Minister Remmel: Bio-Boom sorgt nachhaltig für Arbeits- und Ausbildungsplätze
Minister informiert sich beim Lammertzhof in Kaarst
Mit der stetig wachsenden Bio-Branche in Nordrhein-Westfalen entstehen auch zusätzliche Angebote an attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Erzeugung, Verarbeitung und Handel. Darauf wies Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel bei einem Besuch des Bioland-Lammertzhofes in Kaarst hin.
Mit der stetig wachsenden Bio-Branche in Nordrhein-Westfalen entstehen auch zusätzliche Angebote an attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Erzeugung, Verarbeitung und Handel. Darauf wies Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel bei einem Besuch des Bioland-Lammertzhofes in Kaarst hin. „Menschen, die sich in diesem Bereich beruflich engagieren wollen, finden auf hiesigen Bio-Höfen und in Bio-Gärtnereien, Verarbeitungsunternehmen sowie im Naturkostfachhandel vielfältige Ausbildungs- und Arbeitsbereiche.“ Der Trend zu mehr regional und biologisch erzeugten Lebensmitteln ist ungebrochen. Allein in 2015 stieg bundesweit der Umsatz mit biologisch erzeugten Lebensmitteln auf über 8,6 Milliarden Euro.
„Das zeigt, welches Potential die Branche hat. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Ökolandwirtschaft in Nordrhein-Westfalen ambitioniert auszubauen und die stetig wachsende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln möglichst mit heimischer Ware zu decken und damit die regionale Wertschöpfung zu stärken – so bleiben Arbeitsplätze auch vor Ort erhalten“, sagte Minister Remmel im Vorfeld der Aktionstage Ökolandbau NRW.
„Ressourcenschutz, Trinkwasserschutz, Artenreichtum, Naturschutz, Regionalität und Tierwohl. In allen diesen Bereichen hat der Ökolandbau zu positiven Entwicklungen geführt“, bilanzierte Heinz-Josef Thuneke, Vorsitzender der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ). „Jetzt wird deutlich, dass die boomende Bio-Branche in NRW auch spürbaren Einfluss auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt hat. Ob in der Landwirtschaft, im Handwerk oder in Handelsbetrieben - der ökologische Landbau in Nordrhein-Westfalen bietet mit seinen Wertschöpfungsbereichen eine Vielzahl an Arbeits-, Aus- und Fortbildungsplätzen mit großem Gestaltungspotential.“
Auch Michael Radau, Präsident des NRW-Handelsverbandes, unterstrich bei dem Betriebsbesuch in Kaarst die Bedeutung der Bio-Branche. „Die große Nachfrage bei Verbraucherinnen und Verbrauchern hat in den letzten Jahren zu einem steten Wachstum in der Naturkostbranche in NRW geführt“, so Radau. „Damit verbunden steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Groß- und Einzelhandel. Ob als Fachverkäufer, Marktleiter oder Fleischermeister, ob als Marketing- oder IT-Spezialist: Bio ist ein echter Zukunftsmarkt mit Chancen für engagierte und interessierte Menschen.“
Der Lammertzhof in Kaarst ist ein Familienunternehmen, das seit 1989 Mitglied im Bioland-Verband ist. Bewirtschaftet werden 40 Hektar Land nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus; angebaut werden überwiegend Gemüse, Getreide und Kartoffeln. Daneben hält der Betrieb 400 Legehennen in Freilandhaltung. Bereits früh setzten die beiden Betriebsleiter Petra und Heiner Hannen einen Schwerpunkt in der eigenen Direktvermarktung. So begannen sie 1994, als einer der ersten Bio-Betriebe in NRW, mit der Vermarktung über ein Gemüse-Abo. Heute gehören über 2.000 Haushalte zum wöchentlich belieferten Kundenstamm. Zum Einzugsgebiet gehören neben der Landeshauptstadt Düsseldorf die linksrheinischen Orte Grevenbroich, Jüchen, Meerbusch, Neuss, Kaarst sowie die rechtsrheinischen Orte Erkrath, Mettmann, Ratingen Hilden und Langenfeld. „Wir versuchen uns mit neuen Ideen den heutigen Herausforderungen der Landwirtschaft zu stellen. Wir müssen uns und unser Angebot stetig weiterentwickeln“, sagte Betriebsleiter Heiner Hannen.
Als Ersatz für den bis 2005 geführten Hofladen wurde 2006 in moderner Holzbauweise ein neuer Hofmarkt gebaut. Im Mittelpunkt steht hier noch mehr als vorher der Verkauf von Obst und Gemüse aus eigener Bioland-Erzeugung. Der Lammertzhof beschäftigt heute etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in der Gärtnerei, in der Landwirtschaft, im Hofmarkt, auf den Wochenmärkten und im Gemüse-Abo. Auf dem Lammertzhof arbeiten in der Regel bis zu vier Auszubildende und zwei junge Menschen im "Freiwilligen ökologischem Jahr". „Uns ist es wichtig, junge Leute an die Arbeit in der ökologischen Landwirtschaft heranzuführen und aufzuzeigen, wie vielfältig die Aufgaben auf einem Bio-Hof sind“, sagte Hannen.
Minister Remmel begrüßt die große Zahl der Betriebe, die innerhalb der Bio-Branche Ausbildungs- und Praktikumsplätze anbieten: „Junge Menschen, die sich aus persönlichen oder gesellschaftlichen Gründen im Bio-Bereich engagieren möchten, finden so einen guten Einstieg in einen anerkannt nachhaltigen und zukunftsorientierten Job.“ Auch Nordrhein-Westfalen unternimmt große Anstrengungen im Bereich der ökologischen Aus- und Fortbildung. „Mit der Fachschule für ökologischen Landbau in Kleve, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, haben wir eine Einrichtung für ambitionierte Landwirte und Gärtner, die bundesweit ihresgleichen sucht. Bundesweit herausragende Stellung hat auch das Institut für organischen Landbau an der Universität Bonn, wo Studentinnen und Studenten der Agrarwissenschaft Kenntnisse im Ökologischen Landbau gewinnen können“, sagte Minister Remmel.
Offiziell eröffnet werden die Ökolandbautage am 28. August 2016 von Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, auf dem Gutshof Warstein.
Weitere Informationen
- Zu den Aktionstagen Ökolandbau NRW 2016: www.oekolandbau-nrw.de/
- Zum Programm der Aktionstage Ökolandbau NRW 2016: www.oekolandbau-nrw.de/infos/Aktionstage_2016_fin_WEB-Ansicht-3.pdf
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