Integrationsminister Stamp und Landtagsvizepräsidentin Gödecke eröffnen Ausstellungen zu 60 Jahren deutsch-türkischem Anwerbeabkommen
Minister Stamp: Wir danken der ersten Einwanderergeneration für ihre Lebensleistung / Ausstellungen machen persönliche Geschichten spürbar
Nordrhein-Westfalen ist ein Einwanderungsland mit langer Tradition. In diesem Jahr jährt sich das deutsch-türkische Anwerbeabkommen zum 60. Mal. Im Rahmen dieser Vereinbarung sind hunderttausende Menschen aus der Türkei nach Deutschland, vor allem aber auch nach Nordrhein-Westfalen, gekommen. Integrationsminister Joachim Stamp und die 1. Vizepräsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen, Carina Gödecke, haben in Anwesenheit des Botschafters der Republik Türkei, S. E. Ahmet Başar Şen, zwei Ausstellungen im Landtag eröffnet, die die Geschichten der sogenannten Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus verschiedenen Ländern auf ganz persönliche Weise erzählen.
Nordrhein-Westfalen ist ein Einwanderungsland mit langer Tradition. In diesem Jahr jährt sich das deutsch-türkische Anwerbeabkommen zum 60. Mal. Im Rahmen dieser Vereinbarung sind hunderttausende Menschen aus der Türkei nach Deutschland, vor allem aber auch nach Nordrhein-Westfalen, gekommen. Integrationsminister Joachim Stamp und die 1. Vizepräsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen, Carina Gödecke, haben in Anwesenheit des Botschafters der Republik Türkei, S. E. Ahmet Başar Şen, zwei Ausstellungen im Landtag eröffnet, die die Geschichten der sogenannten Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus verschiedenen Ländern auf ganz persönliche Weise erzählen.
Die Ausstellung „Viel erlebt, viel geschafft… viel zu tun! – Geschichten aus der Migrationsgesellschaft“ macht mit Objekten, Dokumenten und Fotografien den Alltag der ersten Generation aus allen Anwerbeländern erlebbar. Dazu gehören eine Arbeitsjacke eines Fabrikmitarbeiters, ein Rapportbuch eines Bergmannsheims oder auch eine Übersetzungsschablone ins Türkische für Lohnabrechnungen. Die Ausstellungsgegenstände rücken die Themen Arbeitsmigration, Sprache oder politisches Engagement in den Mittelpunkt. In der begleitenden Ausstellung „Drei Generationen“ wird deutlich, wie sich die Biografien von den Großeltern bis zu den Enkeln entwickelt haben. Durch große Portraits der Protagonistinnen und Protagonisten entsteht dabei eine besondere Nähe. Beide Ausstellungen sind durch das von der Landesregierung geförderte Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) konzipiert.
„Wir schlagen zum 60. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei ein neues Kapitel in der Einwanderungsgeschichte unseres Landes auf und danken der ersten Einwanderergeneration für ihre herausragende Lebensleistung. Die Schicksale der Menschen zeigen, mit welchen Hoffnungen und Träumen sie damals zu uns gekommen sind, aber auch vor welchen Herausforderungen sie standen. Mit den beiden hervorragenden Ausstellungen von DOMiD werden die Geschichten der ersten Einwanderergeneration persönlich spürbar“, erklärte Integrationsminister Joachim Stamp.
Carina Gödecke, 1. Vizepräsidentin des Landtags, sagte: „Wir sind den Gastarbeitern für ihre große Leistung, die unser Land nach den Jahren des Krieges und der Diktatur wieder auf die Beine gestellt hat, immer dankbar. Erwartet wurden Anfang der 60er Jahre Arbeitskräfte. Es kamen aber Menschen mit Träumen und Hoffnungen, eigener Kultur und Religion. Manche blieben und holten ihre Familien nach – so wurden aus Gastarbeitern Kumpel und Kollegen, Nachbarn und Freunde. Darauf war die damalige Politik nicht eingestellt – mit allen Folgen, die wir bis heute auszugleichen versuchen. 60 Jahre Anwerbeabkommen sind daher auch ein Anlass, die deutsche Einwanderungs- und Integrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte kritisch wie selbstkritisch zu hinterfragen.“
Robert Fuchs, der Geschäftsführer von DOMiD, führte aus: „Migration muss endlich als normaler Bestandteil ‚der‘ deutschen Geschichte verstanden werden. Die Erfahrungen von sogenannten Kofferkindern, die ihre Eltern nur in den Ferien sahen; die Erfolge von Künstlerinnen und Künstlern wie Yüksel Öskazap, der Nachtigall von Köln – die Goldene Schallplatten erhielt; die Leistungen und Entbehrungen all der Menschen, die in den Fabriken, unter Tage oder anderswo für den Wohlstand der deutschen Gesellschaft sorgten; sie alle sind noch nicht Teil des kollektiven Gedächtnisses. In unserer Ausstellung präsentieren wir vorab einige der Geschichten, die exemplarisch für die Erfahrungen vieler Menschen stehen, die in den letzten 60 Jahren nach Deutschland gekommen und damit prägend für die Geschichte dieses Landes sind. Sie werden auch im ‚Haus der Einwanderungsgesellschaft‘ zu sehen sein, das 2025 in Köln eröffnen wird.“
Die Landesregierung hat in diesem Jahr die Lebensleistungen der ersten Einwanderinnen und Einwanderer mit verschiedenen Veranstaltungen gewürdigt.
Weitere Informationen zu ihrer Generation gibt es unter: https://www.mkffi.nrw/einwanderergruppen.
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