Expertengespräch des Europaministeriums: Beitrittsverhandlungen schnell aufnehmen – Nordrhein-Westfalens Partnerland Nordmazedonien und Albanien brauchen EU-Perspektive
Welche Rolle spielt Russland auf dem Westbalkan und was sind Putins Ziele für den Westbalkan? Angesichts der Kriegsgräuel in der Ukraine warb Staatssekretär Dr. Mark Speich bei einem digitalen Expertengespräch um Wachsamkeit für die Situation im Balkan.
Welche Rolle spielt Russland auf dem Westbalkan und was sind Putins Ziele für den Westbalkan? Angesichts der Kriegsgräuel in der Ukraine warb Staatssekretär Dr. Mark Speich bei einem digitalen Expertengespräch um Wachsamkeit für die Situation im Balkan. Speich: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine muss für uns alle ein Weckruf sein. Er zeigt, welche Gefahr von Russlands Einflussnahme auf dem Westbalkan ausgeht.“
In Vertretung für Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner eröffnete Staatssekretär Speich zusammen mit dem Botschafter des nordrhein-westfälischen Partnerlands Nordmazedonien, S. E. Ramadan Nazifi, das Expertengespräch. Moderiert wurde die Runde mit Dr. Thomas Brey (langjähriger Regionalbüroleiter der Deutschen Presse-Agentur für Südosteuropa), Adelheid Wölfl (Balkan-Expertin der österreichischen Zeitung „Der Standard“) und Dr. Vedran Dzihic (Wissenschaftler am österreichischen Institut für internationale Politik) von Balkan-Kennerin Adelheid Feilcke von der Deutschen Welle.
Russland schüre auf dem Westbalkan bestehende Konflikte, so die einhellige Einschätzung der Experten. Der Kreml unterstütze beispielsweise in Bosnien-Herzegowina die serbischen Separatisten. Auch der serbische Anspruch auf den souveränen Staat Kosovo werde vom Kreml gedeckt. Und Serbien selbst, EU-Beitrittskandidat, weigere sich, die infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine verhängten EU-Sanktionen gegen Russland mitzutragen.
Die Antwort auf eine wachsende Einflussnahme Russlands auf dem Westbalkan sei eine starke geschlossene Wertegemeinschaft, sagte Staatssekretär Speich. An die Adresse der EU gerichtet rief er dazu auf, die Beitrittsverhandlungen mit dem nordrhein-westfälischen Partnerland Nordmazedonien sowie mit Albanien schnell aufzunehmen. „Die Länder des Westbalkans, die mit uns in dieser Zeit den Schulterschluss demonstrieren und sich klar zu den Werten der EU bekennen, sollten als wichtige Partner erkannt werden und die Wertschätzung und das Bekenntnis der EU zu ihnen spüren.“
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