Ministerin Gebauer: Geschichte wachhalten und in der Gegenwart für Demokratie eintreten – Wir unterstützen Schulen bei Fahrten zu Gedenkstätten
Ministerin Yvonne Gebauer hat dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Ereignisse des 9. November 1938 als geschichtsträchtigen Tag der deutschen Gesellschaft auch in den Schulen breit zu behandeln.
Ministerin Yvonne Gebauer hat dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Ereignisse des 9. November 1938 als geschichtsträchtigen Tag der deutschen Gesellschaft auch in den Schulen breit zu behandeln. „Der Gedenktag am 9. November gibt uns allen die Möglichkeit, ein öffentliches Zeichen für Menschlichkeit und Frieden zu setzen, für die Demokratie einzutreten und uns geschlossen gegen Rassismus zu stellen. Unsere Schulen sind wichtige Orte wenn es darum geht, jeden Tag aufs Neue ein respektvolles Miteinander zu leben sowie die historisch-politische Bildung zu stärken. Wir brauchen zeitgemäße Formen des Erinnerns, die die Schülerinnen und Schüler ansprechen und ihnen Berührungspunkte zur Gegenwart verdeutlichen. Um dieses Erinnern anschaulich zu gestalten, hat das Land die Möglichkeit eröffnet, Gedenkstättenfahrten finanziell zu unterstützen. Ich freue mich, wenn dies in Anspruch genommen wird.“
Zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 wird Ministerin Gebauer am 10. November in Remscheid am gemeinsamen Gedenken der jüdischen Gemeinde Wuppertal, der Stadt Remscheid sowie des örtlichen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums teilnehmen. Neben der Ministerin werden Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, sowie Leonid Goldberg, Vorstandsvorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, Ansprachen halten. Die Schülerinnen und Schüler werden das Projekt „Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall“ vorstellen. Auf Initiative der Schülerinnen und Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums soll in Remscheid eine Gedenk- und Bildungsstätte im ehemaligen Pferdestall des Polizeigebäudekomplexes errichtet werden, die an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert. Ein lokales Bündnis aus Lehrkräften, Kommunalpolitikern und Lokalhistorikern unterstützt das Projekt. Ministerin Gebauer hat die Schirmherrschaft über die Gedenk- und Bildungsstätte übernommen.
„Es ist beeindruckend, mit welch großem Engagement die Schülerinnen und Schüler den Aufbau einer Gedenkstätte initiiert haben, die mit lokalem Bezug an die Verfolgten des NS-Regimes erinnert. Erinnerungsorte und Gedenkstätten sind wichtige Lernorte, die Geschichte für Schülerinnen und Schüler konkret werden lassen und sie gleichzeitig ermutigt, sich im Hier und Heute stark zu machen für die Demokratie“, so Ministerin Gebauer.
Seit Mai 2018 gibt es eine neue Richtlinie zur Förderung von Schulfahrten zu Gedenkstätten, die von den Fraktionen des Landtags beschlossen wurde. Damit werden Schulen dabei unterstützt, Schulexkursionen an Orte der Erinnerung zu realisieren. Im Haushalt 2018 stehen dazu rund 200.000 Euro bereit. Bezuschusst werden Fahrten zu Gedenk- und Erinnerungsstätten mit historischem Bezug zu politischer Gewaltherrschaft, insbesondere zu den Verbrechen des Nationalsozialismus, zur SED-Diktatur oder zu den Schauplätzen beider Weltkriege. Zum ersten Schulhalbjahr 2018/19 konnten alle 114 beantragten Fahrten bewilligt werden. Ab sofort können Schulen noch bis zum 30. Dezember Anträge für Fahrten im zweiten Schulhalbjahr einreichen. Das Angebot wurde im ersten Schulhalbjahr bereits sehr gut angenommen.
Am 9. November jähren sich der Tag des Mauerfalls von 1989, die sogenannte Pogromnacht von 1938, der Hitler-Ludendorff-Putsch von 1923 sowie die Novemberrevolution mit der Ausrufung einer deutschen Republik von 1918.