcking besucht Bildungsveranstaltungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Teilnahme an Bildungskurs für Flüchtlinge und unterwegs auf Spurensuche mit Schülern als Energiespardetektive

16. März 2018

Die Vermittlung grundlegender Verbraucherkompetenzen stand im Mittelpunkt des Besuches von Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking bei zwei Bildungsprojekten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Rheine und Gronau.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Die Vermittlung grundlegender Verbraucherkompetenzen stand im Mittelpunkt des Besuches von Verbraucherschutzministerin Christina Schulze Föcking bei zwei Bildungsprojekten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Rheine und Gronau. Die Ministerin nahm an einem Bildungskurs für geflüchtete junge Erwachsene in Rheine teil und ging gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Georgschule in Gronau auf die Suche nach Energiefressern im Haushalt.
 
„Sowohl Flüchtlinge als auch Kinder und Jugendliche sind Gruppen, die sich noch mit den Fallstricken und Regeln des hiesigen Wirtschaftslebens vertraut machen müssen. Hier leistet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit unserer finanziellen Unterstützung einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf den Verbraucheralltag und zum Schutz vor Kostenfallen“, sagte Schulze Föcking.

Get in! – Verbraucheralltag für Flüchtlinge

Erste Station war der Besuch einer Bildungseinheit zum Thema „Smartphone und Kostenfallen“ für geflüchtete junge Erwachsene aus Syrien, Irak, Afghanistan, Guinea und Venezuela in Rheine. Mit dem Projekt „Get in! - Integration geflüchteter Menschen in den Konsumentenalltag“ werden Flüchtlingen bei ersten Schritten etwa beim Abschluss eines Telefonvertrages unterstützt. Um die Verbindung zu Verwandten und Freunden nicht abreißen zu lassen, schließen viele Geflüchtete aus Unsicherheit und Unerfahrenheit oftmals mehrere Telefonverträge ab, deren Zahlungsverpflichtung sie dann nicht nachkommen können. Oder Handyverträge verlängern sich automatisch, da sie nicht rechtzeitig vor Ende der Laufzeit gekündigt wurden. „Für Menschen, die mit dem Wirtschaftsleben in Deutschland keine Erfahrung haben, sind die Regeln vielfach ein Buch mit sieben Siegeln. Da ist es gut, dass derartige Angebote einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten“, so die Ministerin.

Detektive zum Schutz des Klimas und des Familienkontos

Anschließend erlebte die Ministerin an der Georgschule in Gronau, wie rund 50 Viertklässler zu klimaschützenden „Energiespardetektiven“ ausgebildet wurden. „Schülerinnen und Schülern spielerisch zu vermitteln, wie viele kleine Schritte zum großen Klimaschutzziel führen, ist eine zielgruppengerechte und in die Zukunft gerichtete Aufklärungsarbeit“, sagte Schulze Föcking. Die Energiespardetektive sind Teil des Projekts Energie2020, das neben Informationskampagnen und Aktivitäten zur Verbraucherbildung schwerpunktmäßig Beratung für Gebäudebesitzer und Wohnungseigentümer anbietet. Ziel ist es, die Chancen energieeffizienter Technik und erneuerbarer Energien aufzuzeigen und passgenaue Investitionen zu ermöglichen.
 
„Unsere Aufgabe ist es, angehenden Konsumenten das grundlegende Verbraucherwissen zu vermitteln, das sie zur Integration in den Verbraucheralltag, zum Schutz und Durchsetzen eigener Ansprüche sowie zu einem nachhaltigen Verhalten benötigen“, erläuterte NRW-Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski den Informations- und Bildungsauftrag der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
 
Die Verbraucherschutzministerin zeigte sich von den spezifischen Bildungsangeboten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beeindruckt. „Die präventive Bildungsarbeit vor Ort, die Themen aus dem Konsumentenalltag aufgreift, bevor Probleme entstehen, ist ein wichtiger Baustein des Verbraucherschutzes“, erklärte Christina Schulze Föcking.

Hintergrund

Das Projekt „Get in!“ der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zeigt seit Anfang Mai vergangenen Jahres in Bildungseinheiten Stolperfallen des Konsumalltags auf. Im Jahr 2017 haben über 570 Veranstaltungen stattgefunden, in 2018 bereits circa 180, weitere 300 Veranstaltungen sind für dieses Jahr noch termininert. In Integrations- und Sprachkursen oder in Vorträgen für Multiplikatoren gibt es derzeit in rund 90 nordrhein-westfälischen Städten kompakte Informationen und praktische Hilfestellungen zum Schwerpunkt Handynutzung und mögliche Kostenfallen, aber auch zu Themen wie eigene Wohnung, richtig Heizen, Stromkosten und Strom sparen. Das nötige Basiswissen – etwa zu den Unterschieden zwischen Prepaid- und Laufzeitvertrag fürs Handy – wird in einfacher Sprache präsentiert und durch Anschauungs- und Bildmaterial unterstützt. Darüber hinaus werden den Neuankömmlingen die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit ihren Informations- und Beratungsangeboten vorgestellt. Das Projekt „Get in!“ wird bis Anfang 2020 vom Verbraucherschutzministerium finanziell gefördert.
 
Die Energiespardetektive erhalten in drei Unterrichtseinheiten eine Ausbildung zum Aufspüren von Energiefressern im heimischen Haushalt. Sie erfahren, welche Geräte und Verhaltensweisen den meisten Strom verbrauchen und lernen, mithilfe einer Checkliste und überzeugender Argumentationsstrategien für sparsames Verhalten in ihrem Umfeld einzutreten. Auch der Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Klimaschutz kommt dabei in den Blick. Zum Abschluss erhalten die jungen Spürnasen Urkunden. Die Energiespardetektive sind Teil des Projekts Energie2020, das vom nordrhein-westfälischem Verbraucherschutzministerium, der EU und den Kommunen gefördert wird und noch bis Ende 2020 läuft.
 
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