Landesgesundheitskonferenz 2024 nimmt Digitalisierung in den Fokus

Minister Laumann: Zu den wichtigsten Chancen der Digitalisierung gehört ein verbesserter Zugang zur medizinischen Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger

12. Dezember 2024
Arzt mit Laptop und Stethoskop

Zentrale Botschaften der LGK-Erklärung sind: Im Fokus aller Digitalisierungsbemühungen muss stehen, dass Prozesse vereinfacht, beschleunigt und sinnvoll an Bedarfen ausgerichtet werden.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema im Gesundheitswesen und hilft dabei, die Versorgung der Menschen zu verbessern. So kann zum Beispiel der telemedizinische kollegiale Austausch über eine Diagnose zur Qualitätssteigerung der Behandlung beitragen. Digitale Assistenzsysteme reduzieren den Verwaltungsaufwand in Arztpraxen und Kliniken und ersparen Zeit bei der Dokumentation. Insbesondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität profitieren außerdem davon, dass ärztliche Beratung auch ohne persönlichen Kontakt vor Ort möglich ist.

Die Landesgesundheitskonferenz (LGK), zu der alle wichtigen Institutionen des nordrhein-westfälischen Gesundheitswesens gehören, nimmt sich in ihrer diesjährigen Erklärung deshalb dieses wichtigen Themenbereichs an und beschließt Maßnahmen, um die Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen sicher und sinnvoll auszubauen. Zentrale Botschaften der LGK-Erklärung sind: Im Fokus aller Digitalisierungsbemühungen muss stehen, dass Prozesse vereinfacht, beschleunigt und sinnvoll an Bedarfen ausgerichtet werden. Die Systeme müssen dabei von verschiedenen Techniken oder Organisationen parallel genutzt werden können, um die Vorteile der Digitalisierung ausschöpfen zu können.

Das gemeinsame Ziel ist es, Gesundheitsfachkräfte vor allem bei Aufgaben in der Dokumentation und Verwaltung durch IT zu entlasten, damit sie sich um ihre originären Behandlungsaufgaben kümmern können. Gerade in Regionen mit Fachkräftemangel soll zum Beispiel die digitale Vernetzung zwischen Rettungsdienst, ärztlichem Notdienst und Notfallambulanz weiter ausgebaut werden, um den Informationsaustausch auch über räumliche Distanz zu gewährleisten. 

„Zu den wichtigsten Chancen der Digitalisierung gehört ein vereinfachter und verbesserter Zugang zur medizinischen Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens. Diagnose- und Therapieoptionen und die gesundheitliche Versorgung können bei Versorgungsengpässen insbesondere im ländlichen Raum dadurch merklich verbessert werden. Ganz wichtig ist mir, dass wir Digitalisierung als ein Baustein einer zeitgemäßen Versorgung verstehen, die am Wohle der Menschen orientiert eingesetzt wird“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Und weiter: „Ein wichtiger Schritt im Rahmen der Digitalisierung ist auch die elektronische Patientenakte (ePA) für alle, die wir in Nordrhein-Westfalen ab Januar als Modellregion einführen.“

Da die Integration von digitalisierten Prozessen und KI in die Versorgungsstruktur auch Herausforderungen mit sich bringt, betont die Landesgesundheitskonferenz, dass Datenschutz, Datensicherheit und die informationelle Selbstbestimmung, das heißt die Selbstbestimmung über die Verwendung von personenbezogenen Daten, immer gewahrt werden muss. Außerdem soll die digitale Gesundheitskompetenz aller Beteiligten, also Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten, durch zielgruppengerechte Angebote weiter ausgebaut werden. Das heißt, dass die Entwicklung von Cybersicherheitskompetenzen in Aus-, Fort- und Weiterbildung zunehmend berücksichtigt werden sollen.

Die Umsetzung der verschiedenen Handlungsempfehlungen wird in den Folgejahren überprüft.

Den gesamten Beschluss der LGK finden Sie hier: https://www.mags.nrw/landesgesundheitskonferenz.

Hintergrundinformation

In der LGK sind alle maßgeblichen Akteure der gesundheitlichen Versorgung in Nordrhein-Westfalen als Mitglieder vertreten, darunter beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Sozialversicherungsträger, der Ärzteschaft, der Pflege, der Kommunalen Spitzenverbände und der Selbsthilfe. Aufgabe und Ziel der LGK sind neben der Beratung gesundheitspolitischer Fragen von übergreifender Bedeutung auch die Verabschiedung von Erklärungen und eine damit einhergehende Selbstverpflichtung zur Umsetzung. Die LGK tagt einmal jährlich und die jedes Jahr beschlossene Erklärung bildet eine Richtschnur für Anpassungen im Gesundheitswesen.

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