Ministerin Löhrmann: Mevlüde Genç zum Vorbild nehmen und die Zivilgesellschaft durch Begegnung stärken
Gedenken an den Brandschlag in Solingen vor 22 Jahren
Schulministerin Sylvia Löhrmann hat in Solingen der Opfer des von Rechtsextremen verübten Brandanschlages in Solingen vor 22 Jahren gedacht.
Schulministerin Sylvia Löhrmann hat in Solingen der Opfer des von Rechtsextremen verübten Brandanschlages in Solingen vor 22 Jahren gedacht. Bei der Gedenkveranstaltung am Solinger Mahnmal betonte die Ministerin, wie wichtig Momente des Erinnerns sind: „Gedenktage sind Symbole für das, was wir jeden Tag brauchen: Entschlossenheit im Eintreten für unsere demokratischen Werte und Achtsamkeit gegenüber jeder Form von Ausgrenzung. Ein herausragendes Vorbild für uns alle ist Mevlüde Genç. Wer, wenn nicht sie, hätte allen Grund, sich abzuwenden? Stattdessen reicht sie ihre Hand und setzt sich unermüdlich in bewundernswerter Weise für das friedliche Zusammenleben und gegen Rassismus in unserem Land ein.“ Mevlüde Genç verlor beim Brandanschlag auf ihr Haus in Solingen 1993 fünf Familienmitglieder. Am 15. April 2015 ist sie für ihr Engagement mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet worden.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung nahm Ministerin Löhrmann im Mildred-Scheel-Berufskolleg an der Verleihung des „Silbernen Schuhs 2015“ teil. Mit diesem Ehrenpreis zeichnet das Solinger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage Menschen für ihren Einsatz um ein friedliches Miteinander und gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung aus.
In diesem Jahr erhielt die frühere Solinger Bürgermeisterin (1984-1994) und SPD-Landtagsabgeordnete Erika Rothstein die Auszeichnung. Schulministerin Löhrmann: „Erika Rothstein ist eine sehr würdige Preisträgerin. Wir brauchen mutige Bürgerinnen und Bürger wie sie, die nicht wegschauen, wenn unser demokratisches Miteinander gefährdet wird. Und wir brauchen sie zu jeder Zeit – auch heute, wenn zum Beispiel die Feinde der Demokratie Stimmung gegen den Islam machen oder Menschen bei uns Zuflucht vor Krieg und Leid suchen. Es geht aber immer nur über einen Weg: miteinander reden, denn Begegnung ist der Schlüssel gegen Ängste und Vorurteile.“