Geothermie-Messungen zwischen Goch und Süchteln: Land untersucht Voraussetzungen für Erdwärme am Niederrhein
Ministerin Neubaur: Wir setzen auf klimafreundliche Geothermie und treiben die Wärmewende in Nordrhein-Westfalen voran
Erneuerbare Erdwärme, die das ganze Jahr rund um die Uhr sicher zur Verfügung steht: Das ist Geothermie.
Erneuerbare Erdwärme, die das ganze Jahr rund um die Uhr sicher zur Verfügung steht: Das ist Geothermie. Um zu klären, ob und wo am Niederrhein Geothermie umsetzbar ist, startet der Geologische Dienst (GD NRW) im Auftrag des Landes eine weitere Seismik-Messung. Ab dem 14. November 2023 erkunden sogenannte Vibro-Trucks den Untergrund zwischen Goch und Süchteln. Bisherige Untersuchungen im Münster- und Rheinland haben ergeben, dass mitteltiefe und tiefe Geothermie als Energiequelle in Nordrhein-Westfalen möglich ist. Mit der dritten Mess-Kampagne setzt das Land die Suche nach Gesteinsformationen, die ein Potenzial für die Gewinnung von Erdwärme haben, in der Region Niederrhein fort. Damit stellt die Landesregierung erste wichtige Erkenntnisse bereit und beschleunigt weiterführende Geothermie-Projekte in der gesamten Region.
Energie- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Geothermie kann einen ganz wesentlichen Beitrag für die klimaneutrale Wärmeversorgung Nordrhein-Westfalens leisten. Der Niederrhein hat dabei gute Chancen, zur Geothermie-Modellregion für unser Land zu werden. In den benachbarten Niederlanden wird Erdwärme unter geologisch sehr ähnlichen Bedingungen erfolgreich genutzt. Mit der beginnenden Seismik-Kampagne legen wir den Grundstein für mitteltiefe und tiefe Geothermie am Niederrhein.“
Am Niederrhein bewegen sich die Fahrzeuge auf der etwa 75 Kilometer langen Messstrecke zwischen Goch und Süchteln von Norden nach Süden. Die Linie wird von zwei Ost-West-Messstrecken zwischen Geldern und Walbeck sowie zwischen Uedem und Goch gekreuzt.
Die Messungen der 2D-Seismik funktionieren wie eine Ultraschall-Untersuchung und werden mithilfe von Vibro-Trucks durchgeführt. Diese senden über Vibrationen Schallwellen in den Untergrund, die an unterschiedlichen Gesteinsformationen reflektiert und anschließend von Aufnahmegeräten erfasst werden. So kann der niederrheinische Untergrund bis drei Kilometer Tiefe abgebildet werden. Der GD NRW erstellt anhand der Messdaten und bereits vorhandener Geodaten 3D-Modelle des Untergrundes. Alle Daten und Modelle fließen in das kostenfreie Geothermie-Portal des Landes Nordrhein-Westfalen ein.
Weitere Informationen zu den Messstrecken, Hintergründen und Webinar-Terminen, bei denen Bürgerinnen und Bürger Fragen direkt an die Projektverantwortlichen stellen können, finden Sie hier. Am Donnerstag, 16. November steht ein „Vibro-Truck zum Anfassen“ für Interessierte der Geothermie auf dem Wochenmarkt in Straelen.
Hintergründe zur Geothermie
Bei der hydrothermalen Geothermie wird natürlich vorkommendes Tiefenwasser aus mindestens 400 Meter Tiefe durch eine Förderbohrung an die Oberfläche gepumpt. Dort gibt das heiße Wasser seine Energie über Wärmetauscher an den Energieverbraucher – beispielsweise ein Fernwärmenetz, einen Industriebetrieb oder ein Gewächshaus – ab. Anschließend wird das Wasser über eine zweite Bohrung wieder in die Tiefe zurückgeleitet.
Der GD NRW startete im Jahr 2021 im Auftrag des Landes, 2D-Seismikkampagnen im Rahmen der geologischen Landesaufnahme. In den nächsten Jahren werden weitere Messungen in verschiedenen Regionen NRWs folgen.
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