Minister Laumann zum Welt-Aids-Tag 2024: Ausgrenzung hat in unserer Gesellschaft keinen Platz
Im Jahr 2023 wurden 660 HIV-Erstdiagnosen gestellt, etwa 250 davon waren Spätdiagnosen
Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember steht unter dem Motto „Geh den Weg der Rechte: Meine Gesundheit, mein Recht“ und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf.
Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember steht unter dem Motto „Geh den Weg der Rechte: Meine Gesundheit, mein Recht“ und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Inzwischen gibt es ausgezeichnete Behandlungsmöglichkeiten für eine Infektion mit HIV. Diese wirken am besten, wenn man eine Infektion frühzeitig erkennt. Diskriminierung und Ängste sind ein möglicher Grund, warum Menschen Test und Beratung scheuen und es zu Spätdiagnosen kommt. Klar ist aber: Ausgrenzung hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft aufgeschlossener mit den Themen HIV und AIDS umgeht, indem wir uns über die Erkrankungen informieren und Menschen mit HIV und AIDS mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen.
Und weiter: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine gut ausgestaltete und differenzierte Struktur zur Prävention und Beratung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Das Thema ist ein bedeutsames Anliegen der Landesregierung. Leider kann auch dieser Bereich auf Grund der aktuellen Haushaltslage nicht von Umschichtungen und Priorisierungen ausgenommen werden.“
Zugleich betont der Minister „Die endgültige Entscheidung über den Haushalt liegt jedoch nicht bei der Landesregierung, sondern beim Landtag als Haushaltsgesetzgeber. Die Ergebnisse der nun anstehenden Beratungen des Parlaments bleiben daher zunächst abzuwarten. Wir stehen bereits mit den Akteuren im Austausch, um zu diskutieren, wie diese wichtige Arbeit auch in den kommenden Jahren zukunftsfest aufgestellt werden kann.“
In Nordrhein-Westfalen waren im Jahr 2023 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 440 Neuinfektionen zu verzeichnen, davon waren 95 Personen Frauen. Am Ende des Jahres 2023 lebten rund 22.100 Menschen mit HIV oder Aids in Nordrhein-Westfalen.
Im Jahr 2023 wurden schätzungsweise 660 HIV-Erstdiagnosen gestellt, etwa 250 davon erst bei fortgeschrittenem Immundefekt, so genannte Spätdiagnosen. Der Anteil der Menschen mit HIV, die von ihrer Infektion wussten, betrug 92 Prozent. Dies gilt es weiter zu steigern, denn eine frühzeitige HIV-Diagnose verringert das Risiko schwerwiegender Erkrankungen.
Hintergrundinformationen
HIV ist nicht heilbar. Aber dank einer Therapie, die die Virusvermehrung unterdrückt, haben Menschen mit HIV gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Weiterhin trauen sich aber viele Menschen aus Scham und Angst vor Diskriminierung nicht, Testmöglichkeiten und Präventionsangebote in Anspruch zu nehmen oder eine Beratungsstelle aufzusuchen.
Daher hat die Landeskommission AIDS, die zuletzt Ende Oktober 2024 getagt hat, eine Empfehlung zur Reduzierung von HIV-Spätdiagnosen erstellt. Sie richtet sich an die Landesregierung und alle Akteure im Gesundheitswesen und beinhaltet unterschiedliche Maßnahmen zur Erhöhung der Testbereitschaft und für mehr Aufklärung und Wissenstransfer gegen HIV-bezogene Diskriminierung im Gesundheitswesen. Diese finden Sie unter https://www.mags.nrw/aids.
Zugleich bestehen im Land zahlreiche kostenfreie HIV-Testangebote, sei es in Gesundheitsämtern oder bei Aidshilfen. Aber auch Hausärzte und Fachärzte führen selbstverständlich HIV-Tests durch. So kann die Kenntnis über den eigenen HIV-Status verbessert werden.
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