Ministerin Gebauer: NRW fördert Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern
Schulministerium organisiert erstmalig Tagung zum herkunftssprachlichen Unterricht
Die integrations- und bildungspolitische Bedeutung des herkunftssprachlichen Unterrichts in Nordrhein-Westfalen hat Schulministerin Yvonne Gebauer auf einer erstmals stattfindenden und vom Schulministerium ausgerichteten Tagung zum herkunftssprachlichen Unterricht deutlich gemacht.
Wenn Schülerinnen und Schüler mit internationaler Familiengeschichte neben dem Schulunterricht in deutscher Sprache auch Unterricht in ihrer Herkunftssprache erhalten, rundet dies eine gute Sprachbildung ab. Diese integrations- und bildungspolitische Bedeutung des herkunftssprachlichen Unterrichts in Nordrhein-Westfalen hat Schulministerin Yvonne Gebauer auf einer erstmals stattfindenden und vom Schulministerium ausgerichteten Tagung zum herkunftssprachlichen Unterricht deutlich gemacht. Aufgrund der wachsenden Nachfrage hat das Schulministerium im aktuellen Haushalt 2019 die Zahl der Stellen für diesen Unterricht um 50 weitere aufgestockt, sodass insgesamt 936 Stellen für den herkunftssprachlichen Unterricht zur Verfügung stehen.
Im Schuljahr 2018/2019 wurden in Nordrhein-Westfalen rund 100.000 Schülerinnen und Schüler im herkunftssprachlichen Unterricht in 23 Sprachen unterrichtet. Der herkunftssprachliche Unterricht ist ein zusätzliches, freiwilliges Angebot und wird nach Lehrplänen des Landes und von Lehrkräften im Staatsdienst erteilt. Ziel ist, die herkunftssprachlichen Fähigkeiten in Wort und Schrift zu erhalten, zu erweitern und interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln.
Der herkunftssprachliche Unterricht wurde in Nordrhein-Westfalen Mitte der 1960-er Jahre eingeführt.
Ministerin Gebauer: „Kinder und Jugendliche, die neben Deutsch mit anderen Sprachen aufwachsen, bringen besondere Kompetenzen mit, die wir gezielt unterstützen wollen. Der herkunftssprachliche Unterricht ist eine Anerkennung der Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig stärkt er die allgemeinen sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler: Eine weitere Sprache sicher zu sprechen, trägt auch zu höheren sprachlichen Standards im Deutschen bei. Unsere erstmalige landesweite Tagung dient auch der zeitgemäßen Weiterentwicklung des herkunftssprachlichen Unterrichts.“
Zur Tagung „Herkunftssprachlicher Unterricht in NRW – Rahmenbedingungen und Entwicklungsperspektiven“ hat das Schulministerium alle beteiligten Akteure eingeladen: Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht, Schulleitungen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Schulaufsicht, Eltern- und Lehrerverbänden und aus der Wissenschaft. Auf verschiedenen Foren wurden dabei Themen wie beispielsweise die Fortbildung für Lehrkräfte im herkunftssprachlichen Unterricht und dessen Bedeutung im Kontext der Zuwanderung in den vergangenen Jahren erörtert.