Minister Remmel: Industrieland NRW ist ein idealer Standort für intelligentes Energiemanagement der Zukunft
Nordrhein-Westfalen soll zum Flexibilitätszentrum einer sich verändernden Energiewelt werden
Die Flexibilisierung des Energiesystems und der Aus- und Umbau der Stromnetze sind neben dem konsequenten Zubau der Erneuerbaren Energien zentrale Elemente des künftigen Energiesystems.
Nordrhein-Westfalen soll zum Flexibilitätszentrum einer sich verändernden Energiewelt werden. Das betonte NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel auf einer Tagung des NRW-Klimaschutzministeriums und der EnergieAgentur.NRW in Düsseldorf, bei der die Ausgestaltung eines integrierten Energie- und Strommarktdesigns diskutiert wurde.
Die Flexibilisierung des Energiesystems und der Aus- und Umbau der Stromnetze sind neben dem konsequenten Zubau der Erneuerbaren Energien zentrale Elemente des künftigen Energiesystems. Flexibilisierungsmöglichkeiten sind beispielsweise der Einsatz von Energiespeichern, Lastmanagement oder die Steuerung dezentraler Erzeuger. „Ein wesentlicher Bestandteil des Energiesystems der Zukunft werden die Industrieregionen und Ballungszentren sein, die NRW auszeichnen und die hervorragende Möglichkeiten für eine intelligente Energieversorgung bieten. Lastzentren sind in besonderer Weise in der Lage, den Verbrauch von immer höheren Anteilen von Photovoltaik- und Windstrom zu gewährleisten und die erforderliche Flexibilität im Verbrauch zur Verfügung zu stellen“, sagte Minister Remmel. NRW sei mit seiner Bevölkerungsdichte und industriellen Infrastruktur zur Schaffung und Nutzung von Flexibilitäten bestens geeignet.
Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), Rainer Baake, betonte in seiner Rede in Düsseldorf: „Für das Gelingen der Energiewende ist entscheidend, dass unser heutiges Stromsystem flexibler wird, um kostengünstigen Strom aus Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen jederzeit zu den Kunden zu bringen und Versorgungssicherheit zu garantieren. Die industriellen Stromverbraucher in NRW haben ein großes Potential, flexibel Strom zu verbrauchen und es gibt vielversprechende Beispiele aus der Region, wie dieses Potenzial erschlossen wird. Die Grundzüge eines neuen Strommarktdesigns sind bereits Ende September 2015 im Entwurf des BMWi für ein Strommarktgesetz skizziert. Um die Energieversorgung auch bei einem wachsenden Anteil von Erneuerbaren Energien zuverlässig, umweltverträglich und kosteneffizient zu halten, setzt das BMWi auf einen sogenannten ‚Strommarkt 2.0‘, der bewusst auf regulatorische Eingriffe in die Strompreisbildung verzichtet.“
Hierbei spielen auch sogenannte Virtuelle Kraftwerke künftig eine große Rolle. Sie bündeln Erzeugung und Verbrauch, flexibilisieren Angebot und Nachfrage und schaffen Kommunikationsstrukturen zwischen denen, die Energie in das System bringen und denjenigen, die diese Energie verbrauchen. „Ich bin überzeugt, dass virtuelle Kraftwerke der Schlüssel sind, damit die Energiewende im kleinen wie im großen und vor allem in unserem Bundesland gelingen kann“, sagte Minister Remmel.
Die EnergieAgentur.NRW hat bereits zum dritten Mal in Kooperation mit dem NRW-Klimaschutzministerium zum fachlichen Austausch über die Strom- und Energiemärkte eingeladen. „Energieintensive Industrie und produzierendes Gewerbe sind die prägenden Elemente unserer Wirtschaftsstruktur. Deshalb sind wir einerseits besonders abhängig, anderseits aber aus Tradition besonders versiert darin, Energieströme zu lenken und zu planen“, so Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.
Um der Bedeutung der virtuellen Kraftwerke gerecht zu werden, hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium gemeinsam mit dem Wirtschafts- und dem Forschungsministerium einen Wettbewerb ausgerufen, in dem Projekte gefördert werden, die virtuelle Kraftwerke auf Verteilnetzebene umsetzen. Der Wettbewerb „VirtuelleKraftwerke.NRW“ startete im September, bis zum 11. Dezember 2015 können Projektskizzen eingereicht werden.
Weitere Informationen:
www.umwelt.nrw.dewww.energieagentur.nrw.de
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